
Nützliche Bodentiere und warum sie alles andere als eklig sind!
Wenn wir an Tiere denken, fallen uns oft Hunde, Katzen oder weitere Säugetiere ein, aber kaum jemand denkt an die vielen kleinen Lebewesen, die direkt unter uns im Boden leben! Doch ohne sie wäre unsere Welt eine ganz andere, denn Pflanzen würden schlechter wachsen, der Boden wäre hart und leblos, und Gärtner:innen hätten viel mehr Arbeit. Bodentiere sind also alles andere als "eklig" und wer sie genauer kennenlernt entdeckt, wie faszinierend sie sind.
Was passiert im Boden?
Unter der Erde herrscht viel Trubel und Millionen winziger und größerer Tiere arbeiten Tag und Nacht daran, abgestorbene Pflanzenreste und tote Tiere abzubauen. Dabei entstehen Nährstoffe, die Pflanzen zum Wachsen brauchen.
In einer Handvoll Erde leben mehr Lebewesen, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt! Diese Vielfalt nennt man das Edaphon. Dazu gehören Bakterien, Pilze, Einzeller, Milben, Springschwänze, Regenwürmer und viele mehr.
Weitere spannende Infos darüber, was Boden eigentlich ist, wie er entsteht und was für Böden es gibt, erfährst du in dieser WWF Jugend Story: Eine Liebeserklärung an die "Haut der Erde" – Weltbodentag.

Diese Tiere leben im Boden
- Springschwänze sind kleine Akrobaten, denn mit ihrem besonderen Sprungschwanz hüpfen sie durch den Boden und fressen abgestorbene Pflanzenreste. Sie leben vor allem in der obersten Erdschicht, besonders viele findet man in feuchten Wiesen. Sie sehen ganz unterschiedlich aus. Manche sind rund, andere länglich und oft grau oder braun. Viele haben eine Sprunggabel am Hinterteil, mit der sie bis zu einem Meter weit springen können! Das hilft ihnen, sich vor Feinden zu retten. Sie mögen aber keine Trockenheit, Hitze oder Gifte und deshalb verschwinden sie, wenn der Boden verschmutzt ist. Forscher:innen nutzen Springschwänze sogar, um den Zustand von Böden zu überprüfen.
- Milben sind Zersetzungsprofis. Sie gehören zu den Spinnentieren, wie Spinnen oder Zecken, und es gibt über 50.000 verschiedene Arten! Die meisten sind nur unter dem Mikroskop zu sehen und leben zum Beispiel im Boden oder auf Pflanzen. Sie können Fleischfresser, Pflanzenfresser oder Parasiten sein. Manche Milbenarten lösen Allergien oder Krankheiten aus, zum Beispiel Hausstaubmilben oder Grabmilben, die die Haut befallen. Milben sind sehr klein (ab 0,1 mm), haben als Erwachsene acht Beine, und viele lassen sich einfach von anderen Tieren mitnehmen, weil sie selbst nicht gut laufen können. Sie entwickeln sich vom Ei zur Larve, dann über mehrere Nymphen-Stufen zum Erwachsenen.
- Zweiflüglerlarven, leben oft im Boden. Viele von ihnen helfen beim Abbau von Pflanzenresten oder jagen kleine Bodentiere.
- Hundertfüßer sind auch Jäger und mit ihren vielen Beinchen und giftigen Klauen fangen sie Springschwänze und andere kleine Bodenbewohner.
- Doppelfüßer hingegen sind keine Jäger, denn sie fressen Laub und Totholz und bereiten das Material für andere Tiere vor, die es dann weiter zersetzen.
- Regenwürmer sind die bekanntesten Bodenbewohner. Sie graben Gänge, die den Boden durchlüften, und ihr Kot ist ein natürlicher Superdünger. In der WWF Jugend Story Eine Ode an den Regenwurm erfährst du viele weitere spannende Infos!

Warum Bodentiere nicht eklig, sondern genial sind
Viele Menschen finden Bodentiere auf den ersten Blick vielleicht etwas glitschig oder "eklig", aber jedes dieser Tiere hat eine wichtige Aufgabe. Sie helfen, den Boden gesund zu halten, Pflanzen wachsen zu lassen und sogar Schädlinge zu bekämpfen.
Wenn es keine Bodenlebewesen gäbe, würden überall tote Pflanzenreste herumliegen. Die Erde wäre hart wie Beton, und viele Pflanzen könnten keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Außerdem müssten Gärtner:innen und Bauern viel mehr düngen und den Boden umgraben.
Bodentiere unterstützen
Bodentiere wie Regenwürmer, Asseln und Tausendfüßer leisten einen wichtigen Beitrag für gesunde Böden, indem sie organisches Material zersetzen und den Boden auflockern. Um sie zu schützen und zu fördern, kann man im Garten auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten, Laub und Totholz als natürlichen Lebensraum liegen lassen und eine vielfältige Bepflanzung schaffen. Auch das Anlegen eines Komposthaufens bietet vielen Bodentieren Nahrung und Unterschlupf. Durch solche Maßnahmen trägt man dazu bei, die Artenvielfalt im Boden zu erhalten und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.
Die WWF Jugend und der Boden
In der Community findest du viele weitere spannende Artikel zum Thema Boden! In der Story Eine Liebeserklärung an die "Haut der Erde" – Weltbodentag erfährst du noch mehr darüber, was Boden eigentlich ist, wie er entsteht und was für Boden es gibt und wie sie eingeteilt werden. Erfahre außerdem, warum Böden nicht nur Dreck sind und welchen Einfluss Waldwege auf die Natur haben.
Quellen
WWF - Die Böden, auf denen wir leben
Planet Wissen - Lebewesen im Boden