Giraffen (Fantastische Fakten)

Published on June 12, 2024

Jeder kennt die großen Tiere mit dem langen Hals: Giraffen. In dieser Folge der "Fantastischen Fakten" erfährst du mehr über sie!

Der Name „Giraffe“ stammt vermutlich aus dem Arabischen und bedeutet „Die Schnell-Laufende“. Kein Wunder, denn sie können bis zu 56 km/h schnell werden. Löwen können ebenfalls so schnell rennen, doch nur über kurze Strecken – dann werden sie von den Giraffen abgehängt.

Giraffen sind die Tiere mit dem höchsten Blutdruck. Er ist ungefähr doppelt so hoch wie bei ähnlich großen Säugetieren. Ihr Herz ist zwar nicht sonderlich groß, muss aber viel Leistung bringen, um das Blut durch den großen Körper der Giraffe zu pumpen – bis zum Gehirn zwei Meter über dem Herzen.

Die Haut an den Beinen der Giraffen ist besonders eng – angeborene Stützstümpfe sozusagen. Das ist auch wichtig, damit das Blut in den langen weitergepumpt werden kann und sich nicht staut.
Und auch gegen Ohnmacht sind Giraffen geschützt. Denn die droht eigentlich, wenn die Giraffe ihren Kopf auf dem langen Hals von unten wieder nach oben hebt. Doch elastische Blutgefäße unter dem Gehirn, das sogenannte Wundernetz, verengt sich in diesem Fall und sorgt dafür, dass der Blutfluss zum Gehirn aufrechterhalten wird.

Übrigens hat auch das Fell eine Aufgabe im Blutkreislauf: Um jeden dunkleren Fleck läuft ein ringförmiges Blutgefäß. Dadurch gibt die Giraffe Wärme ab und reguliert ihre Körpertemperatur. In der Savanne überlebenswichtig.

Da das Fell bei jeder Giraffe verschieden ist, lassen sie sich am Fellmuster erkennen und einer bestimmten Region zuordnen.
Wie viele Giraffen-Arten es gibt, ist übrigens noch nicht abschließend geklärt. Aktuell geht man von 4 Arten aus.

Das Foto zeigt den Kopf einer Giraffe. Zu sehen sind die zwei Hörner auf der Stirn.
Giraffen haben als einziges Tier von Geburt an zwei Hörner auf der Stirn. /  © AndreasGoellner, pixabay.com


Giraffen kommen als einzige Tiere mit Hörnern zur Welt. Egal ob Männchen oder Weibchen: Alle Tiere haben bei der Geburt Knochenspitzen auf der Stirn.

Giraffen sind das höchste Tier der Erde. Kein Wunder also, dass Giraffen bei der Geburt aus zwei Metern Höhe auf den Boden fallen.
Neugeborene Giraffen sind 1,8 Meter groß und wiegen rund 90 kg. Und schon nach 2 Stunden stehen sie auf ihren Beinen und können vor Fressfeinden fliehen.
Erwachsene männliche Giraffen können bis zu 1,9 Tonnen schwer werden und gehören damit (neben anderen Tieren wie Walen, Elefanten etc.) zu den schwersten Säugetieren der Welt.

 

Das Foto zeigt eine Giraffe in der Savanne. Sie ragt über die Büsche hinaus.
Guter Überblick: Dank ihrer Größe überragen Giraffen (fast) alles. / © Wolfgang_Hasselmann, pixabay.com


Giraffen schlafen in der Regel maximal 20 Minuten am Tag tief. Insgesamt schlafen sie etwa 3 Stunden. Meistens dösen sie im Stehen und legen sich nur selten für einen kurzen, tiefen Schlaf hin.  Denn vom Boden aufzustehen, ist für Giraffen umständlich.
Dafür verbringen sie viel Zeit mit der Nahrungsaufnahme: Dem Fressen und Widerkäuen widmen sie 15 – 20 Stunden pro Tag.

Da Trinken für Giraffen umständlich ist – sie müssen dazu ihre langen Beine weit spreizen und in die Knie gehen – können sie mehrere Wochen ohne Flüssigkeitszufuhr auskommen. Sogar länger als Kamele. In dieser Zeit ziehen sie Flüssigkeit aus den saftigen Akazienblättern, die sie verspeisen.

Giraffen sind so stark, dass sie mit einem einzigen Tritt einen Löwen oder Leoparden töten können. Und ihre Zunge ist so lang, dass sie sich damit die Ohren waschen oder die Augen reiben können – nämlich gut 50 Zentimeter. Übrigens ist die Zunge blau. Es wird vermutet, dass die blaue Farbe die Zunge beim Fressen vor zu viel Sonneneinstrahlung schützt.
Normalerweise nutzen Giraffen sie, um Blätter abzustreifen oder Äste zu greifen. Und da die Lieblingsnahrung von Giraffen dornige Akazien sind, ist die Zunge so beschaffen, dass sie deren Dornen beim Fressen und Abstreifen der Blätter nicht spüren. Ganz schön praktisch!

 

Das Foto zeigt eine Giraffe, die mit ihrer Zunge Blätter von einem Ast streift.
Die lange, bläuliche Zunge der Giraffen ist unempfindlich gegenüber Dornen. / © anncapictures, pixabay.com


Bis zu 2,5 Meter lang und 250 km schwer – das kann ein Giraffenhals inklusive Kopf werden. Damit kommen Giraffen so hoch wie kein anderes Tier. Und der lange Hals hilft natürlich auch, Fressfeinde rechtzeitig zu entdecken.

Obwohl der Hals so lang ist, hat die Giraffe nur 7 Halswirbel. – Genauso viele wie wir Menschen.  Im Unterschied zu uns Menschen sind die Wirbel bei Giraffen aber stark verlängert.

Giraffen haben keine Stimmbänder und können nicht husten. Doch natürlich kommunizieren sie trotzdem miteinander, und zwar über tiefe Töne im Infraschallbereich, die für Menschen nicht zu hören sind. Giraffen können sich damit über große Distanzen austauschen.

 


 

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Quellen:

  • WWF Deutschland Blog: „Giraffen: 13 spannende Fakten“, unter https://blog.wwf.de/giraffenfakten/ (Zugriff am 10.6.2024)
  • Mitchell Symons: „Verrückte Fakten aus dem Tierreich“, Ravensburger-Buchverlag 2013

 

Die Autorin Stephanie


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.