Spannendes rund um Schlangen (Fantastische Fakten)

Published on September 18, 2024

Diese Woche dreht sich bei den Fantastischen Fakten alles um Schlangen. Welche ist die größte Schlange, welche die kleinste Schlange der Welt? Welche anderen fantastischen Fakten gibt es über Schlangen? Finde es heraus!

 

Klein, kleiner, Carla

Die kleinste bisher bekannte Schlangenart der Welt kommt auf Barbados in der Karibik vor. Sie gehört zur Familie der Schlankblindschlangen und ist gerade einmal so dick – oder dünn – wie eine Spaghetti. Sie wird rund 10 Zentimeter lang. Entdeckt wurde sie von Blair Hedges – und um seiner Frau eine Freude zu machen, hat er die Schlangenart nach ihr benannt. Leptotyhlops carlae ist damit die kleinste lebende Schlangenart.

Es wird vermutet, dass Leptotyhlops carlae sehr selten ist, da ihr Lebensraum – sie mag Wälder – durch Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen bereits sehr bedroht und reduziert ist.

Blair Hedges hat übrigens ein Faible für kleine Tiere: Er hat auch den kleinsten Frosch und die kleinste Eidechsenart entdeckt.

Das Foto zeigt eine sehr kleine Schlange auf einer Münze.
Die kleinste Schlangenart der Welt findet auf einer Münze Platz. / © Blair Hedges, Penn State, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4497654


Wer ist die Größte?

2009 wurde in Kolumbien ein riesiges Fossil gefunden: So lang wie ein Schulbus, so schwer wie ein Auto. Die Rede ist von der größten Schlange der Welt, der Titanoboa. Diese Riesenschlange wurde 14 Meter lang und rund 1,25 Tonnen schwer. Gelebt hat sie vor etwa 60 Millionen Jahren. Damals waren die Dinosaurier gerade ausgestorben und die Erde etwa 10°C wärmer als heute.

Die Titanoboa ist die längste, schwerste und größte Schlange in der Geschichte der Erde. Wissenschaftler glauben, dass sie der heute lebenden Anakonda ähnelte.

Das Foto zeigt eine Nachbildung der Titanoboa in einem Museum.
Die Titanoboa ist die größte Schlange der Erdgeschichte – da sie ausgestorben ist, können nur Nachbildungen bestaunt werden. / © Ryan Somma, flickr.com


Der Anakonda dagegen kannst du in der heutigen Zeit begegnen. Die nördliche grüne Anakonda wird als größte Schlangenart der Welt bezeichnet, denn sie bringt bis zu 250 kg Gewicht auf die Waage. Heimisch ist sie in Südamerika, genauer gesagt in Kolumbien, Ecuador, Venezuela, Trinidad, Guyana und Surinam. Dort lebt sie in den tropischen Wäldern in der Nähe von Gewässern. Mit ihren braun-grünen Hautschuppen ist sie dort auch perfekt getarnt. Die nördliche grüne Anakonda bewegt sich an Land und im Wasser fort, im Wasser ist sie jedoch schneller, an Land ist sie träge unterwegs.

Die längste Schlange der Welt ist der Netzpython. Er kann über 10 Meter lang – er ist zwar länger als die nördliche grüne Anakonda, wiegt aber mit rund 150 kg deutlich weniger. So eine große Schlange kann ein Schwein ganz verschlucken.

Der Netzpython lebt in den tropischen Gebieten Asiens. Obwohl die Schlange Sümpfe und Wälder bevorzugt, ist sie auch in Siedlungen anzutreffen. Doch sie ist nachtaktiv, so dass die Bewohner:innen die große Schlange nur selten antreffen.

Das Foto zeigt eine hellbraun-dunkelbraun gemusterte, zusammengerollte Schlange.

Ein Netzpython, gut getarnt unter Ästen und Blättern. / © Wildfaces, pixabay.com


Der Tigerpyhton wird dagegen „nur“ 6 Meter lang und etwa 90 kg schwer. Damit landet er auf Platz drei der größten, heute lebenden Schlangen.

Die längste Schlange, die in Deutschland vorkommt, ist die Äskulapnatter. Sie wird etwa 1,4 – 1,6 Meter lang, einige Männchen können über 2 Meter lang werden. Sie kann gut klettern und ist nicht giftig. In Deutschland ist sie stark gefährdet, da die einzelnen Populationen keinen Kontakt miteinander haben.

 

Weitere Fantastische Fakten

Die meisten Schlangen legen Eier, um sich fortzupflanzen. Die Anakonda dagegen bringt ihre Jungen lebend zur Welt. Innerhalb weniger Stunden können sie jagen, schwimmen und für sich selbst sorgen.

Auf Spanisch wird die Anakonda übrigens „Stiertöter“ genannt, auf Tamilisch bedeutet ihr Name „Elefantentöter“.

Manchmal bringen Schlangen auch Jungen mit zwei Köpfen zur Welt. Sie haben zwar nur einen Magen, doch trotzdem kämpfen beide Köpfe miteinander um Nahrung.

Schlangen können zwar Zähne und Knochen verdauen – doch keine Haare oder Pelz. Um einen Frosch zu verdauen, braucht eine Schlange etwa 50 Stunden. Manche Schlangen können auch ein Jahr lang überleben, ohne zu fressen.

Klapperschlangen werden ohne ihr namengebendes Klappern geboren. Für den Winterschlaf versammeln sich Klapperschlangen in Gruppen von bis zu 1.000 Tieren. Sie rollen sich zusammen und halten sich gegenseitig warm.

Schlangen haben keine Augenlider. Das heißt, sie können nicht blinzeln und ihre Augen nicht schließen. Um die Augen zu schützen, haben sie stattdessen eine Schicht transparenter Schuppen, der sogenannte Ocularschild.

Das Foto zeigt den Kopf einer Schlange. Sie streckt ihre gespaltene Zunge heraus.

Schlangen riechen mit ihrer Zunge. / © Foto-Rabe, pixabay.com


Schlangen hören mit dem Kiefer. Um zu riechen, streckt eine Schlange ihre Zunge raus. Dabei kann sie chemische Stoffe aus der Luft wahrnehmen. Das erklärt, warum Schlangen scheinbar so oft die Zunge rausstrecken.

Die meisten Schlangen nutzen zum Atmen nur den rechten Lungenflügel. Der linke Lungenflügel fehlt entweder oder ist sehr klein.

Der Name lässt es vielleicht schon erahnen: In Java und Malaysia lebt die Schmuckbaumnatter. Sie kann von Baum zu Baum segeln. Dazu macht sie ihren Körper ganz flach und breit und segelt los. Genial, oder?

Die meisten Tiere pinkeln – Schlangen jedoch nicht. Sie scheiden ihre Harnsäure in fester Form aus. Das sieht dann weiß und ähnlich wie Kalk aus.

 


 

Quellen:

-          Wissenschaft.de: „Die kleinste Schlange der Welt“ vom 4.8.2008, unter https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/die-kleinste-schlange-der-welt/ (Zugriff am 18.9.2024)

-          „Größte Schlange der Welt: 14 Meter lang und 1,25 Tonnen schwer“, unter https://www.tierchenwelt.de/specials/tierleben/584-groesste-schlange-der-welt-14-meter-125-tonnen.html (Zugriff am 18.9.2024)

-          Petbook/Marike Stucke: „Die 6 größten Schlangen der Welt“, vom 19.6.2024, unter https://www.petbook.de/wildtiere/groesste-schlangen-der-welt (Zugriff am 18.9.2024)

-          Mitchell Symons: „Verrückte Fakten aus dem Tierreich“, Ravensburger-Buchverlag 2013

 

Bildquellen:

Leptotyhlops carlae: © Blair Hedges, Penn State, Attribution, https://commons.wikimedia.org/wiki/Tetracheilostoma_carlae#/media/File:Leptotyphlops_carlae.jpg

Nachbildung einer Titanoboa: © Ryan Somma, auf https://www.flickr.com/photos/14405058@N08/6890463854

 


 

Die Autorin Stephanie

Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.