
Igel im Frühjahr unterstützen
Wenn draußen langsam alles grüner wird und die Sonne scheint, erwachen auch die Igel aus ihrem Winterschlaf. Von November bis etwa Mitte April haben sie in Laubhaufen, unter Holzstapeln oder in speziellen Igelhäusern überwintert. Jetzt brauchen einige Igel Hilfe um gut ins neue Jahr zu starten, da viele Gärten zu ordentlich sind und sie nicht genug Nahrung finden. Wie du sie im Frühjahr unterstützen kannst, erfährst du in dieser Story!
Warum Igel Hilfe brauchen
Igel sind echte Insektenfresser und auf ihrem Speiseplan stehen Käfer, Regenwürmer, Schnecken, Spinnen, Raupen und andere Insekten. Doch durch kurz geschnittene Rasenflächen, gepflasterte Wege und den Einsatz von Gift im Garten wird es für sie immer schwerer Nahrung zu finden. Und auch Unterschlüpfe fehlen, da viele Gärten einfach zu ordentlich sind. Dabei hilft es schon, ein bisschen Chaos zuzulassen!
So wird dein Garten zum Igelparadies
- Ein Haufen aus Laub, Ästen oder dünne Zweige sind für Igel ein wertvoller Lebensraum. Hier können sie sich verstecken, schlafen oder sogar Nachwuchs großziehen. Auch alte Baumstümpfe oder verwilderte Ecken bieten gute Verstecke.
- Wenn dein Garten rundum eingezäunt ist, brauchst du eine Igel-Pforte! Mindestens 10 x 10 cm sollte eine Öffnung sein, damit der Igel rein und raus kann.
- Schneckenkorn, Rattengift oder Pestizide sind für Igel lebensgefährlich!
- Besonders im Frühling ist eine Wasserstelle wichtig: Stelle eine flache Schale mit frischem Wasser bereit, die du am besten täglich reinigst.
Aber bitte: Keine Milch, denn die kann bei Igeln schlimme Verdauungsprobleme verursachen. - Ein kleiner Gartenteich kann zur Todesfalle werden, wenn der Igel nicht mehr herauskommt. Flache Ufer oder eine Ausstiegshilfe, zum Beispiel ein Brett, retten Leben.
Diese Igel sind hilfsbedürftig:
- Verwaiste Igel-Säuglinge: geschlossene Augen und Ohren, tagsüber außerhalb des Nestes
- Verletzte Igel
- Unterernährte Igel
- Kranke Igel
- Jungigel, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen
- Igel, die nach Wintereinbruch noch aktiv sind – das heißt bei Dauerfrost und/oder Schnee (meist tagsüber unterwegs)
Was tun, wenn man einen Igel findet?
Igel sind nachtaktiv. Sie tagsüber zu sehen, kann ein Hinweis auf Hilfsbedürftigkeit sein, muss es aber nicht. Nur verletzte, kranke, unterkühlte oder unterernährte Tiere sowie verwaiste Igelbabys benötigen Hilfe. Gesunde Igel sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden, da sie Wildtiere sind und unter dem Bundesnaturschutzgesetz stehen.
Anzeichen für Hilfsbedürftigkeit:
- Offene Wunden oder sichtbare Verletzungen
- Untergewicht (Birnenform, eingefallene Flanken, Hungerfalte hinter dem Kopf)
- Apathisches Verhalten, mangelndes Einrollen, eingefallene Augen
- Unterkühlung (fühlt sich kälter an als eine warme Hand)
- Igelbabys außerhalb des Nests
Erste Hilfe für Igel:
- In einen warmen, sicheren Raum bringen (nicht Keller oder Garage)
- Igel wiegen, Funddatum notieren
- Vorsichtig von Parasiten und Maden befreien
- Notunterkunft bereitstellen (z. B. ausgelegte Wanne mit Schlafversteck)
- Unterkühlte Tiere langsam mit Wärmflasche und Handtüchern aufwärmen
- Wasser anbieten
- Futter: ungewürztes Rührei oder Katzenfutter – keine Milch, Obst, Nüsse oder Küchenreste!
Wichtig:
Fütterung und Behandlung erst nach dem Aufwärmen (Körpertemperatur ca. 37 °C). Bei Unsicherheit oder ernstem Zustand: Tierarzt oder Igelstation kontaktieren.
Erfahre mehr über Igel
In der WWF Jugend Community findest du im Team Arten schützen viele weitere spannende Stories über Igel! Erfahre mehr spannende Fakten in den Fantastischen Fakten über Igel, wie du Igel im nächsten Winter unterstützen kannst und warum Mährobotor eine tödliche Gefahr für Igel sind.
Hast du dieses Jahr schon Igel beobachten können? Oder musstest du bereits einem Igel helfen? Schreibe es in die Kommentare!
Quellen
NABU - Ein Paradies fürs Stacheltier
Bayern3 - So hilfst du Igeln, wenn sie früh aus dem Winterschlaf erwachen
BUND - Schutz und Hilfe für das Wildtier Igel