
Waldaufgabe 6/6
Kraftvoll, verwunschen, mystisch - der Wald hat auf uns eine magische Anziehungskraft. Die überwiegende Zeit unserer Entwicklungsgeschichte lebten wir Menschen im und vom Wald. Doch inzwischen scheinen wir die Verbindung zur Natur zu verlieren. Wird der Wald uns fremd? Nicht, wenn wir uns wieder auf das Abenteuer einlassen, ihn neu zu entdecken.
In diesen Wochen bekommst du bei uns viele Inspirationen und Anregungen, wie du wieder mehr Zeit im Wald verbringen kannst. Wir laden dich ein, diesen Frühling zu deinem Waldfrühling zu machen!
Seit elf Wochen beschäftigst du dich jetzt mit dem Thema Wald und hast ihn mit allen Sinnen kennengelernt. Diese letzte Waldaufgabe soll dich noch tiefer in ihn eintauchen lassen. Du wirst dich unsichtbar machen, ein Teil des Waldes werden und seine Bewohner*innen etwas besser kennenlernen. Dafür suchst du dir einen Sitzplatz.
Überschreite deine Schwelle und schau, wohin es dich zieht. Laufe einfach drauf los und lass dich von deinem Gefühl leiten. Vielleicht verlässt du deinen üblichen Weg und schlägst einen neuen ein oder du kennst schon einen Platz, an den du gerne möchtest. Wichtig ist, dass du dich an diesem Ort wohl fühlst.
Wenn du deinen Platz gefunden hast, setze dich dort bequem hin, sodass du es einige Zeit dort aushalten kannst, ohne dich zu bewegen. Dafür ist es praktisch, wenn du dich zum Beispiel an einen Baumstamm anlehnen kannst. Nimm dir vielleicht auch eine Sitzunterlage mit, wenn der Boden feucht sein könnte.
Nachdem du nun auf deinem Platz sitzt, ist die Aufgabe eigentlich ganz einfach: Bleib still sitzen, bewege dich nicht und sei aufmerksam für deine Umgebung. Was so leicht klingt, ist manchmal doch schwerer als gedacht. Vielleicht gehen dir noch einige Gedanken durch den Kopf, die mit Schule, Studium, Arbeit oder anderen Dingen zu tun haben. Versuche sie immer wieder wegzuschieben und dich auf den Wald zu konzentrieren. Wenn dir das schwer fällt, konzentriere dich nacheinander auf deine verschiedenen Sinne, wie du es schon am Anfang des Waldfürhling geübt hast. Spüre die Luft auf deiner Haut, horche in den Wald hinein (die Augen kannst du auch ruhig eine Weile schließen).
Nach etwa 10 Minuten werden die Tiere um dich herum deine Anwesenheit vergessen haben, solange du still sitzen bleibst und auch innerlich ruhig bist. Es kann außerdem hilfreich sein in den Eulenblick zu wechseln, den du schon aus der zweiten Waldaufgabe kennst. So kannst du dich noch etwas unsichtbarer machen.
Bleibe für mindesten 20 Minuten auf deinem Sitzplatz. Wenn es für dich hilfreich ist, kannst du dir vorher einen Timer stellen, damit du nicht ständig an die Zeit denkst. Wenn du genug Zeit hast, kannst du natürlich auch gerne länger bleiben. Denn je länger du “unsichtbar” auf deinem Sitzplatz bleibst, desto mehr wirst du über den Wald lernen. Vielleicht kannst du einige Tiere bei ihrem natürlichen Verhalten beobachten oder dir fallen Pflanzen auf, die du sonst nie bemerkt hast.

Wenn die Zeit auf deinem Sitzplatz vorbei ist, schreibe deine Eindrücke und Erfahrungen auf. Am besten sobald wie möglich. Und wenn du magst, dann teile sie sehr gerne mit uns! Wenn du Lust hast, besuche deinen Sitzplatz nicht nur einmal, sondern auch nach Ende des Waldfrühlings weiterhin. Du wirst sehen, dass du eine tiefe Verbindung zu diesem Ort aufbauen kannst, an dem du zur Ruhe kommst und in die Natur eintauchst.
Dies war die letzte Waldaufgabe des Waldfrühlings. Wie habt ihr eure Zeit im Wald erlebt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was war euer schönster Waldmoment? Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr eure Erlebnisse mit der Community teilt. Schreibt dazu gerne einen Kommentar, verfasst einen Post oder schreibt einen Bericht zu eurem persönlichen Waldfrühling.
Eine Story von: Maren
Maren schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community und ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.