
Rote Liste gefährdeter Arten so lang wie noch nie
Die RoteListe der IUCN versammelt seit heute mehr bedrohte Arten als je zuvor: 41.459 stehen in Bedrohungskategorien. Erstmals dabei: der Wandernde Monarchfalter. Tiger sind weiter in Gefahr & auch im Wasser sinkt die biologische Vielfalt.
WWF-Artenschutz-Expertin Anne Hanschke sagt: „Unsere Gesundheit, Wirtschaft, ja unsere gesamte Existenz hängt von der Natur ab. Man muss sich dieses System wie ein Turm aus Bauklötzen vorstellen - jeder Stein ist eine Tier- oder Pflanzenart. Nur wenn dieser Turm des Lebens stehen bleibt, können wir Menschen gesund und sicher leben. Aber je mehr Steine aus dem Turm herausgeschlagen werden, sprich je mehr Arten aussterben, umso instabiler wird er. Die neue Rote Liste zeigt, wie sehr der Turm des Lebens wackelt. Nur wenn wir die Natur besser schützen, können wir verhindern, dass dieser Turm zusammenbricht“.

Die Lage bei Stören und Löffelstören weltweit ist dramatisch! Alle überlebenden 26 Arten sind laut der aktualisierten Roten Liste akut gefährdet, fast 2/3 davon sogar direkt vom Aussterben bedroht. Der chinesische Schwertstör gilt nun offiziell als ausgestorben, der Jangtse-Stör ist in der Natur ausgestorben. Um Störe und andere Wanderfische zu schützen, fordert der WWF freifließende Flüsse weltweit zu schützen. Zudem muss der illegale Handel mit Störfleisch und Kaviar beendet werden. Hoffnung macht jedoch die Wiederansiedlung des Europäischen Störs in der Elbe und des Baltischen Störs in der Oder. Ihre Zukunft hängt auch davon ab, ob diese beiden Flüsse Ausbauplänen zum Opfer fallen.

Das Update zeigt: Tiger gelten trotz intensiver Schutzmaßnahmen weiter als stark gefährdet. Vor allem durch Wilderei, Lebensraumverlust und schrumpfende Bestände ihrer Beutetiere. Seit der Jahrtausendwende sind sie aus 3 weiteren Ländern verschwunden. Vor allem wegen der massiven Schlingfallenwilderei, die sowohl Beutetiere als auch Tiger trifft, gibt es in Vietnam, Laos und Kambodscha sogar gar keine Tiger mehr. Zwischen 3.726 und 5.578 Tiger sollen laut IUCN noch in freier Wildbahn leben.

Neu auf der Liste: Wandernde Monarchfalter – der östliche & auch der westliche Bestand haben massive Einbrüche erlitten. Von den Westlichen gibt es heute gerade mal noch rund 1.900! Wir müssen ihren Lebensraum konsequent schützen und endlich die Klimakrise aufhalten!
Die Weltnaturkonferenz (#COP15) muss im Dezember beim Schutz der biologischen Vielfalt liefern und das Artensterben bis 2030 stoppen. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich in Montreal für ein ambitioniertes Abkommen einzusetzen und die internationale Biodiversitätsfinanzierung bis 2025 auf zwei Milliarden Euro im Jahr zu erhöhen.

Der Autor Marcel
Eine Story von: Marcel
Marcel ist Community Manager für die WWF Jugend Community.
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