
Das war die Klima-Kohle-Demo Köln
20.000 Menschen versammelten sich am 01. Dezember an der Deutzer Werft in Köln. Sie demonstrierten für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg und für eine saubere Energiezukunft. Zusammen mit 16.000 Menschen, die in Berlin demonstrierten, setzten sie so ein deutliches Zeichen in Richtung Bundesregierung, die den Kohleausstieg ausbremst und die Verhandlungen der Kohlekommission ins kommende Jahr verschoben hat. Die Bundesregierung hat das Klimaziel 2020 aufgegeben, obwohl sie es durch entschlossenes Handeln noch erreichen könnte. Kurz vor Beginn des Weltklimagipfels (COP24) im polnischen Katowice und vier Tage nach dem vernichtenden Klima-Zeugnis des UN-Umweltprogramms zeigten sich viele der Demonstrantinnen und Demonstranten entsetzt und enttäuscht über die Untätigkeit der Politik.


Auch die WWF Jugend hat sich in Köln der Demonstration angeschlossen. Nach intensiven Vorbereitungen im Redaktions- und Aktionsteam, im Trägerkreis und in ständiger Abstimmung mit dem WWF, wollten wir in Köln unser Sanduhr-Motiv präsentieren. Unsere Message: "Die Zeit läuft". Am Morgen des Demotags traf dann aber eine überraschende Nachricht ein. Der beauftragte Kurier konnte die Materialien, verschuldet durch den Kurierfahrer, nicht rechtzeitig nach Köln liefern.

Aufgeben und Trübsal blasen gilt bei uns aber nicht, also haben wir uns der Herausforderung zusammen mit WWF-Mitarbeiter Markus gestellt. Kurzerhand wurden Plakate, Gaffer-Tape, Eddings und Malerstangen in je einem nahe gelegenenen Büroaustatter und Baumarkt besorgt. So konnten wir noch gut ein Dutzend Plakate gestaltet. Die zwei großen WWF Jugend Fahnen, die Lisa und ich dabei hatten, wurden zu einem Banner und einer Flagge am Teleskop-Stab umfunktioniert. WWF Jugend Leibchen waren zum Glück auch noch von einer früheren Aktion vorhanden und die WWF Dialoger haben ebenfalls Material und ein Pandakostüm beigesteuert. Außerdem konnten wir kurzfristig die Plakate des letzten Jahres organisieren.


In letzter Minute konnten wir die Materialien für die Demo fertigstellen und haben uns in der Demo eingereiht. Motiviert und gut gelaunt, haben wir unsere Forderungen auf die Straße getragen: "What do we want? - Climate justice! / When do we want it? Now!", "Hambi bleibt!" und "Kohle stoppen, Klima schützen!" waren Parolen, die immer wieder zu hören waren. Nach etwa zwei Drittel des Demozugs musste die Demo stoppen. Es waren soviele Menschen auf der Straße, dass die Spitze der Demo am Ende einer ca. 1,6 km langen Schleife auf das Demoende gestoßen ist.


Auf der Bühne war die WWF Jugend gleich zweimal vertreten. Unsere Solidarität mit den anderen Jugendorganisationen haben wir gezeigt, indem wir mit unserer WWF Jugend Fahne mit auf die Bühne gekommen sind. Bei der Abschlusskundgebung haben wir für den WWF die Hauptrede übernehmen dürfen.


In der Rede hat Sarah darauf hingewisen, dass wir "diejenigen (sind), die die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen" und wir deshalb den Ausstieg aus der Kohle brauchen: "Und zwar jetzt!" Lisa hat von ihrer Begegnung mit Bundeskanzlerin Merkel berichtet und fordert: "Liebe Frau Merkel, um das 2020-Ziel noch einzuhalten, das sie mir versprochen haben, brauchen wir einen Einstieg in den strukturierten Kohleausstieg, und zwar heute!"
Titelbild: © Bernd Lauter
Eine Story von: Tobias
Tobias schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community und ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.
Wart ihr auch auf der Klima-Kohle-Demo?