10 Jahre WWF Jugend - Mein persönlicher Rückblick

Published on December 8, 2019

Ein Jahrzehnt neigt sich dem Ende und damit auch das Jahr, in dem die WWF Jugend ihren zehnten Geburtstag feiert. Daher möchte ich mit euch meinen ganz persönlichen Rückblick auf zehn Jahre WWF Jugend teilen. Was waren meine Highlights? Was haben wir erreicht? Und was wünsche ich mir für die Zukunft? Auf diese Fragen möchte ich euch in den folgenden Zeilen meine persönliche Antwort geben.

Bei der WWF Jugend bin ich schon seit dem Jahr 2011 dabei. Ich habe die Gründungsjahre also nicht selber miterlebt. Nachdem ich Mitglied geworden bin und mich in der Online Community registriert habe, wollte ich mich natürlich auch direkt aktiv einbringen. Daher habe ich auch gleich meinen ersten Bericht geschrieben. Damals hatte Japan seinen Walfang beendet, sodass „nur“ 170 statt 850 Minkwale gefangen wurden. Leider ist Japan in diesem Jahr aus der Internationalen Wahlfangkommission ausgetreten und jagt seit Juli wieder kommerziell Wale. 2011 war auch das Jahr in dem die Anti-Atomkraft-Bewegung mit bundesweiten Demonstrationen die Bundesregierung dazu bewegte den Atomausstieg zu beschließen. Auch ich habe mich den Protesten angeschlossen - und von meiner ersten Demo in der Community berichtet.

Die Demonstrationen der Anti-Atomkraft-Bewegung zeigen, dass Proteste das politische Geschehen beeinflussen können. Aufgewachsen am Braunkohletagebau Garzweiler II ist für mich die Energiewende eine Herzensangelegenheit. Daher habe ich mich 2015 entschieden, mich den Global Climate Marches anzuschließen. Vor der COP21 in Paris hat die WWF Jugend ein Crowd-Sourcing-Projekt gestartet. Gemeinsam wollten wir nach Paris fahren und für mehr Klimaschutz demonstrieren. Am 13. November, also kurz vor dem Demotermin und der COP, ereigneten sich dann aber die islamistisch motivierten Terroranschläge in Paris, sodass die französische Regierung den Notstand ausrief. Der WWF hat sich in dieser tragischen Situation dazu entschieden, zum Global Climate March in Berlin zu mobilisieren. 17.000 Menschen gingen dort auf die Straße. Auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor hielt auch die WWF Jugend eine Rede. Tatsächlich hat Paris dann auch geliefert.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mich Marcel bei der Demo darauf angesprochen hat, ob ich nicht ins Redaktions- und Aktionsteam kommen möchte. Ich hatte damals zwar Interesse, aber die Sorge, dass ich nicht die nötige Zeit hätte, um mich aktiv einzubringen. Zum Glück ist das Redaktions- und Aktionsteam hartnäckig geblieben und hat mich 2017 erneut gefragt. Ich bin damals nach Frankfurt gezogen und in dieser Region gab es gerade keine Teamenden. Obwohl ich gerade angefangen hatte in der Wirtschaftsprüfung zu arbeiten und somit eigentlich noch weniger Zeit als zu meinen Studienzeiten hatte, habe ich zugesagt und konnte das Redaktions- und Aktionsteam direkt beim Workshop in Woltersdorf an der Schleuse kennenlernen. Ich habe mich direkt bestens aufgenommen gefühlt. Und die Redaktions- und Aktionsteam-Workshops, die zweimal im Jahr stattfinden, sind definitiv auch Highlights, auf die ich mich jedes Jahr freue. Neben der Planung von Berichten und Kampagnen, treffen wir hier auf alte und neue Gesichter und setzten uns gemeinsam für die Natur ein. Über die Treffen könnte ich locker einen eigenen Rückblick-Artikel mit lauter Highlights schreiben. Mit dazu gehören die Müllsammelaktion im Nationalpark Wattenmeer bei St. Peter Ording, die Wanderung mit einem Förster durch den Thüringer Wald bei Eisenach und die Erkundung des Nationalpark Schwarzwald mit einer Rangerin sowie eine Wanderung in Bad Belzig, bei der uns Rüdiger von der Wildnischule Hoher Fläming die Welt der Vogelstimmen näher gebracht hat.

© Christian Christes - Picture Alliance / WWF

Wie jedes Jahr ist auch 2017 die Earth Hour ein fester Termin des WWF Jugend-Kalender gewesen. Für dieses Jahr hatte sich der WWF einen besonderen Medienstunt ausgedacht. In zehn Städten und Gemeinden wurden große Weltkugeln aus LED-Lichtern aufgebaut. In Frankfurt gab es in Kooperation mit dem Energiereferat eine große Tanzfläche die durch die Tanzbewegungen der Besucher zum Leuchten gebracht wurde. Ein spektakuläres Event, das sehr positiv aufgenommen wurde.

© Elia Schmitter

Im September 2017 fand der erste WWF Youth Summit im Almtal in Österreich statt. Zusammen mit drei anderen Jugendlichen durfte ich dort die WWF Jugend vertreten. Gemeinsam mit der Generation Earth (WWF Jugend in Österreich) und den WWF Jugendlichen aus Finnland, Schweden, Schweiz und der Ukraine haben wir globale Kampagnen entwickelt, uns vernetzt und an der Declaration of Almtal gefeilt. 2017 und 2018 durfte ich zudem als Teil des Youth Collaboration Boards an der Entwicklung und Implementierung der WWF Global Strategy for Youth Empowerment, Leadership and Action mitwirken.

© Mira Unkelbach Photography

2018 war die WWF Jugend das erste Mal im Trägerkreises zur Organisation der Klima-Kohle-Demo vertreten. Wir haben mitentschieden, wenn es um Fragen wie dem Flyerdesign, der Demorouten und die Verteilung der Redeslots ging. Am Ende sind wir gemeinsam mit zehntausenden Menschen in Berlin und Köln auf die Straßen gegangen. Das Highlight bei dieser COP-Demo: Lisa und Sarah haben für die WWF Jugend eine starke Rede gehalten.

Ihr seht, es mangelte nicht an Highlights - und es hätte noch viel mehr zu Berichten gegeben. Denn wir haben viel erreicht: wir haben uns verhör geschafft - bei Demos, in Diskussionen mit Politikern und bei der Führung des WWF. Wir haben unserer Umwelt geholfen - durch Naturschutzeinsätze, die Platzierung der Themen des WWF in der Gesellschaft und unserem politischen Einsatz. Und wir hatten Spaß dabei - denn auch eine Gemeinschaft, in der jede und jeder willkommen ist, zeichnet die WWF Jugend aus.

© WWF Österreich

Wir haben aber auch noch viel vor. Alarmierende Studien zum Zustand der Ökosysteme und zum dringenden Handlungsbedarf im Klimaschutz zeigen, dass unsere Themen aktueller denn je sind. Ich wünsche mir, dass die WWF Jugend auch in den kommenden zehn Jahren engagiert diese wichtigen Themen anspricht und deren Lösung voranbringt. Vielmehr noch müssen wir noch mehr Jugendliche für unsere Themen mobilisieren und sollten dabei stärker auf Diversität setzen.

© Markus Winkler / WWF Deutschland

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Eine Story von: Tobias

Tobias schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Tobias ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.

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