
Second Hand im Trend
Vintage-Läden sind keine neue Idee, doch ihnen wurde lange Zeit keine wirkliche Beachtung geschenkt. Nun sieht man immer mehr von ihnen an jeder Ecke aus dem Boden sprießen, denn Secondhand ist seit einer Weile im Trend.
Wenn Leute heutzutage shoppen gehen, dann ist es nicht selten, dass sie sich gegen die brandneue Jeans von einer beliebten Modemarke entscheiden. Stattdessen gehen viele lieber in den nächsten Secondhandstore und kaufen dort ein gebrauchtes, dafür aber auch viel selteneres Kleidungsstück.
Vintage Shops sind wieder in Mode und das vor allem bei der jüngeren Generation. Der Stil der Jugend hat sich in den letzten Jahren verändert, weg von Markenkleidung und Schlichtheit, hin zu den Stilrichtungen der 80er und 90er. Weite Hosen, knallige Farben und ausgefallene Muster sieht man nun wieder viel mehr auf den Straßen. Große Bekleidungsunternehmen haben sich diesem Trend angepasst, doch junge Leute zieht es in die Läden, wo dieser Kleidungsstil im Original zu finden ist.
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Vintage-Stores, darunter auch viele kleinere Läden, die in der Menge untergehen. Vintage Revivals ist einer dieser kleinen Shops, er ist übersichtlich und gut geeignet, wenn man Angst hat, vor lauter Klamotten den Überblick zu verlieren. Man findet ihn in größeren Städten, wie Berlin, München und bald auch Hamburg. Vinstore dagegen ist ein kleineres Start-Up, gegründet von Studenten, die das Ziel verfolgen, Mode nachhaltiger zu gestalten und sich so für den Umweltschutz einsetzen. Vor allem durch die Pandemie, aber auch um mehr Menschen zu erreichen, hat sich das Unternehmen auf den Online-Handel fokussiert. „Wir brauchen wohl keinen bei der WWF-Jugend mehr zu belehren, wie sehr die Fashion-Industrie, vor allem die Fast-Fashion-Industrie der Umwelt schadet. Vintage und Secondhand-Mode ist die Gegenbewegung dazu und ist im Trend“ meint auch Seungho Lee, der Inhaber von Vinstore. Eine der größeren Secondhandketten ist Humana, dort gibt es sehr viel Auswahl und dadurch meist auch niedrige Preise. Teilweise überstreckt sich dieses Vintage-Kaufhaus über 2 oder mehr Stockwerke. All diese Shops stehen für eine nachhaltigere Zukunft in Bezug auf Mode und in Kontrast zum übermäßigen Konsum, der immer weiter steigt. Pro Jahr werden über 100 Milliarden Kleidungsstücke neu produziert, wovon der durchschnittlicher Deutsche jährlich 60 Stück kauft. Diese Zahlen sind erschreckend, könnten aber verändert werden, wenn der derzeitige Vintage-Trend zur Normalität werden würde.
Secondhand zu shoppen bringt mehrere Vorteile mit sich, unter anderem, dass man jedes Teil meistens nur einmal findet. Die Sachen haben oft auch bessere Qualität, mal davon abgesehen, dass sie schon ein Leben hinter sich haben. Das muss jedoch nicht unbedingt schlecht sein, denn die Kleidungsstücke haben alle ihre eigene, geheimnisvolle Hintergrundgeschichte. Bei neuer Kleidung ist die einzige Geschichte, die erzählt wird, die der Produktion und die ist größtenteils überall gleich. Unter schlechten Bedingungen nähen Menschen in armen Ländern die Stoffe zusammen, die danach eine ewig lange Lieferkette durchlaufen, dabei jede Menge CO2 und Schadstoffe produzieren, bis die fertigen Kleidungsstücke in unseren Geschäften landen.
Vintage Kleidung kann teilweise auch günstiger sein, beispielsweise auf dem Flohmarkt, das ist jedoch kein Muss. Manche Teile gewinnen mit der Zeit an Wert oder bestehen aus wertvollem Material, wie beispielsweise Leder. Aber auch für einen höheren Preis lohnt es sich, Kleidungsstücken ein 2. Leben zu schenken, denn es ist viel nachhaltiger, als sich alles neu zu kaufen. So kann jeder mit wenig Aufwand dazu beitragen, seine Umwelt zu schützen.

Die Autorin Lea
Eine Story von Lea
Lea schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.
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