Kleiner Luxus

Published on July 26, 2020

Im Lockdown habe ich folgenden Text geschrieben, über den ich jetzt zufällig nochmal gestolpert bin. 

Da er sehr gut zu den Zukunftsmutigen passt, will ich ihn hier nochmal veröffentlichen und euch fragen:

Was ist euer kleiner Luxus?

Luxus – da denkt man zuerst an Diamanten, eine Jacht, einen Porsche, Malediven-Urlaub und Champagner - doch das kann so viel mehr sein!

Vor allem in den vielzitierten „Zeiten von Corona“ haben wir ohne das gewohnte „schneller, höher, weiter“ des Alltags jetzt Gelegenheit, darüber nachzudenken, was Luxus für uns tatsächlich bedeutet. 

Denn in einem sind sich fast alle Menschen einig: Es soll auf unserem Planeten ein gutes Leben für alle möglich sein, solange wir uns dafür selbst nicht einschränken müssen. Wehe dem, der von Verzicht redet! Nur: Abseits der Befriedigung der lebensnotwendigen Grundbedürfnisse ist man sich jedoch sehr uneinig, was ein gutes Leben sonst so ausmacht.

Jedes Jahr ein neues Handy, das 50. Paar Schuhe und ein Thermomix sagen die Einen. Auch jetzt sind geschlossene Geschäfte kein Hindernis für hemmungslose Konsum-Exzesse – Online-Shopping sei Dank. Doch irgendwie mag der Klick auf „Zur Kasse gehen“ nicht ganz zum Corona-News-Ticker im anderen offenen Browser-Tab passen.

Die Anderen hingegen sagen, dass es die kleinen Dinge sind, die das Leben lebenswert machen: Der kleine Luxus.

Das kann für jede*n etwas anderes sein. Für mich ist es, die Sonne in meinem Gesicht zu spüren, ein gutes Buch zu lesen, einen leckeren Kuchen zu backen und vor allem Zeit zu verbringen mit den Menschen in meinem Leben, die mir wichtig sind. Dinge, die im hektischen Alltag leider oft zu kurz kommen, aber für kein Geld der Welt erwerbbar sind. Und nebenbei noch erstaunlich klimafreundlich im Vergleich zum geplanten Osterurlaub auf Mallorca.

Es wird oft darüber geredet, was wir als Gesellschaft aus der Corona-Krise lernen können: Dass Applaus für Pflegekräfte kein Ersatz für niedriges Gehalt ist, dass wir von Gleichberechtigung bei der unbezahlten Sorgearbeit noch weit entfernt sind, dass der Klopapiervorrat meist doch länger reicht als man glaubt, und und und.

Ich möchte noch einen Punkt zu der Liste hinzufügen: Wir sehen, wie wenig Verzicht ein gutes Leben für alle tatsächlich benötigt. Verzicht auf teure, beliebige Konsumgüter und Flugreisen, ja. Aber nicht auf Menschlichkeit, Liebe und Zeit.

Jede*r auf dieser Erde hat ein Recht auf kleinen Luxus!

Was ist eurer?

(Zu mir: Elisabeth, 19 und mache noch bis Ende August mein freiwilliges ökologisches Jahr beim Münchner Unweltverein Green City e.V.. Danach studiere ich Geographie und Soziologie).

Ich bin erst seit der Kampagne der Zukunftsmutigen bei der WWF jugend aktiv und kenne mich technisch noch nicht so gut aus mit der Plattform hier.  Falls ich den Text also irgendwie anders veröffentlichen sollte oder so, weist mich gern in den Kommentaren drauf hin :).


 

Eine Story von: Elisabeth

Elisabeth schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community.

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