
Türchen 10
Wie kommt der Wandel in die Welt? Anknüpfend an meinen letzten Adventskalender-Bericht bin ich der festen Überzeugung, dass wir als Gesellschaft endlich damit beginnen müssen, Vielfalt und Unterschiede als etwas Wunderschönes zu begreifen und ihnen mehr Raum zu geben. Und was könnte da aktuell besser passen, als sich mal zu fragen: wie viel Diversity steckt eigentlich in Weihnachten?
Denn auch wenn viele unserer weihnachtliche Bräuche und Rituale wie Adventskalender, das Aufstellen eines Weihnachtsbaums, Christbaumkugeln und Weihnachtsmärkte ihren Ursprung in Deutschland haben, gibt mindestens genauso viele Dinge, die eben nicht von hier kommen, aber ohne die Weihnachten für die meisten von uns gar nicht vorstellbar wäre. Ein paar Beispiele: Lebkuchen, gebrannte Mandeln und Spekulatius (ich nenne sie gerne auch „Specalitious“) sind mit Sicherheit echte Weihnachtsgebäck-Klassiker, aber weder die Mandeln (meist aus Kalifornien), noch die dafür benötigten Gewürze (Zimt, Sternanis, Kardamom, Gewürznelken und noch einige mehr) sind in Deutschland heimisch. Und sogar die sehr beliebte „Weihnachtsstern-Pflanze“ -meine Oma besitzt aktuell mindestens fünf allein in ihrem Wohnzimmer- ist ursprünglich im Westen Mittelamerikas beheimatet.
Auch ethnisch-kulturell gibt es mehr Vielfalt, als der erste Blick vermuten lässt: die Heiligen Drei Könige in der Weihnachtsgeschichte bspw. sind People of Colour, Jesus jüdisch und der Weihnachtsmann kommt aus den USA (die Coca-Cola Kampagne dahinter kennen sicherlich die meisten), auch wenn er sich mittlerweile wohl eher als norwegischer Staatsbürger betiteln würde. In Brasilien darf ein Feuerwerk an Heiligabend auf keinen Fall fehlen, in Ghana verwendet man anstatt Nordmann-Tanne und Blaufichte lieber Cashew- oder Mangobäume, in Australien gibt es traditionell ein Barbecue am Strand und auf Sri Lanka wird Früchtekuchen zubereitet.
Was ich damit sagen will: auch wenn Weihnachten ein christliches und vor allem westlich geprägtes Fest ist, gibt es nicht DIE EINE ART, es zu feiern. Weihnachten ist, was jede*r von uns ganz individuell daraus macht, ganz egal in welchem Teil der Erde er*sie lebt. Und deswegen ist Weihnachten für mich nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch der Vielfalt.
>Christina
Copyright: Jörg Farys (WWF) & angelinaelv (pixabay)

Die Autorin Christina
Eine Story von Christina
Christina schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.
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