
Vögel im Winter unterstützen
Sie begleiten uns ständig in unserem Alltag und trotzdem nehmen viele sie nicht mit der Aufmerksamkeit wahr, die diese schönen Wesen verdient hätten: Unsere Sing- und Gartenvögel. Wenn die Vögel im Frühjahr aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren um sich auf die Brutzeit vorzubereiten, verzaubern sie uns mit ihren Gesängen, die uns zeigen: Der Winter ist vorbei.
Der Winter hat allerdings gerade erst begonnen. Damit wir auch im nächsten Jahr gemeinsam mit den Vögeln in den Frühling starten können, brauchen sie im Winter unsere Unterstützung. In diesem Bericht möchte ich euch die gängigsten Wintervogelarten vorstellen, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben und wie ihr ihnen durch den Winter helfen könnt.
Den Vögeln wird das Leben nicht allein im Winter schwer gemacht

Beutegreifer, die sich Vögel zum Vernaschen jagen, unkontrollierte Jagd oder Kollisionen mit Windrädern oder Fensterscheiben. Das sind die Todesursachen, an die die meisten Menschen denken, wenn man sie fragt, weshalb diese Tiere umkommen. Doch es steckt mehr dahinter.
Vor allem Vögel, die auf unbewirtschaftete Wiesen, Felder und Brachflächen angewiesen sind haben es schwer. Durch die immer intensiver werdende Landwirtschaft finden die Vögel keinen geeigneten Lebensraum mehr, vor allem geeignete Brutplätze sind zur Mangelware geworden.
Die Jungen werden meistens mit Insekten verfüttert, da diese reichhaltig mit wichtigen Nährstoffen sind, die die Küken benötigen um groß und stark zu werden. Dadurch, dass vor allem Mais, Raps und Winterweizen angebaut werden nimmt das Angebot an Insekten und Wildpflanzen drastisch ab, daher kommen viele Junge nicht durch.
In Nordwestdeutschland gab es Untersuchungen in Naturschutzgebieten, die einen Rückgang um 76% bis 81% an Biomasse der Fluginsekten aufzeigten. Eine besorgniserregende Zahl.
Den Bauern sollten jedoch keine Vorwürfe gemacht werden, da ihnen durch die Subventionen alles andere als eine freie Wahl gelassen wird ihre Flächen vogelfreundlicher zu bewirtschaften. Eine EU-Landwirtschaftsreform muss her, die Belohnungen für ungenutzte Flächen einführen sollte.
Das Problem an sich ist noch weitaus komplexer, wenn ihr euch intensiver damit beschäftigen möchtet, habe ich euch einige Websiten unten verlinkt.
Diese Vogelarten begegnen euch in euren Gärten
Amsel
Sie ist eine der bekanntesten Vögel und vom Aussehen her relativ unauffällig. Sie ist vor allem aus unseren Gärten, Parks und Städten nicht mehr wegzudenken.
Kohlmeise
Sie ist die größte Meisenart und wirkt ein bisschen plump (was sie umso süßer macht). Durch ihr ihr auffälliges Gefieder ist sie eigentlich unverwechselbar und kann oft an Futterhäuschen beobachtet werden.
Haussperling
Dieser kleine Vogel ist im Volksmund vor allem unter dem Namen „Spatz“ bekannt und lebt schon lange mit uns Menschen zusammen. Redensarten wie „Drecksspatz“ zeigen jedoch, dass seine Vergangenheit nicht immer problemlos verlief.
Rotkehlchen
Deutschlands wohl bekanntester und beliebtester Vogel. Wenn im Garten das Beet umgegraben wird hat man schnell ein Rotkehlchen an seiner Seite, das nach Würmern, Schnecken, Insekten und Spinnen sucht.
Buchfink
Sie sind die häufigsten Vögel Europas. Sie haben einen sehr einprägsamen Gesang, den wahrscheinlich jeder von euch schon einmal gehört hat.
Der Star

Auffällig sind vor allem die großen Schwärme, die sie außerhalb der Brutzeit bilden und atemberaubende Formationsflüge präsentieren.
So könnt ihr die Vögel im Winter unterstützen
Jetzt, nachdem ihr euch ein wenig mit den Arten vertraut gemacht habt, gibt es ein paar Tipps, wie ihr zu wahren Lieblingen der Vögel werden könnt:
Ein wichtiger Punkt, sowohl im Sommer als auch im Winter, sind natürliche Futterstellen. Dies beginnt bereits bei der Gartengestaltung. Ein englischer Rasen bringt den Vögeln nichts, sie bevorzugen vor allem wilde Sträucher und Hecken wie beispielsweise Schwarzer Holunder, Vogelkirsche oder Weißdorn. Diese bieten ihnen Versteck- und Nistmöglichkeiten, Schutz, Ruhe und Futter.
Die typischen Futterhäuschen stehen bereits in vielen Gärten. Hierbei ist es wichtig diese regelmäßig vom Kot zu befreien, da sich Erreger und Krankheiten sehr schnell ausbreiten können. Generell sind Futterstellen, die eine Sitzstange hygienischer und pflegeleichter.
So wie wir Menschen auch haben Vögel Lieblingsspeisen, von denen sie gar nicht genug bekommen können: Anbei ein kurzer Überblick:
Kleiber und Specht mögen Fettfutter und Mehlwürmer. Rotkehlchen, Amseln und Drosseln mögen Weichfutter wie zum Beispiel Rosinen, frische Äpfel und Getreideflocken (zum Beispiel ungesüßtes Müsli).
Finken mögen Körner und Samen sehr gerne, Meisen hingegen lieben Erdnüsse (zerkleinert), Sonnenblumenkerne aber auch Fettfutter.
Nun kommen noch ein paar weitere Punkte, die wichtig zu beachten sind:
Das Futter darf bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden. Außerdem sollte es an einer übersichtlichen Stelle stehen, damit Katzen keine Chance haben sich an den Vögeln zu vergreifen!
Meisenknödel am Besten NICHT in Plastik verpackt kaufen, da sich die Vögel mit ihren kleinen zarten Beinen verheddern können und sich dadurch verletzen.
Wie ihr bereits gelernt habt ist die konventionelle Landwirtschaft ein großer Feind der Vögel! Daher ist es besser das Vogelfutter aus biologischem Anbau zu kaufen, da man durch den Kauf konventioneller Produkte die Zerstörung des Lebensraumes für Agrarvogelarten weiter zerstört.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig für die Vogelwelt begeistern! Es ist wirklich empfehlenswert bei zukünftigen Spaziergängen auf die vorbeifliegenden oder im Baum sitzenden Vögel zu achten, man kann mehr entdecken als man denkt.
Liebe Grüße
Buchempfehlung: Unsere Vögel - Peter Berthold

Die Autorin Leana
Eine Story von Leana
Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.
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