Das Jahr des Tigers

Published on February 10, 2022

    Tiger sind unbeschreiblich schöne Tiere, die uns durch ihre elegante und neugierige Art seit Jahren faszinieren. Vor allem 2022 wird er uns begleiten, denn seit dem 1. Februar hat das Jahr des Tigers im chinesischen Kalender begonnen. In der chinesischen Astrologie steht er für Mut, Durchsetzungskraft und Optimismus. Eigenschaften die Tierschützer in diesem Jahr für den Kampf gegen das Artensterben gut gebrauchen können.

    © Hardik Shelat / WWF-International 

     

    Obwohl der Tiger ein so starkes und mächtiges Tier ist, hat er mit vielen Gefahren zu kämpfen, die ihn sehr belasten. Darüber lernt ihr im Laufe des Artikels mehr.

    Um sich vor Gefahren zu schützen, hilft ihm vor allem sein Fell. Durch die Tarnung, die das Fell ihm ermöglicht, ist er auf dem ersten Blick schwerer zu erkennen. Die Streifen auf seinem Fell sind tatsächlich so individuell wie der menschliche Fingerabdruck. Das ist sehr praktisch, denn dadurch kann man die Tiger zum Beispiel auf Wildtierkameras unterscheiden und läuft nicht Gefahr aus Versehen welche doppelt zu zählen.

    Die verschiedenen Tigerarten besiedeln unterschiedlichste Lebensräume:

    Die tropischen Wälder Südostasiens, Laub- und Mangrovenwälder Südasiens, dichtes und hohes Gras des Himalajas und die Nadel- und Birkenwälder des Russischen Fernen Ostens. Sie sind unverzichtbar für das Gleichgewicht eines Ökosystems: in ihrem Lebensraum sind sie die Spitze der Nahrungskette: Dadurch, dass sie Fleischfresser sind, halten sie die Bestände der Pflanzenfresser in Schach, die wiederum einen Einfluss auf die Vegetation haben.

    Doch der Lebensraum der Tiger verschwindet dramatisch!

    In 100 Jahren hat der Mensch 93% seiner Heimat vernichtet. Ganze 40% davon zwischen 2000 und 2010! Durch diesen Verlust fehlen dem Tiger wichtige Rückzugsgebiete um zu jagen, sich fortzupflanzen und seinen Nachwuchs in Ruhe aufzuziehen. Laut einer Schätzung lebten 2010 nur noch 3200 Tiger, also quasi eine Kleinstadt!

    Vor allem die Wilderer, die Jagd auf die Großkatzen machen stellen ein großes Problem dar. Diese jagen die Tiger, da der illegale Handel mit Tigerprodukten ein gewinnbringendes Geschäft darstellt. Ihre Felle erzielen auf dem Schwarzmarkt Preise von bis zu 15.000 Dollar! Heute gilt zwar ein weltweites Handelsverbot für Tigerteile und Tigerprodukte, der Handel auf dem Schwarzmarkt bleibt allerdings weiterhin eine Herausforderung.

    Außerdem werden sie in dubiosen Tierparks einiger Länder unter katastrophalen Umständen als Touristenattraktion gehalten. Für die angeblich heilende Tiger-Medizin, Tigerkrallen oder Tigerfelle müssen auch viele Tiger ihr Leben lassen. Solange die Krallen und Felle als Glücksbringer, beziehungsweise Statussymbol gelten werden sie noch lange zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten gehören.

    Bengal-Tigerin mit Jungem in Rajhasthan / Indien © naturepl.com / Andy Rouse / WWF

     

    Aber es gibt Hoffnung!

    2010 gab es den ersten sogenannten Global Tiger Summit bei dem sich 600 Regierungsvertreter:innen aus Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Russland, Thailand und Vietnam in St. Petersburg getroffen haben. Die Konferenz war ein wahrer Wendepunkt im Thema Tigerschutz.

    Das sogenannte Projekt Tx2 (Tiger mal 2) hatte das Ziel die Anzahl der Tiger in 12 Jahren zu verdoppeln! Die Frage, ob sich die Anzahl heute wirklich auf mehr als 6000 erhöht hat steht noch offen. Die Antwort bekommen wir spätestens dieses Jahr im September nach einer weiteren Konferenz in Russland.

    Indien und Nepal sind aktuell noch dabei eine sogenannte Tigerinventur zu absolvieren, indem sie Kamerafallen, Kot und Spuren auswerten, um die aktuellen Bestandszahlen zu ermitteln. Allgemein konnten sich die Bestände durch Zusammenarbeit von Politik, Umweltschutzorganisationen, Wissenschftler:innen und Menschen vor Ort erholen.

    Zwei vorzeigbare Beispiele sind:

    Indien und Nepal haben Gesetze gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel verabschiedet und konsequent durchgesetzt!

    Und im Ile-Balkhash Reservat in Kasachstan sollen Tiger neu angesiedelt werden, obwohl sie dort seit 70 Jahren ausgestorben sind! Drücken wir die Daumen, dass es klappt.

    Mit steigenden Tigerzahlen nehmen auch die Mensch-Wildtier-Konflikte zu, welche die Umwelt- und Entwicklungshilfsorganisationen durch gezielte Umweltbildung und Gespräche mit Menschen vor Ort lösen möchten.

    Kleiner Junge engagiert sich für Tiger in Bhutan © Simon Rawles / WWF-UK

     

    Ihr könnt euch auf verschiedene Art und Weise für den Schutz des Tigers einsetzen

    Der WWF ist bereits aktiv dabei sich für den Erhalt des Tigers einzusetzen. Unter anderem indem er…

    …sich dafür einsetzt, dass bestehender Wald nicht gerodet wird, sondern als Lebensraum erhalten bleibt.

    … neue Schutzgebiete errichtet.

    … die Menschen in Tigergebieten, besonders Kinder, über das Verhalten der Tiger aufklärt, damit sie ihnen sicher aus dem Weg gehen können.

    … Tiger regelmäßig mit Hilfe von Kameras oder über ihre Spuren zählt.

    … Wildhüter ausbildet und mit passender Kleidung und Geräten ausstattet, damit sie auf die Tiger im Wald aufpassen.

     

    Unterstützt uns gerne mit einer Spende, jeder Beitrag hilft!

    Mehr Infos bekommt ihr auf: https://www.wwf.de/spenden-helfen/fuer-ein-projekt-spenden/tiger

    Aber ihr könnt euch auch ohne finanzielle Mittel für den Schutz einsetzen

    Die meisten Menschen haben schon einmal etwas vom Tiger gehört, kennen die genauen Hintergründe seiner Bedrohung jedoch nicht. Das ist deine Chance die Menschen in deinem Umkreis aufzuklären!
    Informiere Freunde und Familie über den Tiger, oder halte zum Beispiel in der Schule ein Referat. Vielleicht ist es sogar möglich einen Infostand auf die Beine zu stellen und noch weitere Menschen für den Tiger zu begeistern und zum Schutz anzuregen!
    Wir freuen uns außerdem, wenn du einen Bericht (vielleicht über eine bestimmte Tigerart) schreibst und hier in der Community teilst. Du könntest Gleichgesinnte finden, die sich genauso für den Schutz einsetzen wie du!

    Danke für euer Engagement!

    Quellen:

    https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/tiger/2022-jahr-des-tigers

    https://www.wwf-junior.de/tiere/tiger

    https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/tiger/wilderei-und-illegaler-tigerhandel/

    https://www.wwf.at/artikel/wodurch-sind-tiger-bedroht/

    https://www.wwf.at/jahr-des-tigers-der-rettungsplan-des-wwf/



    Die Autorin Leana


    Eine Story von Leana

    Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.

    Falls du Fragen hast, schreib sie gerne als Kommentar unter diese Story!