5 Flussbewohner - und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben

Published on March 11, 2022

    Wilde und saubere Flüsse sind leider sehr selten geworden. Sei es, dass sie vom Menschen begradigt wurden, oder als Mülltonne für Schadstoffe verwendet werden. Obwohl sich bereits viele Naturschutzverbände das Ziel gesetzt haben diese wunderschönen Lebensräume zu schützen, ist der Kampf gegen die uninteressierten Verschmutzer immer noch aktuell. Vor allem die Lebewesen, die die Flüsse ihre Heimat nennen sind von den Verschmutzungen und anderen Einflüssen immens betroffen.

    In den letzten Jahren kam es an verschiedenen Stellen vor, dass hunderte von Fischen tot auf den Gewässern schwammen. Dies geschieht meistens dann, wenn Schadstoffe nach dem Motto „da passiert schon nichts“ durch Leitungen in die Flüsse eingeleitet werden.

    Ein weiteres Problem ist, dass Fische sich vor allem in kühlen, sauerstoffreichen Gewässern wohlfühlen. Dadurch, dass es durch den Klimawandel immer öfter zu heißen langen Sommern kommt trocknen viele Flüsse aus und die im Wasser enthaltenen Schadstoffe können auf die übriggebliebene Fläche verteilen. Es leben jedoch nicht nur Fische in und an den Flüssen. Anbei möchte ich euch 5 Tiere vorstellen, die sich dort Zuhause fühlen und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.

    Die Bachforelle

    © Wild Wonders of Europe / Martin Falklind / WWF

     

    Die Bachforelle ist wohl der bekannteste Fisch dieses Lebensraumes. Durch Regulierungen und Bebauungen der Flüsse wird sie immer weiter aus ihrem Lebensraum fortgedrängt. Sie ist vor allem von Staustufen und Wehren betroffen, da sie diese oft nicht überwinden kann und Turbinen von Wasserwerken können zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Da Wasserwerke auch im Sinne der Nachhaltigkeit handeln kommt es häufig zum Konflikt zwischen Tier,- und Umweltschutz.

    Dann kommen noch die Nitrateinträge aus der Landwirtschaft hinzu, die für weniger Sauerstoff sorgen. Sowohl der Laich als auch die erwachsenen Bachforellen brauchen genug davon, um zu überleben! Durch die heißen Sommer heizen sich die Flüsse auf und die Forellen geraten unter Hitzestress, im schlimmsten Fall können sie dadurch ersticken.

    Ihr sehr also das Leben der Forellen ist alles andere als einfach.

     

    Der Eisvogel

    © Casper Douma / WWF

     

    Mit seinen einprägsamen Farben ist der Eisvogel unverkennbar. Meistens sucht er sich ein schattiges Plätzchen, um dort Ausschau nach Beute zu halten. Hat er sein Opfer erblickt schießt er blitzschnell ins Wasser, sodass der Fisch kaum eine Chance hat.

    Spannend ist, dass dem Eisvogel der Klimawandel zunächst zugutekommen wird. Denn dadurch frieren die Gewässer seltener zu und er kann auch im Winter problemlos jagen gehen.

    Auf der anderen Seite werden in den heißen Sommern immer mehr Flüsse austrocknen. So grenzen sich die Lebensräume für ihn ein und es wird schwieriger genug Nahrung zu finden. Vor allem zur Brutzeit.

     

    Der Huchen

    Der Huchen (auch Donaulachs genannt) wird euch vielleicht nicht direkt bekannt vorkommen. Er lebt ganzjährig in stark bis mäßig strömenden Gewässern, bevorzugt mit kaltem, klaren und sauerstoffreichem Wasser.

    Auch ihm machen die steigenden Temperaturen zu schaffen. Er steht bereits auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN [NL1] und gilt als Indikator für ein gesundes Ökosystem. Damit ist gemeint, dass wenn er seinem natürlichen Verhaltensmuster nachgeht und sich nicht komisch verhält, dann ist das Wasser vermutlich trinkbar.

     

    Der Flussregenpfeifer

    © Pixabay

     

    Er benötigt zum Brüten flache Kiesbänke und Schotterinseln, diese entstehen in Wildflüssen nach jeder Schneeschmelze und jedem Hochwasser neu.

    Wildflüsse gibt es in unserer ordentlichen Welt leider nur noch selten. An begradigten Flüssen findet er allerdings keine Kiesbänke zum Brüten mehr und muss daher auf Alternativen ausweichen. Der anhaltende Bauboom nach dem Krieg sorgte für „gute“ Ersatzbiotope, zum Beispiel in Kiesgruben oder auf Deponien.

     

    Der Fischotter

    © Wild Wonders of Europe  / Widstrand / WWF 

     

    Fischotter sind beeindruckende Tiere. Sie können nahezu lautlos schwimmen und dennoch alle Geräusche und Gerüche ihrer Umgebung aufnehmen: Dieses typische Bild kommt euch wahrscheinlich in den Kopf: Der Großteil des Körpers befindet sich im Wasser, nur Ohren, Nase und Augen liegen auf einer Linie oberhalb des Wasserspiegels. Sein dichtes Fell schützt ihn vor Nässe und Kälte. "Kaum ein anderes Säugetier verbindet die Elemente Land und Wasser so perfekt wie er. Wo Otter sich wohlfühlen, ist die Natur noch intakt", teilte die Deutsche Wildtier Stiftung mit.

    Sie lieben Fische, Krebse, Schnecken und Insekten, doch diese finden sie nur noch in sauberen Gewässern mit strukturierter Uferrandzone. Diese Lebensräume sind leider sehr selten geworden.

    Der Straßenverkehr hat auch einen negativen Einfluss auf seine Lebensqualität. Denn Otter schwimmen nicht unter Brücken hindurch, sondern verlassen das Wasser und überqueren die Straße, dabei werden sie oft von einem Auto erwischt.

     

    Die Flussbewohner haben es alles andere als leicht. Vielleicht wurde bei euch die Neugierde ein bisschen geweckt! Geht doch gerne mal an euren nächstgelegenen Fluss und nehmt die Natur mit etwas mehr Aufmerksamkeit wahr! Es lohnt sich.

     

    Quellen:

    Wasser ist Leben (WWF)

    Freiheit für Flüsse (WWF)

    Bachforelle (Landesfischereiverband Bayern)

    Flussregenpfeifer (NABU)

    Eisvogel (NABU)

    Fischotter

    Huchen (BUND)



    Die Autorin Leana

     

    Eine Story von Leana

    Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.

     

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