
Wie Schuhe putzen dem Feuersalamander hilft (Tipp der Woche)
Letzte Woche gab es hier Fantastische Fakten zum Feuersalamander, die ihr hier nachlesen könnt, falls ihr sie verpasst habt. Neben Fakten über Alter, Fortpflanzung und Lebensraum ging es auch um Bedrohungsfaktoren für die Art. Doch neben Lebensraumverlust, Klimawandel und Verkehr kam für den Feuersalamander in den letzten 20 Jahren eine weitere Bedrohung hinzu, um die es hier heute gehen soll und über die ihr vielleicht schon mal etwas in den Medien aufgeschnappt hast:
Der Hautpilz Bsal.
Wichtig: Das Thema kann sehr frustrierend und runterziehend sein und die Möglichkeiten etwas zu tun, sind begrenzt. Aber der Tipp der Woche wäre ja nicht der Tipp der Woche ohne Tipp. Am Ende dieser Story geht es darum, was jede/r einzelne tun kann, um die Ausbreitung des Pilzes zu verlangsamen.
Darum wird es in dieser Story gehen:
- Was ist Bsal und woher kommt es?
- Was passiert mit infizierten Tieren?
- Sind auch andere Arten betroffen?
- Wie wird festgestellt, ob ein Tier daran gestorben ist?
- Wie wird Bsal übertragen?
- Wie ist die aktuelle Situation in Deutschland und Europa?
- Gibt es eine Möglichkeit Salamander zu behandeln?
- Wird der Feuersalamander aussterben und was wird dagegen getan?
- Was kannst du tun?
Was ist Bsal und woher kommt es?
Bsal ist eine Abkürzung für Batrachochytrium salamandrivorans, den wissenschaftlichen Artnamen eines Pilzes. Eben dieser Pilz ist es, der umgangssprachlich auch oft als „Salamanderfresser“ bezeichnet wird. 2010 kam es in den Niederlanden zu einem Massensterben unter Feuersalamandern, das man sich nicht erklären konnte. Die Populationen gingen um 96 Prozent zurück, nachdem man dort bereits seit 2008 immer wieder scheinbar unverletzte tote Tiere gefunden hatte. 2013 konnte als Ursache der bis dahin unbekannte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans als Ursache identifiziert werden. Außerdem konnte anhand von alten Präparaten nachgewiesen werden, dass Tiere den Pilz bereits 2004 in der Eifel auf der Haut trugen, die Art also schon länger in Europa ist als vorerst gedacht.

In Europa? Also gibt es den Pilz auch anderswo? Ja, Bsal wurde vermutlich aus Asien über den Tierhandel mit Amphibien eingeschleppt, wobei Schwanzlurcharten im ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Japan, China, Taiwan, Vietnam und Thailand als resistent oder tolerant gegenüber dem Pilz gelten. Arten aus Ostasien überlebten eine künstliche Ansteckung im Labor und auf freilebenden Arten in Vietnam sowie auf nach Deutschland importierten Arten konnte Bsal nachgewiesen werden. Zu diesen Arten gehören beispielsweise Feuerbauchmolche, die auch in Deutschland gerne als Aquarientiere gehalten werden. Bei Bsal handelt es sich somit um eine invasive Art, die über den Menschen eingeschleppt wurde und nun Schaden anrichtet.
Was passiert mit infizierten Tieren?
Der Pilz befällt die Haut der Salamander und wächst auf dieser. Wie bei allen Amphibien ist diese auch bei Feuersalamandern wichtig für Atmung und Regulation des Wasserhaushalts. Bei betroffenen Salamandern entstehen auf der Haut oft Hautläsionen und -geschwüren, daher auch der Name „Salamanderfresser“. Diese müssen jedoch nicht sichtbar sein. Oft kommt es durch die Beschädigung der Haut zu Sekundärinfektionen durch Bakterien und andere Pilze. Was genau nach der Infektion passiert, wird aktuell weiter erforscht. Vermutlich spielen sowohl die Sekundärinfektionen als auch die Beeinträchtigung wichtiger Funktionen der Haut eine Rolle beim Tod der Tiere. Infizierte Salamander verhalten sich oft apathisch und sterben teils mitten in der Bewegung. Resistenzen bei Feuersalamandern sind nicht bekannt, die Sterberate liegt bei Feuersalamandern bei annährend 100 Prozent der infizierten Tiere.

Sind auch andere Arten betroffen?
Ja, neben dem Europäischen Feuersalamander können sich auch andere Amphibienarten infizieren. Eine akute Bedrohung stellt der Pilz vor allem für die europäischen Schwanzlurcharten dar, wobei besonders Arten aus der Familie der Salamander betroffen sind. Von 44 untersuchten Schwanzlurcharten aus der Westpaläarktis starben 41 durch Ansteckung im Labor. Von den in Deutschland heimischen Arten sind neben dem Feuersalamander auch Kammmolch (Triturus cristatus) und Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) betroffen bzw. in Labortests gestorben. Teich- und Fadenmolche wurden auch schon häufig positiv auf Bsal getestet, scheinen jedoch weniger stark betroffen zu sein. Generell scheint es bei Molchen einen etwas anderen Krankheitsverlauf zu geben, der nicht unbedingt zum Tod führen muss. Salamander und Molche könnten sich auch gegenseitig anstecken, wenn sie zum Beispiel die gleichen Winterverstecke nutzen.
Ein weiteres Sorgenkind ist ein Verwandter des Feuersalamanders: Der Alpensalamander (Salamandra atra) ist zwar derzeit im Freiland noch nicht betroffen und sein Bestandstrend in den Alpen gilt als stabil. Allerdings gehört die Art aufgrund ihrer Seltenheit, der Beschränkung auf den Alpenraum und der Fortpflanzungsweise (lebendgebärend, lange Tragzeit, nur 2 Jungtiere auf einmal) zu den potenziell am stärksten betroffenen Amphibienarten. Insbesondere da Bsal in Bayern bereits in Schwaben, 50 km entfernt von den nächsten Alpensalamander-Populationen, nachgewiesen wurde.

Frösche und Kröten sind so weit man weiß nicht von Bsal betroffen, einige können den Pilz auf der Haut tragen und könnten somit ein Vektor für die Sporen sein, da sie oft weitere Wege zurücklegen als beispielsweise Molche. Insgesamt weiß man dazu aber noch wenig und auch die Auswirkungen auf Molche werden weiter erforscht.
Übrigens auch wichtig zu wissen für Nicht-Amphibienarten, also auch uns Menschen, ist der Pilz ungefährlich (ansonsten hätten wir vermutlich auch längst alle davon gehört ;)).
Wie wird festgestellt, ob ein Tier daran gestorben ist?
Wie oben erwähnt weisen mit Bsal infizierte Tiere teils Hautläsionen auf. Diese sind jedoch kein eindeutiger Beweis, dass Bsal der Grund ist. Zum einen können auch andere Gründe dahinterstecken, zum anderen weiß man heute, dass nicht alle infizierten Tiere diese Läsionen aufweisen. Daher bedient man sich anderer Methoden: Die DNA des Pilzes kann im Labor nachgewiesen werden. Aus der Corona-Zeit oder dem Biologieunterricht weißt du vielleicht noch, dass es sogenannte PCR-Tests (PCR= Polymerase-Kettenreaktion) gibt, bei denen die DNA vervielfältigt und anschließend nachgewiesen werden kann. Anders als bei einem Corona-Test am Menschen wird für den Test auf den Pilz nicht ein Rachen-, sondern einfach ein Hautabstrich der Amphibien genommen. Das geht sowohl bei toten als auch bei lebendigen Tieren. Dafür wird mit einem Swab (oder auch Tupfer) nach einem vorgegebenen Vorgehen mehrfach über die Haut an Bauch und Beinen gestreift. Als nachgewiesen in einem Gebiet gilt Bsal allerdings nur, wenn die qPCR-Tests von zwei voneinander unabhängigen Laboren bestätigt wurden, um auszuschließen, dass nicht nur eine Verunreinigung im Labor vorlag. Neben den PCR-Tests werden oft auch histologische Untersuchungen als zweite Nachweismethode durchgeführt. Dabei werden Hautschnitte auf Veränderungen der Zellen untersucht.
Wie wird Bsal übertragen?
Lokal spielt vermutlich die Ansteckung von Tier zu Tier eine wichtige Rolle, beispielsweise wenn diese in den Winterquartieren zusammen liegen. Größere Massenfunde von toten Tieren gibt es oft in der Zeit, nachdem die Tiere die Winterquartiere verlassen. Für die Übertragung über weite Strecken wurden verschiedene Wege diskutiert, unter anderem auch die Verbreitung durch andere Wildtiere wie Wasservögel oder Wildschweine oder eben über Matsch an Schuhen und Autoreifen durch uns Menschen. Für letztes spricht, dass Bsal sich nicht flächig in alle Richtungen verteilt, sondern an verschiedenen Hotspots auftaucht, die teilweise weit von den anderen entfernt liegen wie beispielsweise die betroffenen Orte in Bayern. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Bsal an diesen Stellen unabhängig von den anderen Stellen neu in die Natur ausgebracht wurde.
Generell liegt der Pilz in der Natur in zwei Formen vor: Einmal als schwimmfähige Zoospore und als trockenheitstolerante Dauerspore, die vermutlich mehrere Monate in feuchter Erde keimfähig bleiben kann. Diese Dauersporen sind der Grund, weshalb dreckige Schuhe ein Problem sein könnten.

Wie ist die aktuelle Situation in Deutschland und Europa?
Derzeit sind mehr als 130 Orte mit Bsal-Ausbrüchen in Europa bekannt. Diese befinden sich in Spanien, Belgien, Deutschland und den Niederlanden, wobei 88 Prozent davon in Deutschland liegen. Dort verteilen sie sich auf die vier Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. In der Nordeifel wurde der Pilz 2015 nachgewiesen, 2016 dann im Ruhrgebiet und im Nationalpark Eifel. 2020 gab es den ersten Nachweis in Bayern, im Steigerwald nahe Bamberg. Wie oben schon erwähnt gibt es mittlerweile auch einen Nachweis weiter im Süden von Bayern, bei Kempten. In Hessen ist Bsal 2024 zum ersten Mal nachgewiesen worden und dort mittlerweile auch im Nationalpark Kellerwald-Edersee aufgetreten. Natürlich kann es weitere betroffene Regionen geben, die nur noch nicht entdeckt worden sind und es werden auch immer wieder neue Ausbrüche festgestellt.
Gibt es eine Möglichkeit Salamander zu behandeln?
Aktuell gibt es leider keine Möglichkeit Bsal in der freien Wildbahn zu bekämpfen. Es wurde allerdings festgestellt, dass der Pilz höhere Temperaturen nicht gut verträgt und darauf aufbauend eine Wärmebehandlung entwickelt. Diese wird zum Beispiel in einigen Zoos durchgeführt, wenn diese erkrankte oder beschlagnahmte Tiere aus dem illegalen Handel erhalten. Dabei werden die Salamander unter hygienischen Bedingungen bei einer konstanten Temperatur von 25 °C für 14 Tage isoliert gehalten. Diese Prozedur ist auch für die Salamander stressig, da auch ihre Wohlfühltemperatur deutlich niedriger liegt. Die Temperaturen in der Wärmebehandlung dürfen deshalb auch nicht zu hoch sein, so dass die Tiere noch überleben könne. Insgesamt ist das ein sehr aufwendiger Prozess, der vor allem dafür geeignet ist, in Gefangenschaft lebenden Tieren zu helfen, aber keine Lösung für die gesamte Art darstellt. So weit man weiß, werden die Tiere durch die Behandlung nämlich nicht resistent wie man das z. B. von Impfungen kennt.

Wird der Feuersalamander aussterben und was wird dagegen getan?
Wird der Feuersalamander also demnächst aussterben? Dazu gibt es verschiedene Meinungen und mit Sicherheit kann das niemand sagen. Besorgt sind auf jeden Fall alle, die sich mit dem Thema beschäftigen, Naturschutzverbände ebenso wie Forschende. Einige Organisationen wie „frogs &friends“ setzten auf Erhaltungszuchten, um in Zusammenarbeit mit Zoos und privaten Haltern die Art zu erhalten, selbst wenn sie in der Natur aussterben sollte und potenziell später wiederanzusiedeln. Ein ziemlich cooles Schulprojekt gibt es da zum Beispiel an einer Schule in Hessen, die eine eigene Erhaltungszucht betreibt.
Ein Problem mit der Wiederbesiedelung ist aber, dass sich die Pilzsporen in den Lebensräumen der Salamander vermutlich noch lange halten können, selbst wenn dort keine Salamander mehr leben. Wirklich helfen kann dem Feuersalamander vermutlich nur, wenn die Tiere es schaffen, resistent gegen den Pilz zu werden. Etwas Hoffnung macht, dass auch in Regionen, in denen es Ausbrüche gab, immer mal wieder einzelne Salamander und auch Larven gefunden werden, was man sich bisher nicht gut erklären kann. Es gibt verschiedene mögliche Szenarien, woran das liegen könnte. Unter anderem könnte die Wirt-Erreger-Beziehung eine Rolle spielen, wenn Bsal auf den Salamander als Wirt angewiesen ist. Wahrscheinlich ist auf jeden Fall, dass der Bestand an Feuersalamandern während unserer Lebenszeit erst mal stark zurück gehen wird.
Auch, dass Molcharten unterschiedlich stark betroffen sind und mögliche Resistenzen weiter erforscht werden, weil noch Vieles unklar ist, lässt hoffen.
Das Konzept des LANUK (Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen) für den Umgang mit Bsal umfasst fünf Säulen, zu denen neben aktivem Monitoring von Larven und Hautabstrichen, gezielten Artenschutzmaßnahmen, Datenverwaltung und der Erhaltungszucht auch Öffentlichkeitsmaßnahmen wie Citizien Science- oder Citizien Conservation-Projekte gehören. Allgemein wird auch betont, dass die Bedrohung des Feuersalamanders durch einen vom Menschen eingeschleppten Pilz ein gutes Beispiel ist, um mit Menschen ins Gespräch über das Artensterben und dessen Bedeutung zu kommen.
Was kannst du tun?
Da Menschen wahrscheinlich stark zur weiteren Verbreitung von Bsal beigetragen haben, gibt es durchaus Dinge, die du tun kannst, um eine weitere Ausbreitung zu verlangsamen. Pilzsporen können auf (feuchter) Erde an Schuhen, Ausrüstung, Reifen oder Hundepfoten lange überleben. Daher gibt es mehrere Empfehlungen, wie man sich verhalten sollte.
- Keine Amphibien anfassen, Lebensräume meiden: Ganz wichtig ist es, Amphibien nicht anzufassen und ihre Lebensräume (Gewässer & Gewässerufer) nach Möglichkeit zu meiden. Das heißt in der Praxis: Auf den Wegen bleiben! Wer an Amphibienzäunen mithilft, wird meist sowieso darauf hingewiesen, Amphibien nur mit puderfreien Nitrilhanschuhen anzufassen.
- Hunde an die Leine: Wenn du einen Hund hast oder mit Menschen mit Hund unterwegs bist, sollte dieser im Wald an der Leine bleiben (generell eine gute Idee und teilweise auch Pflicht 😉) und du solltest den Hund nicht in und an Bäche bzw. alle anderen Fließ- und Stillgewässer im Wald lassen. Denn auch an den Hundepfoten können Pilzsporen weitergetragen werden und sie können nicht einfach desinfiziert werden wie Schuhsohlen. Viele Amphibien nutzen auch sehr kleine Wasseransammlungen, das können teilweise wassergefüllte Fahrspuren oder flache Pfützen sein. Auch diese sollten Hunde und Menschen nicht betreten.
- Schuhe putzen & warm lagern: Dass jetzt alle ständig ihre Schuhe putzen und desinfizieren, ist wohl unrealistisch. Du kannst aber einfach durch ein bisschen Überlegen, helfen die Ausbreitung von Bsal einzudämmen. Nach einem Spaziergang kannst du schauen, ob viel Erde an deinen Schuhen klebt und diese vor Ort entfernen, bevor du in ein anderes Gebiet gehst. Außerdem kann es helfen, Schuhe gut durchzutrocknen und (möglichst mehrere Tage) an warmen Orten (über 25 Grad) zu lagern. Im Winter beispielsweise im Heizungsraum, im Sommer zum Beispiel in der prallen Sonne.
- In manchen betroffenen Gebieten wie Nationalparks und Naturschutzgebieten wird über das Problem mit Schildern informiert und teils sogar Desinfektionsmöglichkeiten für Schuhe geboten. Nutze diese vor und vor allem nach Wanderungen in diesem Gebiet.
- Mit dem Auto möglichst nur befestigte Wege fahren. Auch in den Profilen von Autoreifen klebt oft viel Matsch. Ganz wird sich nicht vermeiden lassen, dass so etwas passiert und auch Forstfahrzeuge können nicht so einfach desinfiziert und gereinigt werden. Wer aber nicht unbedingt abseits von Aspahltstraßen fahren muss, sollte es auch nicht tun.
- (Tote) Tiere melden: In vielen Bundesländern (auch in einigen, die noch nicht betroffen sind), gibt es Artenhilfsprogramme und Meldeportale. Dort kannst du tote Tiere, teilweise auch lebende melden. So können mehr Informationen über die Ausbreitung von Bsal, aber auch vom Feuersalamander allgemein gesammelt werden. Die entsprechenden Webseiten findet du unten.
Wenn du einen toten Feuersalamander (oder auch Berg- oder Kammmolch findet), der nicht überfahren wurde, speichere am besten die Koordinaten und mache Fotos. Fasse die Tiere aber nicht an, wenn nur mit Nitril-Handschuhen. In einigen Bundesländern wie Hessen wird auch darum gebeten, bei Möglichkeit tote Tiere, die weder überfahren noch zu matschig sind, in einem Beutel einzufrieren. Diese werden dann abgeholt. Informiere dich vorher, ob das in deinem Bundesland der Fall ist. - Dich und andere informieren: Informiere dich, ob Bsal in deiner Heimatregion bereits verbreitet ist. In den betroffenen Bundesländern gibt es oft Karten mit Fundpunkten (diese sind allerdings nicht immer ganz aktuell). Wohnst du in einer betroffenen Region, denke beim Spazieren und Wandern an die Hygieneregeln und achte beim Packen für den Urlaub darauf, deine Schuhe vorher gründlich zu reinigen oder sogar zu desinfizieren. Besonders wenn du Urlaub in den Mittelgebirgen oder den Alpen machst. Umgekehrt kann es auch sein, dass du Urlaub in einer betroffenen Region machst und danach darauf achten solltest, keine Erde an den Schuhen von dort mit nach Hause zu bringen.
Erzähle anderen, was du über das Thema gelernt hast und warum du auf saubere Schuhe achtest und Hunde nicht in jedes Gewässer springen sollten. Zwar war das Thema in den letzten Jahren häufiger in den Medien, trotzdem wird der Großteil der Menschen nicht viel darüber wissen. - Und zu letzt noch ein Punkt, der eigentlich selbstverständlich sein sollte: Keine fremden Tiere oder Pflanzen aussetzen oder Arten von einem Gewässer in ein anderes bringen.

Wichtige Webseiten:
Hier findest du ein sehr ausführliches Hygieneprotokoll, hier gibt es ein Kurzprotokoll der Uni Gießen und hier ein Videozur Desinfektion. In einigen Bundesländern gibt es Meldeaktionen für tote und/oder lebende Feuersalamander (wichtig bei allen sind die Koordinaten, Fotos des Tiers am besten von oben und deine Kontaktdaten für Rückfragen).
Hessen: Meldeportal für tote und lebende Salamander und weitere Infos.
Bayern: Meldeportal für lebende und tote Feuersalamander.
NRW: Findest du einen toten Feuersalamander in NRW, meldest du ihn am besten bei der nächsten biologischen Station und/oder an die Meldestelle der Ruhr Universität Bochum unter [email protected].
Rheinland-Pfalz: Meldeportal für Feuersalamander.
Baden-Württemberg: Meldeportal für Verkehrsopfer, lebende, tote sowie krank wirkende Salamander.
Sachsen: Feuersalamander melden (lebend und tot) über das Meldeformular vom Nationalpark Sächsische Schweiz, der HTW Dresden und Senckenberg Dresden.
Österreich: Hier ist der Pilz zwar noch nicht nachgewiesen, aber auch hier wird vom Naturschutzbund Österreich zu Meldungen aufgerufen.
Dein Bundesland war nicht dabei? Allgemein kannst du Artmeldungen auch vom Feuersalamander natürlich auch auf vielen Arten-Meldeportalen eintragen, z.B. der NABU Naturgucker oder observation.org. Oft hat auch das jeweilige Landesamt für Umwelt/Naturschutz (die Namen sind nicht überall gleich) eine allgemeine Meldemöglichkeit für Artbeobachtungen. Wer mehr wissen will und keine Scheu vor wissenschaftlichen Publikationen hat (in diesem Fall sogar auf Deutsch, nicht auf Englisch), kann sich diese Publikation zur Situation in Deutschland aus dem letzten Jahr genauer anschauen.
Quellen
Artenhilfsprogramm - Feuersalamander in Bayern, abgerufen am 15.06.2025
https://feuersalamander-hessen.de/, abgerufen am 15.06.2025
Salamanderpest als Gefährdungsursache für Schwanzlurche | BFN, abgerufen am 15.06.2025
Böning, P., Plewnia, A., Virgo, J., Adam, J., Banowski, N., Bleidißel, S., ... & Lötters, S. (2024). Die Salamanderpest: Charakterisierung, aktuelle Situation in Deutschland, Handlungsempfehlungen. Zeitschrift für Feldherpetologie, 31, 1-38.
MESSENGERS, B. S. F. S. (2022). MACHBARKEITSSTUDIE ZUR EX-SITU-ERHALTUNGSZUCHT DES FEUERSALAMANDERS (Salamandra salamandra) DAS BEISPIEL BAYERN.
Böning, P., Lötters, S., Barzaghi, B., Bock, M., Bok, B., Bonato, L., ... & Plewnia, A. (2024). Alpine salamanders at risk? The current status of an emerging fungal pathogen. PloS one, 19(5), e0298591.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/33408.html, abgerufen am 12.06.2025
Dalbeck, L., Düssel-Siebert, H., Kerres, A., Kirst, K., Koch, A., Lötters, S., ... & Wegge, J. (2018). Die Salamanderpest und ihr Erreger Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal): aktueller stand in Deutschland. Zeitschrift für Feldherpetologie, 25(1), 1-22.
Schlüpmann, M. & Veith, M. (2020): Feuersalamander (Salamandra salamandra). – In: Rote-Liste-Gremium Amphibien und Reptilien: Rote Liste und Gesamtartenliste der Amphibien (Amphibia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (4): 34–35.
https://www.bra.nrw.de/umwelt-gesundheit-arbeitsschutz/umwelt/natur-und-landschaftsschutz-fischerei/bedrohung-einheimischer-schwanzlurche-durch-die-salamanderpest/fuer-die-die-es-genau-wissen-wollen, abgerufen am 12.06.2025
Tödlicher Hautpilz: Feuersalamander überleben nur in Obhut | BR24, abgerufen am 15.06.2025
LANUK NRW: Einhaltung von Hygieneregeln in NRW durch Umweltministerium festgesetzt - Tödlicher Pilz breitet sich in NRW-Freilandvorkommen des Feuersalamanders weiter aus abgerufen am 15.06.2025

Eine Story von Johanna
Johannna schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.