
Weniger Mikroplastik im Biomüll und der EU (Plastik-Update)
Plastik ist ein Material, das nicht nur uns in der Community ständig beschäftigt.
Mittlerweile haben viele die Probleme erkannt, die mit Kunststoffen
zusammenhängen: Auf der ganzen Welt setzen sich Leute dafür ein, die
Umweltverschmutzung durch Plastik zu verringern. Ständig gibt es neue
Erkenntnisse und Möglichkeiten, die Welt ein kleines bisschen plastikfreier zu
gestalten. Einige davon möchte ich Euch hier kurz vorstellen.
Das gibt es diesen Monat:
- Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025
- Revolutionärer neuer Kunststoff
- Verschmutzung durch Mikroplastik kann vermieden werden
- Mikroplastik: Neue EU-Regeln für weniger Plastikgranulat in der Umwelt
- Selbst aktiv werden!
Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025

Seit dem 1. Mai gelten neue Vorgaben bezüglich des Anteils von Kunststoffen für Bioabfälle.
Demnach dürfen Bioabfälle nur noch 0,5 Prozent Kunststoffe enthalten. Dies ist ein signifikanter Schritt um die Problematik des Mikroplastiks weiter einzudämmen.
Biomüll besteht nämlich nicht nur aus der klassischen Bananenschale sondern enthält zum Beispiel auch Kaffeekapseln, die zum Teil auch aus Kunststoff bestehen. Nach einiger Zeit zersetzt sich der Kunststoff zu Mikroplastik. Dies ist besonders problematisch, wenn aus dem Biomüll Komposterde gewonnen wird und somit nicht nur die Nährstoffe sondern auch das Mikroplastik in den Boden und ins Wasser geraten.
Die neue Vorgabe sieht vor allem strengere Kontrollen des Kunststoffanteils von Produkten in der Industrie vor und appelliert auch an den Verbraucher, mehr auf den Kunststoffanteil in einer Verpackung zu achten und dadurch eine bessere Mülltrennung zu gewährleisten.
Revolutionärer neuer Kunststoff - Verschmutzung durch Mikroplastik kann vermieden werden
Ein Forschungsteam am RIKEN Center for Emergent Matter Science (CEMS) unter der Leitung von Takuzo Aida hat einen neuen revolutionären Kunststoff entwickelt, dieser biologisch abbaubar ist und damit einen Durchbruch im Kampf gegen herkömmliche Kunststoffe und Mikroplastik darstellt.
Die aktuelle Problematik mit herkömmlichen Kunststoffen liegt darin, dass diese sich aufgrund ihrer molekularen Zusammensetzung oft nicht oder wenn nur sehr schlecht zersetzen lassen. Als Folge dessen werden Mikrokunststoffe freigesetzt die dem Ökosystem schaden und sogar in die menschliche Nahrungskette gelangen können.
Der sogenannte „supermolekulare Kunststoff“ hingegen hat eine andere molekulare
Zusammensetzung, welche es ermöglicht, dass sich dieser Kunststoff beim Kontakt mit
Salzwasser auflöst und somit kein Mikroplastik erzeugt. Auch bietet der neue Kunststoff
anpassbare und vielseitige Eigenschaften, wie dass er sowohl starr, stabil als auch flexibel sein kann sowie dass er ungiftig, nicht brennbar und recycelbar ist.
Mit dieser neuen Innovation besteht die Hoffnung, sich von der Abhängigkeit gegenüber
herkömmlichen Kunststoff zu lösen und eine nachhaltige und vielseitig anwendbare Alternative gefunden zu haben.

Neue EU-Regeln für weniger Plastikgranulat in der Umwelt
Plastikgranulat sind kleine Plastikstückchen, die als Rohstoffe für Produkte aus Kunststoffe
herangezogen werden, aber landen leider zu oft in der Umwelt. Dagegen geht die EU nun vor mit neuen Regeln.
Wenn Plastikgranulat im Ökosystem landet kann das eine Vielzahl an negativen Folgen haben auf die Umwelt und Lebewesen. Darunter fallen Verschmutzung von Gewässern und Stränden, aber auch die Bildung von Mikroplastik. Gerade in Gewässern stellt Plastikgranulat eine erhebliche Gefahr für Tiere da, denn diese können die Plastikpartikel mit Nahrung verwechseln und fressen.
Dies kann zu Vergiftungen, Verletzungen oder Verhungern führen. Es wirkt sich aber auch auf den Menschen aus, indem man zum Beispiel Fisch konsumiert, dieser vorher selbst Mikroplastik zu sich genommen hat, gelangt das Mikroplastik auch in die menschliche Nahrungskette.
Die neuen EU Vorschriften wollen nun verhindern, dass weniger Plastikgranulat in die Umwelt gelangt. Dies soll garantiert werden, indem Unternehmen, die mit Plastikgranulat umgehen, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des Be- und Entladens sowie der Verpackung ergreifen und Risikogutachten erstellen müssen. Damit soll von Anfang an verhindert werden, dass Plastikgranulat überhaupt in die Umwelt gelangt.
Selbst aktiv werden

Du kannst in nächster Zeit gut mal darauf achten, was in deinem Leben und Umfeld alles aus Plastik und Kunststoff gemacht ist. Erschaffe dir ein Bewusstsein dafür und Spoiler Alert: Es ist mehr, als man erstmal denken würde. Schau dich auch gerne um, ob es statt den klassischen Produkten aus Kunststoff nicht vielleicht Alternativen aus wiederverwendbaren, biologisch abbaubaren oder recyclebaren Materialien gibt und ob du dann vielleicht bei deiner nächsten Anschaffung dir davon was besorgst.
Viele weitere Tipps, Petitionen, Stories und Möglichkeiten zum Austausch findest du im Team Plastik und Meere. Schau gerne vorbei und erzähl uns von deinen eigenen Ideen, Gedanken und Projekten rund um das Thema Plastikmüll. Beispielsweie hat Stephanie dort gerade eine Aktion der Deutschen Umwelthilfe geteilt: Hilf mit zu überprüfen, ob bei McDonalds die Pflicht zum Angebot von Mehrwegalternativen umgesetzt wird.
Jeder Teil trägt dazu bei unsere Umwelt zu schützen und wenn wir alle zusammen anpacken können wir vieles bewirken und wir geben nicht auf, diese Welt müllfrei zu machen.
Autorin: Marissa H.
Quellen:
https://www.bmuv.de/pressemitteilung/weniger-kunststoffe-im-bioabfall-ab
mai-2025#:~:text=treten%20in%20Kraft.-,Ab%201.,Fremdstoffe%20einschließlich%20Verpackun
gen%20und%20Kaffeekapseln.
Erschien am 22.04.2025 vom BMUKN
https://goodnews-magazin.de/im-meer-abbaubares-plastik-in-japan-entwickelt/
Erschien am 10. Januar, 2025
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mikroplastik-neue-eu-regeln-fur-weniger-plastikgranulat
in-der-umwelt-13511491.html