So stärkst du dein psychisches Wohlbefinden in der Klimakrise (Tipp der Woche)

Published on May 12, 2025

Der Klimawandel hat viele Folgen. Die Meeresspiegel steigen, Lebensräume verändern sich, Extremwetter werden häufiger. Und auch unsere Gesundheit bleibt nicht unangetastet. Wir müssen nicht nur mit den Folgen von Hitze klarkommen, sondern auch mit den psychischen Auswirkungen, die die Klimakrise mit sich bringt. Egal, ob als Aktivist:innen, oder als „normale“ Bürger:innen.

Dieser Tipp der Woche liefert dir einige Tipps sowie weiterführendes Material, wie du dein psychisches Wohlbefinden in der Klimakrise stärken kannst.

Eine Menge Müll liegt am Strand

Sich mit Umwelt- oder Klimathemen zu beschäftigen, kann belastend sein. © Antoine Giret, unsplash.com


(Nicht nur) Aktivist:innen sind gefährdet

Egal, ob du dich für den Artenschutz, ein Naturschutzprojekt oder den Klimaschutz einsetzt: Bei Aktivist:innen kann es vorkommen, dass das psychische Wohlbefinden leidet. Aber auch ganz „normale“ Menschen, die bemerken, was die Klimakrise für Folgen hat, können betroffen sein. Eine Umfrage hat z.B. ergeben, dass sich über die Hälfte der Menschen in Deutschland durch den Klimawandel psychisch belastet fühlt.

Verzweiflung, Zukunftsängste, Hoffnungslosigkeit, das Gefühl von Resignation, Wut – all das und noch viel mehr können – müssen aber nicht – mit dem Aktivismus oder dem Erkennen von Klimawandelfolgen einhergehen. Daher ist es wichtig, gut auf sich zu achten und seine Gefühle wahrzunehmen.

Wichtig: Diese Reaktionen können und dürfen sein. Jeder Mensch reagiert anders.

Doch es gibt verschiedene Strategien und Möglichkeiten, sein mentales Wohlbefinden zu stärken und mit Belastungen umzugehen.

eine demonstrierende Menschenmenge, im Vordergrund ein Plakat mit der Aufschrift "Climate Justice NOW"
Mit anderen Menschen aktiv zu sein, kann gegen belastende Gefühle helfen. © Markus Spiske, unsplash.com


Das kannst du tun

Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten, dein mentales Wohlbefinden zu fördern. Den meisten sind zwei Dinge gemeinsam: ein guter Umgang mit den eigenen Gefühlen und das wirksame Handeln zusammen mit anderen Menschen.

Konkret könntest du z.B. folgendes tun:

  • Nimm dir Zeit, um deine Gefühle bewusst wahrzunehmen. Vielleicht ist auch ein Tagebuch eine Hilfe für dich. Reflektiere immer wieder, wie du dich fühlst.
  • Sprich mit anderen Menschen über deine Gefühle. Das können Menschen aus deinem Freundes- oder Familienkreis sein, aber auch Fachleute. Du kannst dich z.B. mit anderen Aktivist:innen austauschen oder bei den Psychologists for Future nach Unterstützungsangeboten Ausschau halten. Auch die Telefonseelsorge ist möglicherweise eine Anlaufstelle, gerade, wenn andere Menschen nicht verfügbar sind.
  • Ärger, Angst, Wut können auch aktivierend sein. Unterdrücke diese Energie nicht. Nutze sie, um aktiv zu werden und suche dir ein spannendes Projekt in deiner Nähe, z.B. Urban Gardening, eine Klima-AG, die Verkehrswendegruppe deiner Stadt, melde dich zum Bäume pflanzen an, …
  • Gemeinsames Handeln macht dich stolz, mutig und du verbindest dich mit anderen Menschen. Nutze diese Gefühle als Kraftquellen, erinnere dich immer wieder an sie und verbinde dich mit Menschen, mit denen du aktiv sein kannst.
  • Welche Tätigkeiten bereiten dir Freude und entspannen dich? Nutze sie gezielt, um mit negativen Gefühlen umzugehen. Z.B. lesen, Gartenarbeit, Sport, …
  • Kenne und akzeptiere deine Grenzen. Frage dich ehrlich: Was kannst du gerade leisten? Was ist wirklich veränderbar? Was können andere Menschen übernehmen? Plane dein Engagement gut und nimm dir nicht zu viel vor.
  • Rufe dir Aktionen und Situationen in Erinnerung, die gut gelaufen sind. Denke immer wieder an diese Erfolge und feiere ruhig auch Zwischenschritte. Schreibe dir auf, wo du erfolgreich warst. Das hilft in Phasen, wo du vielleicht den Mut verlierst.
  • Wie könnte die Zukunft aussehen? Entwickle eine positive Vorstellung von der Zukunft. Male sie, schreibe eine Geschichte, erzähl anderen Menschen davon. Verbinde dich immer wieder mit positiven Erzählungen über unsere Zukunft.
  • Praktiziere Achtsamkeit. Z.B. Atemübungen, Yoga, Fantasiereisen. Suche dir eine Methode, die dir gefällt und übe sie immer wieder.
  • Informiere dich. Besuche Workshops, Vorträge, … zu den Themen, die dir Sorge bereiten. So kannst du die Probleme besser verstehen –und Lösungen kennenlernen.
  • Lies positive Nachrichten, z.B. auf goodnews.eu
  • Verbünde dich mit anderen. Teilt Aufgaben, Sorgen, setzt euch für ein gemeinsames Ziel ein. Eine Studie hat gezeigt, dass Menschen, die sich im Klimaschutz engagieren und mit anderen aktiv sind, besser vor mentalen Belastungen durch die Folgen des Klimawandels geschützt sind.
eine Person in Yoga-Haltung sitzt am Strand und blickt auf das Meer

Yoga, Spaziergänge, … - welche Methode führt dich zu mehr Achtsamkeit? © Chelsea Gates, unsplash.com


Das sind nur einige Ideen und Tipps. Weitere Ideen, viel Hintergrundwissen und zusätzliches Material findest du in der Broschüre des Umweltbundesamtes „Ratgeber für mentale Gesundheit im Klimawandel“. Du kannst sie dir unter https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/uba_ratgeber-mentale-gesundheit_2024.pdf kostenlos herunterladen.

 


Quelle:

Umweltbundesamt: „Ratgeber für mentale Gesundheit im Klimawandel“, unter https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/uba_ratgeber-mentale-gesundheit_2024.pdf (Zugriff am 12.5.2025)

 


 

Die Autorin Stephanie

 

Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.