
Interessantes über Katzen (Fantastische Fakten)
Die Katze ist das beliebteste (Haus-)Tier in Deutschland. 2023 lebten fast 16 Millionen Katzen in unseren Haushalten. Im europäischen Vergleich liegen wir damit vorne.
Überlegst du jetzt: Gibt es nicht auch Wildkatzen? Ja, gibt es. In Deutschland leben etwa 6.000 Wildkatzen in naturnahen Wäldern und halboffenen Landschaften. Sie sind nachtaktiv und scheu – daher wirst du sie nur ganz selten zu Gesicht bekommen.
In dieser Folge der Fantastischen Fakten geht um Haus- und Wildkatzen. Erfahre, welche besonderen Eigenschaften sie haben und wie du sie unterscheiden kannst.

Ursprung der Haus- und Wildkatzen
Die Hauskatze geht auf die afrikanische Falbkatze und andere Kleinkatzenarten aus dem Orient zurück und kam bereits mit den Römern über die Alpen. Die Wildkatze ist sozusagen eine „Schwesternart“ und die bei uns vorkommende heißt korrekt „Europäische Wildkatze“ bzw. Felis silvestris.
Fantastisch!
Wird eine Katze geboren, ist sie blind und taub. Der Seh- und Hörsinn entwickelt sich bei Katzen als Letztes. Doch dann können Katzen sehr gut hören und Beutetiere auch in dichter Vegetation oder in der Dunkelheit wahrnehmen. Die Ohren der Katze sind sehr beweglich und können in alle Richtungen gedreht werden, was sehr vorteilhaft ist, um Beutetiere zu lokalisieren.
Mit ihren Schnurrhaaren prüfen Katzen, ob eine Öffnung breit genug ist, um durchzupassen.
Sie sind sehr reinlich – Katzen halten ihr Fell trocken und wenn man im Dunkeln über ihr Fell streicht, kann man Funken fliegen sehen. Das liegt an der leichten elektrischen Ladung.

Hauskatzen schnurren mit einer Frequenz von ca. 26 Hertz. Das ist ungefähr wie ein Dieselmotor. Katzen können über 100 Stimmlaute von sich geben – Hunde dagegen nur zehn.
Das Gedächtnis von Katzen ist besser als das von Hunden. Das haben Experimente herausgefunden. Hunde können sich 5 Minuten lang erinnern, Katzen 16 Stunden. Eine ganz schöne Leistung!
Gibt man einer Katze ausschließlich vegetarisches Futter zu fressen, kann sie nicht überleben. Eine Wildkatze ernährt sich deshalb auch von Reptilien, Amphibien, Kleinsäugern und Fischen und auch das Futter der Hauskatzen enthält Fleisch.
Außerdem müssen Katzen den Stoff Tryptophan aufnehmen. Dieser ist u.a. in Milch, Eiern und Geflügel enthalten. Ohne Tryptophan können Katzen nicht einschlafen und haben Schlafstörungen.
Wildkatzen halten ihren Schwanz beim Gehen waagrecht oder klemmen ihn sich zwischen die Beine. Hauskatzen dagegen halten ihn eher senkrecht oder gebogen.
Wildkatzen durchstreifen – im Vergleich zu ihrer Körpergröße – sehr große Räume. Ein Kater kann im Verlauf eines Jahres ohne weiteres ein Gebiet mit bis zu 3.000 Hektar durchstreifen. Das ist ein die Größe eines Gebiets, das auch Rotwild durchstreift. Weibliche Wildkatzen sind in deutlich kleineren Gebieten unterwegs und bringen es auf etwa 300-800 Hektar.

Wusstest du…
- Dass vor 4.000 Jahren in Ägypten die Todesstrafe verhängt wurde, wenn man eine Katze getötet hat?
- Und dass es in Südengland üblich war, mumifizierte Katzen in Gebäude einzumauern, um böse Geister zu vertreiben?
- Dass Katzen Ultraschall hören können?
- Dass Katzen nicht schmecken können, ob ihr Futter süß ist?
- Dass eine Katze 32 Muskeln in jedem Ohr hat?
- Dass in der Bibel keine einzige Katze erwähnt wird?
- Dass Ragdolls die größten Zuchtkatzen der Welt sind?
- Dass Katzen bei Rennen oder Gehen beide linken Beine und dann die beiden rechten Beine bewegen? Nur Kamele und Giraffen bewegen sich sonst noch so fort.
- Dass die Hauskatze die einzige Katzenart ist, die ihren Schwanz beim Gehen aufrecht halten kann?
- Dass der größte bisher beobachtete Wurf einer Katze aus 19 Jungen bestand? (Allerdings kamen 4 davon tot zur Welt.)
- Dass die durchschnittliche Lebenserwartung einer (Haus-)Katze zwischen 13 und 17 Jahren liegt, abhängig von Rasse und Geschlecht? Und dass Wildkatzen etwa 12 Jahre alt werden?
- Und dass Katzen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße die größten Augen unter allen Säugetieren haben?
- Berühmte Katzenhasser gab es auch. Das waren z.B. Johannes Brahms, Napoleon oder Batman.

Unterschiede Haus- und Wildkatze
Wie kann man nun aber Wild- und Hauskatzen voneinander unterscheiden? Ihre Größe ist ähnlich, doch Wildkatzen haben, besonders im Winter, ein längeres Fell, wodurch sie etwas dicker wirken. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist jedoch der Schwanz: Bei Wildkatzen ist er dicker und endet auffallend stumpf. Der Schwanz von Hauskatzen dagegen ist schlanker und hat mehr Ringe. Zudem endet der dunkle Aalstrich bei Wildkaten an der Schwanzwurzel – bei Hauskatzen mit wildfarbenem Fell geht er weiter über den ganzen Schwanz.
Und auch das Verhalten gibt Aufschluss: Wildkatzen sind sehr scheu und meiden den Kontakt zu Menschen deutlich, während Hauskatzen an Menschen gewöhnt sind und ihre Nähe suchen.

Unverwüstlich
Im Zweiten Weltkrieg diente sogar ein Kater im Militär. Kater Oskar lebte auf dem Schiff „Bismarck“, bis das Schiff von einem Torpedo getroffen wurde. Oskar wurde gerettet – von einem britischen Seemann des gegnerischen Schiffes. Fünf Monate später wurde auch das britische Schiff versenkt, auf dem Oskar ein neues zu Hause gefunden hatte. Doch Oskar überlebte erneut. Er wurde von der Besatzung eines anderen Schiffes aus dem Wasser gefischt, dem U-Boot Ark Royal. Nach drei Wochen wurde auch die Ark Royal zerstört, Oskar wurde zum 3. Mal gerettet. Von diesem Zeitpunkt an lebte Oskar an Land und starb erst viele Jahre später.
Quellen:
Mitchell Symons: „Verrückte Fakten aus dem Tierreich“, Ravensburger-Buchverlag 2013
Deutsche Wildtierstiftung: „Wildkatze“, unter https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wildkatze (Zugriff am 2.4.2025)
Statista: „Anzahl der Haustiere in deutschen Haushalten nach Tierarten in den Jahren 2000 bis 2023“, unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30157/umfrage/anzahl-der-haustiere-in-deutschen-haushalten-seit-2008/ (Zugriff am 2.4.2025)

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.