
Naturschutz im April (Tipp der Woche)
Im April ist es wichtig unsere Balkone und Gärten tierfreundlich zu gestalten damit Lebensräume, Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen für Vögel, Insekten, Amphibien und kleine Säugetiere erschaffen werden. Was wir im April bereits machen können um den Tieren einen guten Start in den Frühling ermöglichen zu können, erfährst du jetzt!
Was passiert eigentlich im April?
Die Natur wird wieder belebter und noch mehr Tiere erwachen im April aus Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre. Auch Insekten sind wieder vermehrt unterwegs wie beispielsweise der Maikäfer, der die kalte Jahreszeit in der Erde verbracht hat. Ende April kommt er aus seinem Versteck, um pünktlich im Mai durch die Luft zu fliegen.
Für Hasen ist im April der Höhepunkt der Paarungszeit! Sie leben das Jahr über eher allein, doch diesen Monat kommen sie jetzt auch tagsüber auf die Felder, um sich dort zu paaren. Vielleicht kannst du ja welche beobachten!
Und als Frühlingsbote kommt im April auch wieder der Kuckuck aus seinem Winterquartier zurück!
So kannst du die Tiere unterstützen
- Stelle Nistmaterial bereit
- Pflanze Wildblumen im Garten oder auf dem Balkon
- Lasse wilde Ecken im Garten zu
- Schränke den Katzenfreigang ein
Stelle Nistmaterial für Vögel bereit
Vögel brauchen nicht nur einen sicheren Nistplatz, sondern auch geeignetes Baumaterial. In aufgeräumten Gärten sind natürliche Materialien wie Zweige, Halme, Blätter und Moos oft schwer zu finden.
Viele Vogelarten nutzen verschiedene Materialien:
Während einige Nester einfach aus Zweigen bestehen, verweben andere kunstvoll Moos, Haare oder Pflanzenfasern. Weiche Polsterungen wie Federn oder Wolle machen die Nester gemütlicher, doch Plastikreste können gefährlich sein. Gartenbesitzer können helfen, indem sie etwas Unordnung zulassen oder spezielle Behälter mit natürlichen Materialien bereitstellen.
Gestalte einen insektenfreundlichen Balkon
- Wähle Pflanzen mit langer Blühzeit: Verwende Pflanzen, die zu verschiedenen Jahreszeiten blühen, z. B. Frühblüher (Schneeglöckchen, Krokusse) und Herbstblumen (Astern, Fetthenne), um Insekten ganzjährig Nahrung zu bieten.
- Wähle bienenfreundliche Pflanzen: Vermeide Pflanzen mit gefüllten Blüten (z. B. Geranien), da sie oft keinen Nektar oder Pollen bieten. Setze stattdessen auf Lavendel, Salbei, Thymian oder Kornblumen.
- Locke Schmetterlinge an: Neben bienenfreundlichen Pflanzen auch Blumen für Schmetterlinge pflanzen, wie Bartblumen, Blaukissen oder Flammenblumen.
- Markhaltige Stängel als Nistplatz: Steck markhaltige Stängel von Brombeeren oder Holunder in Blumenkästen – Wildbienen nutzen sie zum Nisten.
- Stelle ein Insektenhotel auf: Ein selbstgebautes Insektenhotel aus Naturmaterialien wie Holz oder Bambusröhrchen bietet Unterschlupf.
- Schale mit feuchtem Lehm: Mauerbienen und andere Insekten nutzen feuchten Lehm als Baumaterial für ihre Nester.
- Natürlicher Pflanzenschutz: Vermeide chemische Pestizide – stattdessen helfen natürliche Methoden wie Brennnesseljauche oder Marienkäfer gegen Schädlinge.
- Weniger künstliches Licht: Nutze warmweißes Licht und richte es gezielt nach unten, um nachtaktive Insekten zu schützen.
Lasse Totholz liegen
Totholzhaufen oder alte Baumstämme sind essentiell für die Artenvielfalt im Garten. Sie bieten einer Vielzahl von Lebewesen Unterschlupf, darunter Wildbienen, Käfer, Amphibien und kleine Säugetiere. Zudem dienen sie als Nistplätze für viele Insektenarten und als Jagdgebiet für Vögel, die sich von den dort lebenden Käfern und Larven ernähren.
Tipp: Lassen Sie nach Möglichkeit abgestorbene Bäume oder Äste im Garten stehen. Besonders Spechte profitieren von solchen Strukturen, da sie dort ihre Höhlen anlegen können.
Wilde Ecken für mehr Biodiversität
Ein gepflegter Garten mag optisch ansprechend sein, doch für viele Tiere ist eine gewisse Unordnung lebensnotwendig. Wildblumenwiesen, dichte Hecken oder ungemähte Rasenbereiche bieten wertvolle Lebensräume und Nahrungsquellen.
- Blühstreifen mit heimischen Pflanzen locken Schmetterlinge, Wildbienen und andere Bestäuber an.
- Steinhaufen oder Trockenmauern schaffen Verstecke für Eidechsen, Kröten und kleine Säugetiere.
- Laubhaufen dienen als Winterquartier für Igel und zahlreiche Insekten.
Quellen
LBV - Ein Platz zum Nisten reicht nicht
LBV - Heimische Wildstauden als Blütenpracht
LBV - Katzen und Vögel - Ein gespanntes Verhältnis
Bild: Unsplash © David Clode