Buchtipp: „Climate Action“ von Christian Linker (Tipp der Woche)

Published on March 10, 2025

Wie weit wirst du gehen? Das entscheidest du.

In diesem Tipp der Woche stelle ich euch ein Buch vor, in dem ihr die Handlung selbst bestimmen könnt. Und zwar das Buch „Climate Action“ von Christian Linker aus dem Thienemann-Verlag.

 

Darum geht es

Stell dir vor, du bist in der S-Bahn, als du plötzlich von einem Mädchen in deinem Alter angerempelt wirst. Unfreundlich, denkst du, es ist doch genug Platz! Erst zu Hause merkst du, dass sie dir etwas in deine Tasche gesteckt hat. Ein Tagebuch. Nicht irgendein Tagebuch, sondern ein Tagebuch mit höchst brisantem Inhalt. Denn als du – die Neugier hat dich natürlich gepackt – anfängst, in dem Tagebuch zu lesen, wird dir schnell klar: Das ist die Geschichte von drei Jugendlichen, die fürs Klima kämpfen.

Angefangen hatte alles mit einem simplen Referat in der Schule. Doch Pauline und Sadiq lässt das Thema Klimaaktivismus nicht mehr los. Sie wollen aktiv werden. Ihre erste Aktion ist noch ungeplant und spontan, doch als sich kurz darauf auch Vic zu der kleinen Gruppe gesellt und sie sich einen Namen geben, werden die Aktionen geplanter – und auch härter. Immer wieder stellt sich Pauline, die Schreiberin des Tagebuches, die Frage: Wie weit kann und darf Klimaaktivismus gehen? Was ist gerechtfertigt? Doch die drei Jugendlichen wollen nicht nur reden, sie wollen etwas tun. Und sie wollen Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und etwas bewirken.

Während du das Tagebuch liest, verfolgst du die Entwicklung von Pauline und der Gruppe mit. Ihre Gedanken, ihre Aktionen.

Doch dann bricht das Tagebuch ab. Kurz, nachdem die drei Jugendlichen über eine sehr brisante und auch illegale Aktion beraten haben.

Was wirst du tun? Wirst du die Nummer anrufen, die Pauline in aller Eile noch auf eine der Seiten geschrieben hat? Oder wirst du das Tagebuch der Polizei übergeben? Oder es einfach in den Müll werfen?

Wie auch immer du dich entscheidest: Von nun an bestimmst du, wie die Geschichte weiter geht. Und wie weit Pauline, Vic und Sadiq gehen werden. Von nun an bist du Teil der Handlung. Wie wirst du reagieren?

Das Foto zeigt das Buch "Climate Action" stehend vor einer Pflanze.

Ein Buch, bei dem du die Handlung selbst bestimmen kannst: „Climate Action“ von Christian Linker / © Stephanie S.


Mir hat das Buch gut gefallen. Die erste Hälfte ist ein „klassisches“ Buch, in der zweiten Hälfte bestimmst du dann selbst, wie die Geschichte weiter geht. Ich habe immer wieder auch zurück geblättert, andere Entscheidungen ausprobiert und so viele Varianten der Geschichte erlebt.

Du zweifelst noch ein bisschen? Dann machen dir diese Zitate vielleicht Lust auf das Buch:

„Nur, wenn es nicht mehr als 1,5 Grad wärmer wird, ist das Klima überhaupt zu retten. Aber das schaffen wir doch nicht, wenn wir jetzt hier nur sitzen und rumlabern. […] Shit, Leute, wir müssen unser Leben ändern. Die Welt ändern. Wenn wir hier nur alle sitzen und nicken, ändert sich genau gar nichts.“ (S.22)

„Eigentlich war der Sommer total schön. Sonne satt, Hitze, Freibad. Aber die Freibadwiese – nur noch stoppelkurzes, piksiges Braungelb. Überhaupt alle Wiesen. Und Felder. Und Wälder. Die Blätter an den Bäumen haben sich zusammengekräuselt. Mir war natürlich vorher schon klar gewesen, was der Klimawandel ist. Und ich bin auch schon bei einer Demo von FFF mitgegangen. Aber so richtig ist es mir erst in diesem Sommer bewusst geworden: dass unsere Welt unweigerlich zu Asche und Staub verbrennt. Dass es vielleicht in ein paar Jahren keine Freibäder mehr geben wird, weil einfach zu wenig Wasser da ist für solche Freizeitsachen. Und wenn heute Leute aggro werden wegen ein paar Zehntausend Geflüchteten – was soll in 20 oder 30 Jahren abgehen, wenn Hunderte Millionen ihre Länder verlassen müssen, weil diese Länder schlicht unbewohnbar geworden sind? Was aber nicht deren Schuld ist, sondern die von uns in Europa und Amerika?“ (S. 25)

„Wir zeigen der Welt, dass wir verzweifelt sind. Es reicht nämlich nicht mehr, wie du es sagst, es jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Das hätte vielleicht gereicht, wenn unsere Eltern damit in den Neunzigerjahren angefangen hätten. Jetzt ist es viel zu spät. Jetzt müssen wir radikal sein“ Oder wir werden gar nicht mehr sein.“ (S. 196)

 

Interessiert? Dann geh am besten in deine Bücherei und schau, ob das Buch dort im Sortiment ist. Falls nicht, kannst du vielleicht einen Anschaffungsvorschlag machen?

 


 

Die Autorin Stephanie

 

Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.