Die Erdkröte (Fantastische Fakten)

Published on March 5, 2025

    Erdkröten (Bufo bufo) sind eine der am weitesten verbreiteten Amphibienarten Europas und vor allem Anfang März unterwegs, wenn sie aus ihren Winterquartieren zu ihren Laichgewässern wandern. Sie sind in ganz Mittel- und Nordeuropa bis über den nördlichen Polarkreis verbreitet und ihre große Anzahl ist vor allem ein Resultat ihrer beeindruckenden Anspruchslosigkeit. Wie sie das machen und was sie ausmacht, erfährst du jetzt!

     

     

    So kannst du sie erkennen

     

    Die Erdkröte zeichnet sich durch einen gedrungenen Körper mit warzenförmigen Hautdrüsen aus. Die Männchen erreichen eine Körperlänge von 6 bis 8 cm und wiegen etwa 30 bis 50 g, während die Weibchen mit 7 bis 10 cm größer sind und bis zu 100 g wiegen können. Die Haut ist trocken und warzig, die Oberseite variiert in bräunlichen Tönen, während die Unterseite grau oder schmutzigweiß ist. Ihre kupferfarbenen Augen mit waagrecht elliptischer Pupille verleihen ihnen ein markantes Aussehen.

     

    Lebensweise und Fortpflanzung

     

    Mit dem Temperaturanstieg auf 5 bis 10 Grad Celsius beginnt die Wanderung der Erdkröten zu ihren Laichgewässern, die hauptsächlich im Februar und März stattfindet. Dabei klammern sich die Männchen oft schon während der Wanderung an die Weibchen und halten sich bis zur Eiablage fest. Der Laich wird in 2 bis 4 Meter langen Laichschnüren mit bis zu 8.000 Eiern im Wasser abgelegt. Die Kaulquappen schließen nach etwa 2,5 bis 3 Monaten ihre Metamorphose ab und verlassen das Wasser als winzige Jungkröten. Die Tiere erreichen nach 3 bis 5 Jahren ihre Geschlechtsreife und können bis zu 12 Jahre alt werden.

     

     

    © J. Fieber, igreen media WWF 

     

     

    Sie sind sehr anspruchslos und weit verbreitet

     

    Die große Zahl an Erdkröten resultiert vornehmlich aus ihrer Anspruchslosigkeit. Sie akzeptiert alle stehenden Gewässer, seien sie nährstoffarm oder -reich, ja selbst der pH-Wert ist ihr egal. Ob kalkhaltiges Gewässer im Gebirge oder saures Moorgewässer, die Erdkröte legt ihre gallertartigen Laichschnüre überall hinein. Ähnlich erfolgreich wie ihre Besiedlung ist auch ihre Fortpflanzungsstrategie.

     

    Doch bevor es dazu kommen kann, beginnt zunächst die beschwerliche Reise zu den Laichgewässern: Unmittelbar nach der Winterruhe, zwischen Ende Januar und Mitte Februar, wandern die Froschlurche nachts bei ausreichend milden Temperaturen. Am Ziel angekommen, patrouillieren paarungsbereite Erdkrötenmännchen schon vor den Gewässern, so dass die ankommenden Weibchen meist schon vor Erreichen von den schwärzlichen Brunftschwielen der Männchen fest umklammert werden.

     

    Streit um die Weibchen

     

    Das Paarungsverhalten der Erdkröten ist von intensiven Kämpfen geprägt. Sobald die Männchen in Paarungsstimmung sind, versuchen sie, sich an alles zu klammern, was potenziell ein Weibchen sein könnte. Manchmal kommt es dabei zu kuriosen Situationen, in denen sich Männchen auch an völlig ungeeignete Partner heften – sogar an Fische. In der Natur führt der hohe Männchenüberschuss zu Konkurrenzkämpfen, bei denen sich die stärksten Männchen durchsetzen. Mit leisen Rufen signalisieren sie ihre Paarungsbereitschaft oder warnen Rivalen davor, bereits vergebene Weibchen zu beanspruchen.

     

    Giftige Schutzschicht

     

    Die Haut der Erdkröte ist nicht nur warzig, sondern auch mit einem giftigen Sekret überzogen. Dieses schützt sie vor Fressfeinden, da es für viele Tiere ungenießbar oder sogar tödlich ist. Selbst die Kaulquappen profitieren von diesem Schutzmechanismus, da sie von vielen Fressfeinden gemieden werden.

     

    Gefahren und Schutzmaßnahmen

     

    Neben natürlichen Feinden wie Fischen, Singvögeln und Greifvögeln stellt der Straßenverkehr die größte Bedrohung für die Erdkröten dar. Um sie zu schützen, werden Krötenschutzzäune, Straßensperrungen und Krötentunnel errichtet. Ehrenamtliche Naturschützer:innen tragen die Tiere über vielbefahrene Straßen. Zusätzlich können Ersatzlaichgewässer helfen, gefährliche Wanderungen zu vermeiden.

     

    Besonderes Verhalten

     

    Erdkröten kehren oft in ihr Geburtsgewässer zurück, können aber auch neue Laichplätze besiedeln. Männchen verfolgen verschiedene Strategien, um ein Weibchen zu ergattern: Sie rufen, lauern oder kämpfen um die Gunst der Weibchen. Die Befruchtung erfolgt in Etappen, wobei das Weibchen die Eier in mehreren Portionen abgibt.

     

     

    Quellen

    Titelbild: © Shutterstock / Erni / WWF-UK

    BUND - Erdkröte (Bufo bufo): Steckbrief

    NABU - Die Erdkröte (Bufo bufo)

    Nationalpark Donau Auen - Erdkröte

    Gütersloh - Erdkröte (Bufo bufo)

    NABU - Artenporträt zur Erdkröte