
Fasching ohne Plastik-Konfetti und ein neues Wunder-Enzym (Plastikupdate)
Plastik ist ein Material, das nicht nur uns in der Community ständig beschäftigt. Mittlerweile haben viele die Probleme erkannt, die mit Kunststoffen zusammenhängen: Auf der ganzen Welt setzen sich Leute dafür ein, die Umweltverschmutzung durch Plastik zu verringern. Ständig gibt es neue Erkenntnisse und Möglichkeiten, die Welt ein kleines bisschen plastikfreier zu gestalten. Einige davon möchte ich Euch hier kurz vorstellen.
Das gibt es diesen Monat:
- US-Starforscher findet Wunder-Enzym, das Plastik auflösen kann
- Kein Konfetti aus Plastik - Bingen appelliert an Fastnachtsvereine
- Papier statt Plastik: Mondi mit neuem Standbodenbeutel
- GWA wirbt auf Bussen: Kein Plastik in die Biotonne!
- Erfolgreiches Jahr beim Bundesverband Meeresmüll
Neues Wunder-Enzym
Der US-Forscher und Chemie-Nobelpreisträger David Baker hat mit seinem Team an der University of Washington einen bedeutenden Durchbruch erzielt: Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelten sie ein hocheffizientes Enzym, das Plastik gezielt abbauen kann. Besonders das schwer zersetzbare Polyethylenterephthalat (PET) könnte dadurch effizient recycelt werden.
Natürliche Plastik-abbauende Enzyme existieren bereits, arbeiten aber langsam. Bakers Team testete über 300 computergenerierte Proteine, um ein optimales Enzym zu finden. Das Ergebnis könnte die Kunststoffentsorgung revolutionieren, da diese Methode weniger Energie benötigt als herkömmliche Recyclingverfahren.
Die KI-gestützte Technologie erlaubt es zudem, Enzyme gezielt für verschiedene Kunststoffe anzupassen. Dadurch könnte das Recycling wirtschaftlicher werden und einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Obwohl sich die Forschung noch in der Entwicklungsphase befindet, sehen Experten großes Potenzial für den industriellen Einsatz.
Kein Konfetti aus Plastik
Die Stadt Bingen setzt sich für eine umweltfreundlichere Fastnacht ein und bittet alle Vereine, auf Konfetti mit Plastik- oder Metallanteilen zu verzichten. Im vergangenen Jahr wurde bei den Straßenumzügen eine große Menge solcher Konfettipartikel geworfen, die schwer zu entsorgen sind und als Mikroplastik in Boden und Kanalisation gelangen können.
Die Umweltabteilung der Stadtverwaltung fordert daher nachhaltigere Alternativen, etwa Papierkonfetti oder andere biologisch abbaubare Materialien. Auch Umweltorganisationen kritisieren Plastikkonfetti schon länger, da es die Straßenreinigung erschwert und kaum sortenrein entsorgt werden kann.
Auch in Mainz wird das Thema ernst genommen: Die Stadt und der Mainzer Carneval Verein haben einen Nachhaltigkeitsvertrag unterzeichnet, der unter anderem den Verzicht auf Plastikkonfetti beim Rosenmontagszug vorsieht.
Papier statt Plastik
Mondi und Proquimia haben eine nachhaltige Papierverpackung für Spülmaschinentabs entwickelt, die die Recyclinganforderungen in Spanien und Portugal erfüllt und den CO₂-Fußabdruck reduziert.
Die neue Standbodenbeutel-Verpackung besteht zu über 85 % aus Papier und ersetzt die bisherige Kunststoffverpackung. Sie wurde aus Mondis Recycle Functional Barrier Paper 95/5 hergestellt, wodurch die CO₂-Emissionen entlang der gesamten Lieferkette gesenkt werden. Ein praktischer Reißverschluss erleichtert die Handhabung, während die stabile Standform und gute Druckeigenschaften eine ansprechende Präsentation im Regal ermöglichen.
Werbung auf Bussen: Kein Plastik in die Biotonne
Im Kreis Unna landen noch immer zu viele Plastiktüten im Bioabfall, was die Kompostierung und Biogasgewinnung erheblich stört. In der Lüner Anlage der Bioenergie Kreis Unna GmbH (BKU) kann hochwertiger Kompost nur entstehen, wenn der Biomüll frei von Störstoffen ist.
Die GWA und die BKU engagieren sich gemeinsam mit der Initiative #wirfuerbio für eine bessere Mülltrennung. Ihr Ziel ist es, Plastik – auch kompostierbare Plastiktüten – aus der Biotonne zu verbannen, da diese oft nicht vollständig abgebaut werden und die Qualität des Komposts beeinträchtigen.
Um die Bürgerinnen und Bürger für das Problem zu sensibilisieren, fährt nun ein speziell gestalteter Bus mit der Aufschrift „Kein Plastik in die Biotonne“ durch den Kreis Unna. Diese mobile Erinnerung soll mit einem Augenzwinkern dazu motivieren, Biomüll richtig zu trennen und so aktiv zum Klimaschutz beizutragen.
Erfolgreiches Jahr beim Bundesverband Meeresmüll
Die Aktiven im Bundesverband Meeresmüll, blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Ein Jahr voller Aktionen und Neuerungen liegt hinter ihnen. Auf ihrer Homepage findest du die Jahresberichte der vergangenen Jahre sowie aktuelle News: Jahresbericht 2024.
Im Jahr 2024 erzielte der Bundesverband Meeresmüll bedeutende Erfolge in den Bereichen Umweltbildung, Forschung und politische Einflussnahme. Ein Highlight war die erfolgreiche Durchführung der MeerErlebnis-Tage Niendorf sowie die Rhein-Expedition, die durch Umweltbildungsangebote und Mitmachaktionen das Bewusstsein für Meeresverschmutzung schärften. Zudem engagierte sich der Verband intensiv in der Forschung, insbesondere mit den Munitionsfahrten in Eckernförde und Niendorf, einem Pilotprojekt zur Bergung von Kriegsaltlasten in Kooperation mit GEOMAR und der Universität Kiel. Auf politischer Ebene konnte der Verband mit seiner Petition zur Müllverantwortung in Bundeswasserstraßen einen wichtigen Schritt zur Gesetzesänderung anstoßen, um klare Zuständigkeiten für die Müllbeseitigung in deutschen Gewässern zu schaffen.
Hast du weitere Updates aus dem Februar? Teile sie gerne in den Kommentaren!
Quellen
Focus online - US-Starforscher findet Wunder-Enzym, das Plastik auflösen kann
SWR - Kein Konfetti aus Plastik - Bingen appelliert an Fastnachtsvereine
neue Verpackung - Papier statt Plastik: Mondi mit neuem Standbodenbeutel
Werne Plus - GWA wirbt auf Bussen: Kein Plastik in die Biotonne!