
Unterrepräsentation von Umwelt- und Klimathemen im Wahlkampf 2025 – Und was wir dagegen tun können
Hast Du dich auch schon gefragt, wo die Klima- und Umwelthemen auf den Wahlplakaten bleiben? In den TV-Duellen, Talk-Shows, den Medien? An Wahlkampfständen, in Flyern, im Gespräch?
Ob wohl diese Themen aktuell wichtiger denn je sind, spielen sie keine große Rolle im Wahlkampf. Denn viele politische Parteien diese haben Klima und Umwelt zugunsten anderer, oft polarisierender Themen wie Migration und Wirtschaft, in den Hintergrund gedrängt.
Doch warum ist das so und wie können wir als junge Generation dem entgegenwirken? In diesem Artikel gehe ich auf einige Gründe ein, die aus meiner Sicht am die wichtigsten sind.
Aufmerksamkeitsökonomie
Ein wichtiger Punkt im Wahlkampf ist die Aufmerksamkeitsökonomie: Politiker*innen setzen oft auf Themen, die sofortige Aufmerksamkeit erregen und emotional ansprechen. Klimathemen, obwohl unerlässlich, sind komplex und erfordern langfristige Perspektiven, was sie weniger attraktiv für kurzfristige Wahlkampfstrategien macht.
Reaktanz
Viele Menschen empfinden Klimaschutzmaßnahmen als Einschränkungen ihrer Freiheit und reagieren mit Widerstand. Dies führt aktuell dazu, dass Politiker*innen diese Themen meiden, um nicht potentielle Wähler*innen zu verärgern.
Wirtschaftliche Interessen
Einige Industrien haben ein starkes Interesse daran, den Status quo zu bewahren und setzen daher Lobbyarbeit ein, um Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern oder zu verzögern. Gerade in der Wirtschaftskriese, in der wir uns befinden – auch wenn es aktuell nur um geringeres Wachstum geht – haben Politiker*innen noch viel mehr ein offenes Ohr für die Forderungen vieler Wirtschaftsunternehmen nach geringeren Klimaschutzmaßnahmen.
Informationsüberlastung
Die Vielzahl an Krisen und globalen Herausforderungen kann dazu führen, dass Umweltthemen in den Hintergrund gedrängt werden. Politiker*innen setzen auf Themen, die aktuell und unmittelbar relevant sind, wie aktuell das Thema Migration, das das anlässlich der vergangenen Gewalttaten in den Vordergrund des öffentlichen Diskurses gerückt wurde.
Die Konsequenzen
Die Vernachlässigung von Umwelt- und Klimathemen im Wahlkampf hat weitreichende Konsequenzen. Ohne drastische Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung nachhaltiger Alternativen wird der Klimawandel weiterhin ungebremst fortschreiten, was katastrophale Folgen für unsere Umwelt und Gesellschaft haben wird. Auch ist es problematisch, dass so die Gesellschaft das Gefühl bekommt, diese Themen wäre im Anbetracht der vielen anderen Krisen und Probleme aktuell unwichtig.
Was kann getan werden?
Es ist entscheidend, dass wir als junge Generation unsere Stimme erheben und uns für den Klimaschutz einsetzen. Wir können uns für Parteien und Kandidaten einsetzen, die sich für umweltfreundliche Politiken einsetzen, und uns aktiv an Umweltbewegungen und Initiativen beteiligen.
Viele von uns und euch waren ja auch letzten Freitag beim Klimastreik, was ein sehr guter Anfang ist. Wenn die Politiker*innen nicht über das Klima sprechen, müssen wir das eben tun: Mit unseren Freund*innen, Familien, im Bekanntenkreis, in Schule und Uni. Und auch wenn das meist etwas schwierig ist: Framing kann oft der Schlüssel zum kommunikativen Erfolg sein (Stichwort Klimakommunikation). Oft hilft es, Klimaschutz nicht als Entscheidung, sondern als Notwendigkeit darzustellen und gleichzeitig aufzuzeigen, was für schöne Seiten und Potential eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Gesellschaft bietet.
Der Klimawandel ist nicht nur ein Thema für die Zukunft – er ist ein dringendes Problem, das jetzt angegangen werden muss. Lasst uns also gemeinsam Klimathemen wieder in den Vordergrund rücken!
Eine Story von Hannah, sie schreibt ehrenamtlich Stories und ist im Redaktions- und Aktionsteam