
Schneeammer (Fantastische Fakten)
Die Schneeammer ist ein Singvogel, der sich an extreme Lebensbedingungen angepasst hat. Als nördlichster Brutvogel der Welt trotzt sie den rauen Klimabedingungen der Arktis und ist auch im Winter in kalten Regionen zu sehen. Da sie in manchen Teilen Deutschlands aktuell beobachtet werden kann, gibt es heute einige spannende Fakten über sie!
Ein nördlicher Singvogel
Die Schneeammer (Plectrophenax nivalis) ist ein Singvogel, der als nördlichster Brutvogel der Welt gilt. Ihre Brutgebiete erstrecken sich über Island, Grönland und die Arktis, wo sie selbst in extremen Bedingungen überleben kann. Schneeammern bevorzugen steinige Küsten, baumlose Tundra und kahle Bergregionen. Ihre Nester legen sie in geschützten Felsspalten an, die mit Federn und Fell isoliert werden. Diese Anpassung ermöglicht es den Vögeln, Temperaturen von bis zu -30 °C standzuhalten.
Wanderung und Nahrungssuche
Im Winter wandern Schneeammern in Schwärmen in Richtung Wattenmeer oder andere kühlere Regionen Eurasiens und Nordamerikas. Dabei sind sie oft entlang der Spülsäume und Salzwiesen zu beobachten, wo sie sich von den Samen der Salzwiesenpflanzen wie Queller ernähren. Diese Nahrung bleibt auch bei Frost zugänglich.
Schneeammern zeigen ein auffälliges Schwarmverhalten: Während der Nahrungssuche wechseln die hinteren Vögel ihre Position, indem sie über die vorderen fliegen, was wie eine rollende Welle wirkt.
Erscheinungsbild je nach Jahreszeit
Die Erscheinung der Schneeammer variiert je nach Jahreszeit. Im Prachtkleid der Männchen sind Kopf und Bauch schneeweiß, während Rücken und Flügel tiefschwarz sind. Im Schlichtkleid, das sie im Winter tragen, haben sie eine hellere, kontrastreiche Färbung mit rostfarbenen Tönen. Weibchen sind generell weniger kontrastreich und wirken im Flug dunkler.

Flexibles Zugverhalten
Schneeammern wurden bereits über dem grönlandischen Inlandeis, am Nordpol und sogar auf Hawaii gesichtet. Ihr Zugverhalten ist flexibel: Ein Winter kann sie nach Nordamerika führen, der nächste nach Frankreich oder Nordfriesland. Die Rückkehr in die Brutgebiete erfolgt im März und April. Männchen beanspruchen und verteidigen Brutreviere, während Weibchen ab Mitte Mai eintreffen und mit dem Nestbau beginnen. Nach einer Brutzeit von etwa zwei Wochen schüpfen die Jungen, die nach weiteren zwei Wochen flügge werden.
Natürliche Feinde und Schutzstatus
Die Schneeammer hat zahlreiche Fressfeinde, darunter Polar- und Schnee-Eulen, Falken und Skuas. Dennoch gilt die Art mit einer geschätzten Population von über 30 Millionen Individuen als nicht gefährdet. Ihre Anpassungsfähigkeit an extreme Lebensräume macht sie einzigartig. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, Schneestürme zu überstehen, indem sie sich in den Schnee eingräbt!
Quellen
Titelbild: © Henri Lehtola-iStock-Getty Images