Mut im Beruf – Wie Ranger ihr Leben aufs Spiel setzen (Türchen 23)

Published on December 23, 2024

Wie wir alle wissen, ist Umweltschutz eine vielschichtige Angelegenheit. Letztendlich gibt es nicht den Naturschützer/ die Naturschützerin. Es sind unterschiedlichste Berufsgruppen, die Umweltschutz auf den Weg brachten und weiter fortentwickeln. Nahezu überall kann ein Beitrag geleistet werden, ob im Büro, am Verhandlungstisch oder im Labor. Alle beschreiten mutig neue Wege. Aber das eigene Leben riskieren doch wenige. Ganz anders sieht es bei dem Beruf des Rangers aus.

Wenn man an den Beruf des Rangers denkt, dann denkt man meist auch an die afrikanische Savanne oder den tiefen Amazonas-Regenwald. Aber auch in Europa und insbesondere in Deutschland gibt es Ranger, die in Naturparks für Recht und Ordnung sorgen. Im Nationalpark Sächsische Schweiz etwa sind Ranger beschäftigt, die für die Überwachung des Naturparks und die Information der Besucher zuständig sind. In ihrem Aufgabenbereich liegt auch dafür zu sorgen, dass sich beispielsweise Kletterer an die Reglen halten und auf den markierten Routen bleiben. So ist sichergestellt, dass die einzigartigen Sandsteinformationen erhalten bleiben. Als Einstieg in den Beruf kann eine Ausbildung als Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger oder ein einschlägiges Studium dienen.

Aber auch weltweit hat der Ranger-Beruf eine tragende Rolle im Naturschutz und in der Erhaltung von geschützten Wildtieren. Die Aufgaben sind dabei so vielfältig, wie die Gefahren, die der tägliche Einsatz mit sich bringt.
Auch der WWF arbeitet weltweit mit zahlreichen Rangerinnen und Rangern zusammen, um Naturschutzgebiete zu überwachen.

Ranger beobachtet Wildtiere mit Fernglas
© Greg Armfield/ WWF-UK, Ranger beobachtet Wildtiere mit Fernglas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wildhüter*Innen schützten die Natur nicht nur durch ihre pure Präsenz. Die Aufgaben gehen weit über die Überwachung von Wildtieren, über die Bekämpfung von Wilderei und dem professionellen Umgang mit High-Tech hinaus und reichen bis hin zur Umweltbildung und Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. 
Was zählt, ist also nicht nur körperliche Fitness für die beschwerliche Arbeit im oft unwegsamen Gelände und bei schlechtem Wetter, sondern auch eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, um in der Umweltbildung zu punkten und Konflikte zu mangen. Sie werden beispielsweise zur Stelle gerufen, wenn Wildtiere in Siedlungsgebiete eingedrungen sind und Felder verwüsten. Die Beschwichtigung der einheimischen Bevölkerung und deren Einbindung in den lokalen Umweltschutz erfordert viel Diplomatie, spielt aber eine Schlüsselrolle, um Naturschutz nachhaltig zu gestalten.

Ranger*Innen sehen sich auf ihren täglichen Patrouillen einer Menge Herausforderungen gegenüber. Wilderei ist eines der größten Probleme. Die illegale Jagd auf bedrohte Tierarten bringt leider immer noch einen enormen Profit auf dem Schwarzmarkt. Tiere wie Elefanten und Nashörner werden einzig aufgrund ihrer begehrten Stoßzähne bzw. des Horns getötet. Diese dienen als Rohmaterial für Schnitzereien oder werden zu Wunderformeln in der Traditionellen Chinesischen Medizin verarbeitet. Nicht selten geraten Ranger*Innen in lebensgefährliche Konflikte mit schwerbewaffneten und gewaltbereiten Wilderern, die ihre Taten vertuschen und einer Strafe entgehen wollen.

Ein von Wilderern getöteter Elefant
© WWF/ Green Renaissance, Wilderer töten Elefanten und nehmen nur das Elfenbein mit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber Gefahr geht nicht nur von anderen Menschen – etwa von Wilderern – aus, sondern auch von den Wildtieren selbst. Fühlen sich Wildtiere bedroht oder sehen ihre Jungen in Gefahr, kann die Situation schnell eskalieren. Für Ranger*innen kann es daher lebensrettend sein, Tiere „lesen“ und ihr Verhalten genau einschätzen zu können.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen erringen Ranger weltweit wichtige Erfolge im Naturschutz. Durch ihren mutigen Einsatz konnten Populationen bedrohter Tierarten stabilisiert werden und sich von der gnadenlosen Jagd erholen. Wer weiß, ob ohne die Arbeit von Rangern die Big Five noch heute die afrikanische Savanne besiedeln würden, ob es noch Berggorillas in Ostafrika oder Großkatzen in Asien gäbe?

 

 

 

Quellen:

https://www.globalnationalparks.com/de/deutschland/sachsische-schweiz/(22.12.2024)

https://www.wwf.de/themen-projekte/artenschutz/warum-rangerinnen-unverzichtbar-sind(22.12.2024)

https://www.arbeitswelt-portal.de/berufe-im-wandel/artikel/was-macht-eigentlich-ein-ranger(22.12.2024)

https://www.azubiyo.de/berufe/ranger/(22.12.2024)

 


Die Autorin Helen H.


 

 

 

 

Helen schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.