
Viele Verhandlungen im November… kann die Politik die Plastikflut stoppen?
Im November fanden unter anderem die UN-Klimakonferenz und die Verhandlungen für ein UN-Plastikabkommen statt. Beides waren heiße Debatten in der Politik und entscheidend für unseren Planeten. Auch wenn die Ergebnisse der beiden Treffen nicht so wie erhofft ausgefallen sind, gilt es weiterhin zu kämpfen, denn wir können die Plastikflut noch stoppen. Dies zeigen vor allem vier Maßnahmen für die Politik und ein neuer weltverändernder Kunststoff.
Die Themen des Plastikupdates für den November:
- Vier Maßnahmen für 91 Prozent weniger Müll
- Das UN-Plastikabkommen
- Neuer Kunststoff löst sich im Meer auf
Vier Maßnahmen für 91 Prozent weniger Müll:
Ende November wurde eine interessante Studie veröffentlicht. Eine Forschungsgruppe der University of California veröffentlichte potenzielle Lösungen, um den Plastikmüll um 91 Prozent zu reduzieren und somit 30 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Dabei handele es sich um ,,schlecht verwalteten Plastikmüll. Damit ist Plastikmüll gemeint, der weder recycelt, verbrannt oder deponiert wird.
Für die Forschung wurde ein Modell entwickelt, welches mit der künstlichen Intelligenz arbeitet. Mit dem Modell wurden acht politische Maßnahmen simuliert und so konnte sich zeigen, welche Maßnahmen am Effizientesten wirken würden.
Die acht simulierten politischen Maßnahmen:
- Obergrenze bei der Plastik-Neuproduktion
- Verpflichtung zur Wiederverwendung von recyceltem Plastik
- Investitionen ins Abfallmanagement
- Investitionen in die Recycling-Infrastruktur
- verpflichtende Recycling-Quote
- Verpackungssteuer
- Reduktion von Einweg-Verpackungen
- Verpflichtung zu Mehrweg-Verpackungen
Heraus kam, dass allein die Maßnahme, dass 40 Prozent des neuen Plastiks aus recycelten Materialien bestehen müsse, den neuen ,,schlecht verwalteten Plastikmüll“ um fast die Hälfte sinken würde. Würde man zusätzlich die Verpflichtungen für eine hohe Verpackungssteuer und 50 Milliarden US-Dollar für die Abfallstruktur einführen und die ,,Neuproduktionsmenge“ so gering wie 2020 halten, wäre ,,schlecht verwalteter“ Plastikmüll im Jahre 2050 bis zu 91 Prozent reduziert.
Diese Maßnahmen sind alle umsetzbar und müssen von den vereinten Nationen beschlossen werden. Um so ein gemeinsames Abkommen zu entwickeln, fand vom 25. November bis 1. Dezember die vierte Verhandlung des UN-Plastikabkommens in Busan, Südkorea statt.
Das UN-Plastikabkommen:
Leider konnten sich die 178 Staaten nicht auf ein gemeinsames Plastikabkommen einigen. Eigentlich sollte dies der Fall gewesen sein. Die Verhandlungen werden jetzt im nächsten Jahr weitergeführt. Trotz Enttäuschung muss man optimistisch denken: Denn eine fortführende Verhandlung ist besser als ein schwaches Abkommen.
Es gilt weiterhin zu kämpfen und sich für ein starkes Plastikabkommen einzusetzen, denn die Zahl der Befürworter eines ambitionierten Abkommens ist seit den Verhandlungen in Busan gestiegen.
Schon vor dem Gipfel hatten sich 60 Staaten den ,,High Ambition Coalition“ angeschlossen. Als dann bei den Verhandlungen die Vertreterin von Ruanda aufstand und aufforderte, dass alle aufstehen sollen, die ein ambitioniertes Abkommen fordern, bewegte sich fast der ganze Saal. Mehr als 100 Staaten hatten zuvor die Erklärung für ein ambitioniertes Abkommen unterschrieben.
Die Atmosphäre, die entstand als sich fast der gesamte Saal für ein ehrgeiziges Plastikabkommen erhob, war für die Zuschauer:innen überwältigend und füllte den Raum voller Hoffnung und Ehrgeiz.
Neben der Politik spielen auch neue Innovationen eine wichtige Rolle, um die Plastikflut zu stoppen. Eine neue und womöglich weltverändernde Innovation wurde in Japan entdeckt und entwickelt.
Neuer Kunststoff löst sich im Meer auf:
Forschende aus Japan haben verschiedene Materialien untersucht, um ein Kunststoff zu entdecken, der sich im Meer auflöst.
Zwar gibt es schon biologisch abbaubare Kunststoffe, jedoch kann sich das enthaltende Mikroplastik im Meer nicht zersetzen, da es nicht wasserlöslich ist.
Das neue Kunststoff ist nicht nur haltbar und biologisch abbaubar, sondern zersetzt sich auch im Meer.
Dies funktioniert dadurch, dass die Strukturen durch eine Art Salzbrücke zusammengehalten werden. Diese kann außerdem von Bakterien verstoffwechselt werden. Das Kunststoff ist dadurch solange fest, bis es auf Elektrolyte im Meerwasser trifft. Dann wird es in einigen Stunden instabil und löst sich letztendlich auf. Zurück bleibt ein Pulver, welches aus dem Meer gefischt und dann recycelt werden kann.
In der Zukunft sind verpflichtende Regelungen der vereinten Nationen notwendig, damit alle gegen die Plastikflut kämpfen. Schon jetzt werden es immer mehr Menschen, die das bewusst sein dafür bekommen. Umso mehr wir für Aufklärung sorgen und dafür kämpfen, umso mehr Menschen werden wir erreichen. Auch zeigen neuste Innovationen, wie der neu entwickelte Kunststoff, dass wenn Menschen Veränderungen, sie auch schaffen werden. Schließlich betrifft die Plastikflut den gesamten Planeten und dieser ist die Heimat aller Menschen.
Quellen:
- https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/weniger-plastik-studie-vor-internationalem-abkommen-100.html zuletzt aufgerufen am 2.12.2024 um 10 Uhr
- https://www.tagesschau.de/wissen/suedkorea-busan-abkommen-plastikmuell-100.htmlzuletzt aufgerufen am 2.12.2024 um 11:30 Uhr
- https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/plastik-neuer-kunststoff-loest-sich-im-meer-auf#:~:text=Forschende%20aus%20Japan%20haben%20jetzt,Kunststoffe%20und%20außerdem%20biologisch%20abbaubar. zuletzt aufgerufen am 2.12.2024 um 12 Uhr