
Clean Up Walk 2024 - Aktionsbericht
Allmählich kriecht uns wieder das Nass-kalte Wetter unter die Haut. Es wird Winter und besonders an den regenreichen Tagen schaut man mit Freuden auf den ereignisreichen Sommer zurück. Denn den hatte die WWF Jugend in ihrem 15. Jubiläumsjahr alle Male. Neben der Fahrradtour und zahlreichen Naturschutzeinsätzen war sicher auch der Clean Up Walk ein Highlight in diesem Sommer.
Der 7. Clean Up Walk der WWF Jugend hatte sich zum Ziel gesetzt, die Kulturlandschaft in der Rhein-Main-Region von Müll zu befreien. Die Aktion, die als eine Art Spendenlauf organisiert war, unterstützte auch dieses Jahr eine wichtige WWF Aktion: Es ging um nichts weniger als um die Befreiung der Ostsee von Geisternetzen. Wir organisierten Sponsoren aus dem privaten oder gewerblichen Umfeld, die uns pro Kilo gesammeltem Müll eine zuvor festgesetzte Summe spendeten. Neben weiteren Einzelspenden, für die wir sehr dankbar sind, kam mit Abschluss der Aktion eine stolze Summe von insgesamt 1950€ zusammen. Damit erzielten wir in diesem Jahr eines der besten Ergebnisse. An dieser Stelle möchten wir herzlichst allen Spenderinnen und Spendern für Ihre großzügige Unterstützung danken.
Die Fußstrecke von insgesamt 56km verlief alles andere als eintönig. Am ersten Tag trafen wir uns in Mainz, um die Bollerwagen aufzubauen. Ungeahnte Schwierigkeiten ereigneten sich dabei: die sehr platten Reifen mussten zunächst an einer Tankstelle aufgepumpt werden und auch die Aufbauanleitung war alles andere als selbsterklärend. Am nächsten Tag bestritten wir dann unsere erste Wegstrecke. Es ging von Mainz nach Rüsselsheim. Die geplanten 12 Kilometer entpuppten sich schnell als 17 Kilometer und als wir abends auf unsere Handys sahen, lasen wir sogar 20 Kilometer. Entlang dieses Weges, den wir hochmotiviert begannen, kamen ganze 54 Kilo Müll zustande. Der dritte Tag konnte diese Menge jedoch toppen. Bereits kurz nachdem wir von der Unterkunft aufgebrochen waren, entdeckten wir in einer Hecke am Ortsrand massenhaft Müll. Es war so viel, dass wir es nicht hätten transportieren können, hätten wir nicht zufällig eine freundliche Mitarbeiterin des Umweltamts Rüsselsheim angetroffen, die uns anbot, den Müll für uns zu entsorgen. Darüber hinaus bot sie uns an, unterwegs als Ansprechpartnerin für die Müllentsorgung in ihrem Zuständigkeitsbereich erreichbar zu sein. Dieses nette Angebot haben wir dann sogar ein zweites Mal in Anspruch nehmen müssen. Nur dadurch konnten wir heute so viel Müll sammeln und entsorgen. Dass unsere Aktion Widerhall in der Bevölkerung findet, zeigt auch die großzügige Spende von Jokey SE, die wesentlich dazu beitrug, dass wir unser vorzeitiges Spendenziel von 1000€ bereits am dritten Tag erreichten.
Die Tage schienen nur so zu verfliegen, auch wenn die Etappen anstrengend waren. Im Nu erreichten wir Darmstadt. Auch wenn unsere Funde mit einigen Paar Schuhen als Kuriosität gewichtsmäßig nicht allzu ergiebig waren, kamen wir immerhin auf 41 Kilogramm Müll. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass das stadtnahe Gebiet bis auf einige Zigarettenstummel auf den ersten Blick sehr sauber gewirkt hatte. Erschreckend an diesem Tag waren auch die unzähligen Batterien, die wir im Wald verscharrt aufgefunden haben.
© Pauline Schäch, der Schreckensfund des Tages. Clean Up TeilnehmerInnen entdecken dutzende Batterien am Wegesrand.
Am Abend der vierten Etappe kamen wir am Jugendhof Bessunger Forst an. Ausgehend vom Jugendhof traten wir am sechsten Tag die letzte Runde an. Auf einem Rundweg zu einem der Nachbarorte fanden wir neben Gummistiefeln auch Glasflaschenhorte, die wir in regelmäßigen Abständen in Gebüschen aushoben. Am Ende des letzten Tages mündete der Clean Up Walk in das LiveTreffen der Aktiven der WWF Jugend.
Mit der diesjährigen Müllsammelaktion haben wir einen beachtlichen Erfolg verzeichnet: insgesamt haben wir auf dem 56Kilometer langen Fußweg ganze 287 Kilogramm Müll aus der Umwelt entfernt! Die Menge vom letzten Jahr konnten wir somit überbieten. Außerdem erbrachte die Aktion großartige 1950 Euro Spenden. Nächsten Sommer wird die Herausforderung sein, dieses Ergebnis zu toppen :)
© Pauline Schäch, TeilnehmerInnen des CUW. Dieser Müllberg fand sich innerhalb einer Tagesetappe.
Wir möchten an dieser Stelle ganz herzlich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement danken. Ein großer Dank gilt auch unseren tollen Unterkünften, den Müllentsorgungsunternehmen und all den Menschen, die uns unterwegs oder von zu Hause aus unterstützt haben.
Eine Story von Helen H.
Helen H. schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.