
Kirschlorbeer – Eine invasive Art breitet sich aus
Kirschlorbeer ist eine schnellwachsende Pflanze, pflegeleicht und immergrün, weshalb sie von vielen Menschen als Heckenpflanze angepflanzt wird. Ökologisch ist sie allerdings nahezu nutzlos und gilt als Konkurrenz für heimische Arten.
Welchen Einfluss er für und auf die heimische Flora und Fauna hat, erfährst du in dieser Story!
Fatale Folgen für die Umwelt
Kirschlorbeer (Prunus laurocerases) ist eigentlich in Vorderasien heimisch und ökologisch nahezu wertlos, was vor allem eine Bedrohung für unsere heimische Natur darstellt. Im besten Fall kann er als Unterschlupf für Vögel dienen, aber mit den Blütenständen und Früchten können die meisten Vögel und Insekten nichts anfangen.
Er breitet sich in gebietsfremden Orten außerdem so stark aus, dass er zu einer Gefahr für heimische und ökologisch wertvolle Pflanzen wird. Durch die dichten Blätter verdrängt er niedrig wachsende Pflanzen und verhindert im Wald beispielsweise die natürliche Verjüngung.
Er verbreitet sich durch Samen im Kot von Vögeln und durch Gärtner:innen, die den kaum kompostierbaren heckenrückschnitt in der Natur entsorgen.
In der Schweiz wurde der Kirschlorbeer verboten!
Invasive Arten verursachen gewaltige Schäden, in Europa verursachen invasive Tier- und Pflanzenarten Schäden in Höhe von rund 26 Milliarden Euro!
Um die gefährliche Ausbreitung vom Kirschlorbeer zu stoppen, hat die Schweiz ab September 2024 ein Verbot beschlossen. Das Verbot bezieht sich nicht nur auf den Kirschlorbeer, sondern auf viele weitere invasive Arten. Diese Pflanzen dürfen dann nicht mehr verkauft, verschenkt oder importiert werden, aber wer die Pflanze bereits im Garten hat, darf sie stehen lassen.
Kirschlorbeer wuchert den Wald zu
Der Klimawandel wird die Verbreitung noch weiter beschleunigen, da die heimischen Arten dadurch noch geschwächt werden. Das invasive Potential wird wahrscheinlich die Waldstruktur und die Artenzusammensetzung dauerhaft verändern.

Kommt auch in Deutschland ein Verbot?
Der Nabu beispielsweise befürwortet kein Verbot der Pflanze und setzt auf Aufklärung und das Aufzeigen von Alternativen, die besser für die heimische Natur sind.
Das Bundesumweltministerium hat Kirschlorbeer als potentiell invasiv eingestuft, aber daraus lassen sich aktuell keine Besitz- oder Vermarktungsverbote ableiten.
Sollte Kirschlorbeer aus dem Garten entfernt werden?
Allgemein ist ein Strauch sinnvoll und auch wenn es ökologisch wertvollere Wildsträucher gibt, muss nicht gleich zur Motorsäge gegriffen werden. Als Nahrungsquelle ist er immerhin besser als Forsythie, Rhododendron oder Zierkirsche.
Sinnvoll ist eine schrittweises Ersetzen von Kirschlorbeer durch heimische Pflanzen.
Achte allerdings darauf, dass man zwischen dem 1. März und 30. September keine Hecken zurückschneiden darf!
Ökologisch wertvolle Alternativen zum Kirschlorbeer
Es gibt unzählige Alternativen, die unkompliziert, hübsch und ökologisch wertvoll sind!
- Felsenbirne
- Weißdorn
- Schlehe
- Heckenrose
- Holunder
- Liguster
- Berberitze
- Beerensträucher
- Weide
Beachte diese Punkte, wenn du Kirschlorbeer im Garten hast
Kirschlorbeer ist sehr giftig, vor allem seine Blätter und Beeren! Die Blätter enthalten Blausäure und sollten daher nicht in den Kompost geschmissen werden.
Entsorge den Rückschnitt niemals in der Natur, sondern in der Biotonne!
Um die Verbreitung von Samen zu verhindern, kannst du die Beeren vor der Samenreife abschneiden und entsorgen. Er blüht von April bis Mai und im September bilden sich kleine Steinfrüchte.
Quellen
Titelbild: © Martina Simonazzi / Getty Images
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