
Rund ums Wäsche waschen (Tipp der Woche)
Keine Frage, Wäsche waschen ist nötig. Doch gleichzeitig verbrauchen wir dabei Energie und Wasser und nutzen ggf. Waschmittel, die unser Wasser belasten. In diesem Tipp der Woche erfährst du, wie du deine Wäsche umwelt- und klimafreundlicher waschen kannst.

Aus diesen Gründen, solltest du deine Wäsche kälter waschen
60% der Emissionen fallen beim Wäsche waschen auf das Erhitzen des Wassers zurück! Eine unglaubliche Zahl, oder?
Um Energie zu sparen, kann jede:r einen Beitrag leisten, indem Wäsche kälter gewaschen wird.
Waschmittel sind inzwischen so leistungsstark, dass auch bei 30 Grad alles wie gewohnt sauber wird und gut riechend aus der Waschmaschine kommt.
Für die Wäsche macht es also keinen Unterschied, für die Umwelt schon!
Wir können viel Energie sparen, wenn wir beim Wäschewaschen runterdrehen: 38 % bei 30 statt 40 Grad und 60 % bei 30 statt 60 Grad.
Wir müssen unser Mindset ändern
Es kommen immer wieder mentale Fallstricke in den Weg, wenn wir versuchen etwas zu verändern. Das kann ganz einfach die Gewohnheit sein, die uns das altbekannte Programm auswählen lässt.
Oder es kommen Fragen in den Kopf, wenn wir kurz davor sind die Temperatur runterzudrehen: Wird das überhaupt richtig sauber? Werden bei niedriger Temperatur alle Bakterien beseitigt? Ist die 40 Grad Eco-Funktion doch besser?
Die Antworten sind eindeutig:
Ja! Ja, die Wäsche wird sauber. Ja, alle Bakterien werden beseitigt. Nein, Eco heißt nur, dass das Wasser langsamer und energieschonender erhitzt wird.
Ausschlaggebend ist am Ende aber immer die Temperatur selbst.
Einfach mal ausprobieren
Mehr als alles andere hilft es, einfach mal zu probieren und positive Erfahrungen zu sammeln. Die werden vom Gehirn abgespeichert und hilft beim nächsten Mal, die Entscheidung leichter zu treffen. Ist diese Hürde also erstmal geschafft, bleiben die meisten dabei und erzählen es im besten Fall noch weiter.
Spare Geld
Waschen bei niedrigen Temperaturen hilft nicht nur, CO2-Emissionen zu reduzieren, es spart auch bares Geld. Wer von 40 auf 30 Grad herunterdreht, spart nach Berechnungen des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW) 8 Cent Stromkosten bei jeder Waschladung.
Eine Familie mit fünf Waschladungen in der Woche kann so auf eine jährliche Ersparnis von 20,80 Euro kommen!
Reduziert man die Waschtemperatur von 60 auf 30 °C lassen sich laut IKW 26 Cent sparen. Bei zwei Waschladungen pro Woche ergibt sich damit jährlich ein Einsparpotenzial von 27,04 Euro, bei fünf Wäschen in der Woche sind es 67,60 Euro.

Alternative zum Waschmittel: Mit Efeu oder Kastanien waschen
Die meisten Waschmittel enthalten Zusatzstoffe, die nicht notwendig sind und die Umwelt bzw. unser Wasser belasten.
Doch es gibt Alternativen zu Waschmittel: Probier doch einmal aus, deine Wäsche mit Efeu oder Kastanien zu waschen! Beides kannst du kostenlos sammeln – vielleicht sogar bei dir im Garten! Und ja, du kannst damit Wäsche waschen. Denn Kastanien und Efeu enthalten sogenannte Saponine, das sind waschaktive, seifenähnliche Substanzen.
So kannst du mit Efeu oder Kastanien waschen
Für Kastanien gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst Kastanien trockne und daraus ein Pulver zubereiten. Oder du kannst aus Kastanienstücken direkt einen Waschsud zubereiten. Wie du genau vorgehst, erfährst du z.B. hier bei Smarticular.
Ein FAQ zum Thema Waschen mit Kastanien findest du z.B. hier.
Im Frühling hast du jetzt vielleicht keine Kastanien aus dem Herbst vorrätig. Dann nutze einfach Efeu. Dazu brauchst du nur ein paar Blätter pro Waschladung.
Du kannst du Blätter entweder etwas zerkleinern und in ein Waschsäckchen geben (eine alte Socke geht auch), das du direkt zur Wäsche in die Maschine legst.
Oder du stellst daraus ein flüssiges Waschmittel her. Hier erfährst du, wie das geht.
Und Waschnüsse?
Vielleicht fragst du dich jetzt: Was ist mit Waschnüssen? Vor einigen Jahren herrschte beinahe ein Hype um Waschnüsse. Sie hatten den Ruf, unsere Wäsche umweltfreundlich zu reinigen. Das stimmt schon. Wenn man allerdings die gesamte Situation betrachtet, sieht es etwas anders aus: Dadurch, dass so viele Waschnüsse nach Europa exportiert wurden, wurden sie in Indien so teuer, dass sich die Menschen dort kaum noch Waschnüsse leisten konnten. Stattdessen griffen sie auf das – nun deutlich günstigere – industriell hergestellte Waschmittel zurück. Da es in Indien keine flächendeckende Wiederaufbereitung von verschmutztem Wasser gibt, blieben die Rückstände im Wasser – und verschmutzten es deutlich. Das ist schlecht für die Menschen, Tiere und die Umwelt.
Aber du hast ja nun Tipps kennengelernt, wie du deine Wäsche umwelt- und klimafreundlich waschen kannst!

Quellen:
https://www.wwf.de/2022/august/ein-kleiner-dreh-mit-grosser-wirkung
https://blog.wwf.de/kaelter-waschen-jedes-grad-zaehlt-fuers-klima/
https://www.smarticular.net/waschen-mit-efeu-als-biologisches-waschmittel/
https://www.smarticular.net/kastanien-waschmittel-fragen-antworten-trocknen-aufbewahren-waschen/
https://www.smarticular.net/kastanien-waschmittel-selber-machen-kostenlos/
Eine gemeinsame Story von: Leana und Stephanie
Leana und Stephanie schreiben ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie sind im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.