Die spitzen Eier der Trottellumme (Fantastischer Fakt)

Published on April 10, 2024

Eier sind mehr oder weniger rund? Nicht ganz! In dieser Folge der Fantastischen Fakten lernst du „spitze“ Eier kennen – und warum diese  äußerst praktisch sind!
 

Das Foto zeigt einen schwarz-weißen Vogel an der Küste. Er läuft aufrecht, wie ein Pinguin.
Die Trottellumme ähnelt einem Pinguin und verbringt die meiste Zeit ihres Lebens im Meer. / © 2857440, pixabay.com


Die Trottellummen

Die Trottellumme ist ein pinguinähnlicher Vogel und die größte Vertreterin bei den Alkarten. Sie werden 38 – 46 cm groß und sind meist nur während der Brutzeit zu beobachten.
Ihr Äußeres ist durch einen dunkelbraunen bis schwarzen Kopf und Oberseite gekennzeichnet, während die Unterseite weiß ist.

Trottellummen sind Meeresvögel und leben in eher kälteren Regionen – doch sie kommen auch in Deutschland vor, nämlich auf der Insel Helgoland. Als Seevögel können sie gut tauchen und fischen im Meer nach kleinen Fischen wie Sprotten, Heringe oder Sandaale. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie auf dem Meer.

An Land wirkt die Trottellumme etwas unbeholfen, „trottelig“. Daher auch der Name.

Und die Trottellumme ist ein wahrer Seevogel und kommt nur zum Brüten an Land. Dann suchen sie sich Steilküsten und werden für die Aufzucht der Jungen sesshaft. Auf Helgoland brüten sie seit über 200 Jahren auf dem sogenannten Lummenfelsen (übrigens ist das das kleinste Naturschutzgebiet Deutschlands), ansonsten zieht sich ihr Brutgebiet bis an die Küsten des nördlichen Eismeeres.

Während der Brutzeit drängen sich die Trottellummen dicht an dicht auf dem Felsen, auf Helgoland sind es über 2.000 Brutpaare. Dort oben auf dem roten Sandsteinfelsen gibt es kleine Vorsprünge, die den Vögeln vor Räubern geschützte Nistplätze bieten.
 

Das Foto zeigt eine Trottellumme auf einem rötlichen Felsen. Vor ihren Füßen liegt ein Ei, das an einem Ende spitz zuäuft. Es ist grün-schwarz gesprenkelt.
Ganz schön praktisch: Das spitze Ei der Trottellumme kann nicht von den hohen Felsen herunterfallen. /  © Tyros Andi, Wikimedia commons CC BY-SA 4.4


Das „spitze“ Ei der Trottellummen

Die weiblichen Trottellummen legen pro Saison nur ein einziges Ei direkt auf den Fels, ohne ein Nest zu bauen – und dieses Ei ist spitz! Damit das Ei warm bleibt, legt sich die Trottellumme das Ei auf die Füße. In der großen Höhe und auf den engen Felsvorsprüngen eine gefährliche Sache – runde Eier fallen dort schnell herunter. Wie praktisch also, dass das Ei der Trottellumme an einem Ende spitz zuläuft. Das wirkt wie ein Kreisel. Wird das Ei versehentlich angestoßen, z.B. wenn es beim Brüten an das andere Elternteil übergehen wird, dreht es sich um die eigene Achse – aber es fällt nicht herunter. Ganz schön praktisch!

Die Eier haben auch eine sehr schöne Farbe: sie sind unterschiedlich bunt gesprenkelt. Die Eltern erkennen „ihr“ Ei übrigens an den jeweils charakteristischen Flecken auf der Schale.

Nach dem Schlüpfen gibt es eine weitere Besonderheit bei den Trottellummen: Der berühmte Lummensprung. Die Eltern ermutigen ihren Nachwuchs durch laute Zurufe, sich vom Felsvorsprung ins Meer zu stürzen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Jungvögel gerade einmal drei Wochen alt und können noch nicht fliegen, aber bereits gut schwimmen. Beim Lummensprung versuchen sie, durch die Luft zu segeln und heil im mehrere Meter unter ihnen liegenden Meer anzukommen. Dank dem guten Fettpolster landen die meisten auch wohlbehalten im Meer. Dort angekommen, folgen sie ihren Eltern ins Meer, wo sich der Vater noch einige Wochen um das Jungtier kümmert.

 



Quellen:

 


 

Die Autorin Stephanie

 


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.