
Ehrentag des Unkrauts (28.03)
Es macht viel Spaß einen Garten oder Balkon zu haben und den Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen. Mit einem schönen Garten/Balkon kommt auch die „lästige“ Aufgabe des Unkrauts rupfen einher. Doch muss es unbedingt entfernt werden?
Der „Tag des Unkrauts“ soll dazu dienen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Unkraut für die Natur zu schärfen und zu zeigen, dass Unkraut eine sehr wichtige Rolle im Ökosystem spielt.
Es gibt kein Unkraut!
Gleich vorweg: Unkraut an sich gibt es gar nicht! Theoretisch kann jede Pflanze dazu werden, wenn sie in großer Menge an Stellen wächst, an der sie (gerade) nicht wachsen soll.
Unkräuter sind meist heimische Wildkräter, die es nicht einsehen sich an die Grenzen unserer Gärten zu halten.
Sie haben diesen Namen nicht verdient, vor allem da diese Bezeichnung direkt etwas Negatives und Minderwertiges ausdrückt – vor allem im Vergleich zu „edlen“ Rosen-Züchtungen und anderen spektakulären Hinguckern aus dem Baumarkt.
Unkraut, Wildkraut, Beikraut – meint alles das Gleiche!
Es hat allerdings immer einen Sinn, dass diese Kräuter genau dort wachsen, da sie für das Ökosystem viel Sinn ergeben. Daher wird heute lieber Wildkraut oder Beikraut gesagt.
Diese Pflanzen gelten als „Unkraut“, haben aber einen großen Nutzen!
Brennnessel
Die Große Brennnessel (Urtica dioica) dient den Raupen von 36 Schmetterlingsarten als Futterquelle!
Für einige bekannte Tagfalter sind ihre Blätter sogar die einzige Nahrung, darunter die Raupen von Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs und Admiral.
Giersch
Viele Falter wie der Dukatenfalter oder der Kleine Eisvogel nutzen den Giersch als Nektar- oder Raupenfutterpflanze. Auch als Bienenweide sind die Blüten des Gierschs geeignet.
Auch dem Menschen kann der Giersch viel Freude bereiten!
Hahnenfuß
Der Scharfe Hahnenfuß ist mit seinen goldgelben Blüten eine bei Insekten willkommene Quelle für Pollen und Nektar!
Neben Honigbienen nutzen ihn bis zu 40 weitere Wildbienenarten und sammeln Futter für ihre Nachkommen.
Auch für Schmetterlinge ist er eine willkommene Nahrungsquelle und viele von diesen Schmetterlingsarten sind vom Aussterben bedroht.
Löwenzahn
Auch Löwenzahn ist eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge! Vor allem im Frühjahr, wenn sonst kaum Blumen blühen.
Aus den meisten Wildkräutern kannst du viele leckere Rezepte zubereiten, wie beispielsweise Pesto oder Tees, informiere dich darüber im Internet!
Wenn du Kräuter sammeln gehst, mache dies nur wenn du dich besonders gut auskennst oder gehe mit Menschen zusammen, die die ungiftigen Kräuter von den giftigen unterscheiden können.
Quellen
LWG Bayern - Grüner Perspektivenwechsel: Ehrentag des Unkrauts
BUND - Zum Ehrentag des Unkrauts
DW - Warum wir uns über Unkraut freuen sollten
Neudorff - Die Top 10 der häufigsten Unkräuter