
Welttag der Spatzen: Artenporträt
Am 20.3. ist Tag der Spatzen. Eine tolle Möglichkeit, mehr über diese häufigen und interessanten Vögel zu erfahren! Wusstest du z.B., dass sie die häufigsten Vögel bei uns sind? Und dass sie eigentlich gar nicht Spatz heißen? In dieser Story erfährst du noch viel mehr spannende Fakten über Spatzen.
Richtiger Name: Sperling
Die meisten Menschen kennen wohl Spatzen. Einen Sperling kennen weniger. Doch halt: Spatz, Sperling? Ja, denn der eigentliche Name der Spatzen ist Sperling! Die umgangssprachliche Bezeichnung ist Spatz, die korrekte Sperling.
Und wie bereits gesagt, zählen sie zu den häufigsten Gartenvögeln bei uns. Mit rund 500 Millionen Tieren ist er sogar der Singvogel, der weltweit am häufigsten vorkommt.

Haussperling
Bei den Sperlingen gibt es verschiedene Arten. Der Haussperling (Passer domesticus) trägt schon im Namen, wo er am häufigsten anzutreffen ist. Er wohnt in direkter Nachbarschaft mit uns Menschen in den Dörfern und Städten und ist dort ganzjährig zu sehen. Wahrscheinlich haben sie sich bereits vor rund 10.000 Jahren den Menschen angeschlossen, als die Menschen sesshaft wurden.
Sperlinge sind gesellige Tiere und leben in Gemeinschaft mit mehreren anderen Paaren. Sie sind sehr sesshaft und bewegen sich nur selten von ihrem Geburtsort weg.
Sie ernähren sich von Samen und Getreidekörnern, so dass sie in besonders großer Zahl in landwirtschaftlichen Betrieben, Kleingärten, Vorstädten und Parks anzutreffen sind. Zur Aufzucht der Jungen verfüttern Haussperlinge auch tierische Nahrung wie Insekten und Larven.
Ist das Nahrungsangebot in der Stadt beschränkt, ernähren sie sich auch von Knospen, Haushaltsabfällen und Brotkrümeln.
Der Haussperling wird ca. 14-16 cm groß und hat einen gedrungenen Körper mit einem großen Kopf. Typisch ist der braun-schwarz gestreifte Rücken der Vögel. Bei Männchen kommen eine schwarze Kehle, ein schwarzer Latz, grauer Scheitel und Wangen sowie ein brauner Kopfstreifen hinzu. Weibchen sind unauffälliger und unscheinbar grau und braun.
Ihre Nester bauen Haussperlinge an Gebäudenischen oder in Baumhöhlen, manchmal auch in Büschen oder Bäumen. Bei Nistkästen nutzt er welche mit großer Öffnung. Die Nester werden mehrere Jahre genutzt – und vor jeder neuen Brut ausgebessert und entrümpelt. Innen polstern sie das Nest mit weichen Federn.
Sperlinge brüten übrigens 3-5 mal pro Jahr und ziehen dabei jeweils 4-6 Küken auf. Leider überleben nur rund 20% das erste Jahr. Ist die kritische Zeit geschafft, können sie 3-6 Jahre alt werden.

Obwohl Haussperlinge häufig sind, ist der Trend negativ. D.h., der Bestand nimmt ab. Das kommt durch Flächenversiegelungen und kurzgeschnittene Rasenflächen (sie finden dann weniger Nahrung) und den Rückgang der Nistmöglichkeiten z.B. durch abgedichtete Fassaden.
Feldsperling
Der Feldsperling ist sozusagen der Cousin des Haussperlings. Wie auch hier der Name bereits verrät, lebt er auf eher landwirtschaftlichen Flächen und im ländlicheren Raum inklusive Waldrändern. Mit 12,5-14 cm ist er etwas kleiner als der Haussperling. Auch er ist ganzjährig zu beobachten.
Weibchen und Männchen sind beim Feldsperling gleich gefärbt. Sie haben eine weiße Wange mit einem dunkleren Wangenfleck und sind ansonsten bräunlich gefärbt.
Feldsperlinge stehen auf der Vorwarnliste und gelten als bedroht. Zunehmende Nahrungsknappheit durch zu „aufgeräumte“ Landschaften, Pestizide und kaum noch artenreiche Wiesen und Felder lassen die Bestände schrumpfen.

Sprichwörter und Kurioses
Spatzen haben im Laufe der Zeit auch Eingang in manche Sprichwörter und Redewendungen gefunden. Kennst du z.B. diese?
- Spatzen unterm Hut haben
- Dreckspatz
- Spatzenhirn
- Mit Kanonen auf Spatzen schießen
- Besser einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach
-
Das pfeifen die Spatzen von den Dächern
Im Jahr 1851 haben übrigens New Yorker 100 Haussperlinge auf dem Friedhof ausgesetzt – zuvor gab es in Amerika keine Spatzen. Seitdem kommen sie auch in Amerika vor.
„Spatzenhirn“ gilt bei uns eher als Schimpfwort. Doch wusstest du, dass Spatzen äußerst lernfähig und intelligent sind? Sie haben z.B. herausgefunden, dass manche Türen automatisch aufgehen, wenn man davor herumflattert. Oder dass man über die Rolltreppenschächte in die U-Bahn-Stationen gelangen kann. Und dass in Papiertüten auf dem Boden leckere Brotkrümel sind, die man durch kräftiges Schütteln herausbefördern kann. Oder dass sich auf parkenden Autos meist Insekten tummeln.
Auch „Dreckspatz“ ist zwar liebevoll, aber auch eher negativ gemeint. Doch auch damit tut man den Spatzen unrecht. Spatzen baden sehr gerne im Sand. Dabei machen sie sich aber nicht dreckig, sondern säubern sich. Der Sand dringt durch das Gefieder und säubert den Vogel von seinen Parasiten.

Was kannst du tun?
Spatzen haben sich an den Menschen angepasst und können daher recht einfach unterstützt werden. Ist die Fassade eures Hauses versiegelt, kannst du z.B. Nistkästen aufhängen (am besten in 3-10 Metern Höhe, das mögen sie am liebsten). Im Garten oder auf dem Balkon kannst du Nahrungsquellen schaffen, indem du samen- und körnerreiche Arten pflanzt, eine kleine Pütze und ein Sandbad anlegst bzw. eine Stelle dafür freihältst. Im Winter nutzen Spatzen gerne auch Futterhäuschen.
Feldsperlingen kannst du helfen, indem z.B. alte Obstbäume und Streuobstwiesen erhalten werden.
Quellen:
- NABU Deutschland: „Haussperling – Passer domesticus“, unter https://www.nabu.de/tiereund-pflanzen/voegel/portraets/haussperling/ (Zugriff am 19.3.2024)
- NABU Deutschland: „Feldsperling – Passer montanus“, unter https://www.nabu.de/tiereund-pflanzen/voegel/portraets/feldsperling/ (Zugriff am 19.3.2024)
- ARD alpha: „Der Spatz ist der häufigste Gartenvogel“, unter https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/artenschutz/roteliste/spatz-sperling-haussperling-feldsperling-100.html (Zugriff am 19.3.2024)

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.