Giftige Tiere in Deutschland (Teil 3) (Fantastische Fakten)

Published on March 13, 2024

Diese Woche stelle ich euch drei weitere  giftige Tiere vor, die in Deutschland leben. Ja, auch bei uns gibt es giftige Tiere! Fische, Säugetiere, Nesseltiere, Insekten, Amphibien und Reptilien können giftig sein. Vielleicht kennst du einige bereits?
 

Das Foto zeigt eine Gelbbauchunke im Wasser.
Die Gelbbauchunke erkennst du an der gelb gefärbten Unterseite / © Kathy_Büscher, pixabay.com


Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke lebt, wie viele Amphibien, in weiten, feuchten Wiesen und mag Teiche, Wassergräben und Tümpel. Sie wird etwa 3,5 bis 5 cm groß.

Über die Haut sondert die Gelbbauchunke ein flüchtiges Toxin ab, der sogenannte „Unkenschnupfen“. Damit hält sie in erster Linie Fressfeinde fern. Beim Menschen kann das Gift bei Kontakt die Augen reizen und schnupfenähnliche Reaktionen auslösen.

Ihren Namen verdankt die Gelbbauchunke ihrem auffallenden, gelb gefleckten Muster auf der Unterseite, während die Oberseite graublau gefärbt und mit Warzen bedeckt ist.  Außerdem typisch: Die Pupillen haben eine Herzform, wie es bei Unken üblich ist.

Ihre auffällig gelbe Unterseite setzt die Gelbbauchunke auch ein, um Feinde zu erschrecken: Dabei biegt sie sich stark nach oben. Diese Reaktion wird auch „Unkenreflex“ genannt.

Die Gelbbauchunke kommt in Süd- und Mitteldeutschland vor und gilt als stark gefährdet. Vorkommen in NRW und Niedersachsen sind akut vom Aussterben bedroht. Allgemein ist die Gelbbauchunke durch Zerstörung ihres Lebensraumes (Zuschüttung, Eintrag von Müll, Dünger, Umweltgifte) bedroht.
 

Das Foto zeigt einen weiß-bräunlich gemusterten Fisch auf dem Meeresboden.
Das Petermännchen kann ggf. beim Baden und Angeln gefährlich werden. / © W. Tommerdich, flickr.com


Petermännchen

Petermännchen sind schwer zu entdecken: Sie sind schmal, leuchtend grün-blau bis bräunlich und graben sich in sandigen Meerboden ein. Dort sind sie gut getarnt und kaum zu erkennen. Petermännchen haben jedoch Giftstacheln, wodurch sie zu den giftigsten Tieren in Europa zählen. Tritt man darauf, kann es zu starken Schmerzen an der Einstichstelle und im ganzen Körper kommen. Die Symptome können sogar wochen- bis monatelang anhalten. Als allergische Folge kann es zu Schwindel, Herzrasen, Übelkeit bis hin zu Bewusstlosigkeit kommen.  Falls man also auf einen solchen Fisch treten sollte, lieber schnell raus aus dem Wasser, den Stachel entfernen und einen Arzt aufsuchen.

Petermännchen leben in der Nord- und Ostsee und gehören zur Ordnung der Barsche. Im Sommer halten sie sich zum Laichen in flacheren Gewässern auf. Die Giftdrüsen sitzen an 5-8 Stacheln an der vorderen Rückenflosse, am Kiemendeckel haben sie außerdem einen giftigen Dorn. Das Gift dient dem Fisch als Abwehrwaffe.

Petermännchen sind durchschnittlich 20-30 cm groß und können bis zu 50 cm Länge erreichen. Sie ernähren sich von Garnelen, Grundeln, Sandaalen und Würmen. Petermännchen werden 3-5 Jahre alt.

 

Das Foto zeigt eine gelbliche Quelle, die im Wasser schwebt.
Auch die gelbe Haarqualle kommt in der Nord- und Ostsee vor. / © Arnstein_Rønning via Wikicommons, Creative Commons Attribution.


Gelbe Haarqualle

Ebenfalls in der Nord- und Ostsee ist die Gelbe Haarqualle beheimatet. Sie wird auch Feuerqualle, gelbe Nesselqualle oder Löwenwähne genannt.

Kommt man in Kontakt mit ihr, verursacht die Berührung Schmerzen, eine Rötung und Schwellung der Haut, die über Stunden anhalten können. Das Gift, das die Tentakel der Qualle abgeben, verursacht beim Menschen eine Art Verbrennung und wird auch so behandelt. Die durchsichtigen Tentakel der Qualle können noch mehrere Stunden nach ihrem Tod Nesselgift abgeben – während ein Kontakt mit der Oberseite der Qualle keine Folgen hat.

Die gelbe Haarqualle wird in der Nord- und Ostsee 35-50 cm groß, in der Arktis sogar bis zu 2 Metern Durchmesser. Sie hat acht Randlappen, aus denen jeweils rund 100 Tentakel entspringen.  Diese können bis zu 5 Meter lang werden.

Zu einem Kontakt mit der gelben Haarqualle kann es nur im Sommer kommen – denn sie überwintert als kleiner baumförmiger Polyp am Meeresgrund und wächst erst im Frühling zur Qualle heran. Dazu schnürt der Polyp flache Scheiben seines Körpers ab, die zu jeweils einer Qualle heranwachsen.

Ihren Namen verdankt die gelbe Haarqualle ihrer gelblichen bis roten Färbung, selten sieht man auch weiße Exemplare.  Der Schirm der Haarqualle besteht übrigens zu über 99% aus Wasser.

 

Rückblick

Du möchtest noch mehr giftige Tiere in Deutschland kennenlernen? Dann schau einmal in diese Story oder in diese Folge der Fantastischen Fakten!

 



Quellen:

 


 

Die Autorin Stephanie


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.