Die größten Insekten in Deutschland (Fantastische Fakten)

Published on February 21, 2024

Sie haben sechs Beine und sind – eigentlich – eher klein – die Rede ist von Insekten. Über 33.000 Arten gibt es davon alleine in Deutschland. Weltweit sind über 60% der Tierarten Insekten. Und einige davon sind erstaunlich groß. In dieser Story erfährst du, welches die größten in Deutschland lebenden Insekten sind.

 

Große Königslibelle (Anax imperator)

Die Große Königslibelle ist das größte Insekt Deutschlands und belegt damit Platz 1: mit einer Körperlänge von 8-9 cm und einer Flügelspannweite bis zu 11 cm. Das ist größer als der kleinste Vogel, der in Deutschland lebt!

Durch ihre Größe und die leuchtend blau-grüne Farbe ist sie sehr auffällig.

Die Große Königslibelle gehört zur Familie der Edellibellen. Der wissenschaftliche Name bedeutet übrigens „Anax“ (griechisch) = Herrscher und „Imperator“ (lateinisch) = Gebieter, Feldherr. Denn männliche Königslibellen sind nicht nur groß, sie sind gerne auch aggressiv gegenüber anderen Libellen und liefern sich immer wieder Luftkämpfe.

Die Große Königslibelle lebt in der Nähe von stehenden Gewässern und jagt andere Insekten. Ihre Larven leben im Wasser. Königslibellen kannst du am besten zwischen Ende Mai und September beobachten.

Die Große Königslibelle gilt als nicht gefährdet.
 

Das Foto zeigt eine Libelle mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Ast.
Platz 1 der größten Insekten: Die Große Königslibelle / © Lolame, pixabay.com

 

Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)

Platz 2 der größten Insekten Deutschlands belegt eine weitere Libelle, die Blaugrüne Mosaikjungfer. Auch sie wird bis zu 8 cm lang, ihre Flügelspannweite kann bis zu 10 cm betragen. Sie gehört, wie die Königslibelle, zur Familie der Edellibellen.

Ihren Namen verdankt sie ihrem blaugrünen Körper. Als Lebensraum bevorzugt die Blaugrüne Mosaikjungfer langsam fließende und kleine stehende Gewässer. Oft kannst du sie auch an Gartenteichen finden. Sie macht aber auch sehr ausgedehnte Jagdflüge, auf denen sie sich schon einmal verirren und in offene Fenster fliegen kann.

Mosaikjungfern sind zwischen Juni und bis in den Oktober/November hinein zu sehen.

Die Larven der Blaugrünen Mosaikjungfer brauchen übrigens 2 Jahre, bis sie sich vollständig entwickelt haben. Dabei sind sie gegenüber Frost und Sauerstoffmangel recht tolerant, weshalb sie in ihrem Bestand aktuell nicht gefährdet sind.
 

Das Foto zeigt eine Libelle vor grünem Hingergrund. Die Flügel sind transparent, der Körper bläulich.
Auch auf Platz 2 landet eine Libelle: Die Blaugrüne Mosaikjungfer / © sternbea, pixabay.com

 

Gottesanbeterin (Mantis religiosa)

Die Europäische Gottesanbeterin wird ebenfalls bis zu 8 cm lang. Damit liegt sie auf Platz 3 der größten Insekten in Deutschland.

Mit ihren langen Fühlern, den unverwechselbaren Fangbeinen und den großen Augen sieht die Gottesanbeterin sehr besonders aus.

Sie ernährt sich von anderen Insekten, aber auch kleinen Wirbeltieren wie z.B. Eidechsen. Ist eine Gottesanbeterin in Lauerstellung, faltet sie ihre Vorderbeine vor der Brust – um dann blitzschnell zuzupacken. Diese gebetsähnliche Haltung hat ihr auch den Namen eingebracht.
Gottesanbeterinnen können übrigens ihren Kopf in alle Richtungen drehen und haben einen perfekten Rundumblick.

Am liebsten hält sie sich in warmen Regionen wie dem Rheintal auf. Die Klimaerwärmung kommt ihr entgegen, sie vergrößert ihren Lebensraum nach Norden.

Die Gottesanbeterin ist gefährdet und streng geschützt. Weltweit gibt es über 2.400 verschiedene Arten von Gottesanbeterinnen, die meisten leben in (sub-)tropischen Regionen.
 

Das Foto zeigt eine gut getarnte Gottesanbeterin im Gras.
Gut getarnt: Die Gottesanbeterin belegt Platz 3 / © Florian Pircher, pixabay.com

 

Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Auch der Hirschkäfer auf Platz 4 wird bis zu 8 cm groß. Er ist die größte Käferart in Deutschland. Männliche Tiere lassen sich leicht an ihrem „Geweih“ erkennen. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch um den Kiefer der Tiere.

Weibliche Hirschkäfer sind deutlich kleiner.

Hirschkäfer leben in lichten Wäldern mit einem reichen Angebot an Totholz, kommen aber auch in Parks und Gärten vor.

Erwachsene Hirschkäfer leben oft nur wenige Wochen. Doch ihre Larven können im Boden bis zu 8 Jahre überleben.

Hirschkäfer sind in Deutschland stark gefährdet.
 

Das Bild zeigt einen schwarz-braunen Käfer auf dem Waldboden.
Platz 4 hat der Hirschkäfer inne / © Lubos Houska, pixabay.com

 

Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos)

Sein düsteres, fast schon unheimliches Aussehen mit dem „Totenkopf“ auf dem Rücken gab dem Totenkopfschwärmer seinen Namen. Lange Zeit galt der Falter als Unheilbringer. Mit einer Länge von gut 6 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 13 cm liegen sie auf Platz 5 der größten heimischen Insekten. Doch ihre Raupen sind fast so lang wie eine menschliche Hand.

Die Lieblingsspeise des Totenkopfschwärmers ist übrigens Bienenhonig. Und da er die Wärme liebt, kommt der Totenkopfschwärmer nur in wärmeren Regionen Europas vor und zieht im Sommer von Afrika aus nach Deutschland.

Totenkopfschwärmer sind nachtaktiv und sehr wanderfreudig: Jedes Jahr legen sie bis zu 4.000 km zurück. Das funktioniert aber nur generationenübergreifend, d.h. keiner der Falter fliegt die ganze Strecke zwischen Afrika und Europa, sondern sie wird von den Nachkommen jeweils fortgesetzt. Einzelne Routen können pro Nacht aber durchaus 80 km lang sein. Forscher fanden kürzlich heraus, dass die Falter dabei eine durchgängige, gerade Fluglinie verfolgen und präzise navigieren – das macht sie zu echten Navigationsexperten!
 

Das Foto zeigt einen Nadelbaum, auf dem ein Falter sitzt. Seine Flügel sind schwarz-grau.
Gruseliger Name: Der Totenkopfschwärmer ist auf Platz 5 der größten Insekten Deutschlands / © Christine Hager, pixabay.com


 



Quellen:

 

 


 

Die Autorin Stephanie


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.