WWF Jugend direkt: Johanna

Published on January 27, 2024

    Bei "WWF Jugend direkt" kommt ihr zu Wort! Junge Menschen, die sich auf die unterschiedlichste Weise für die Natur einsetzen. Lernt mit uns die vielen verschiedenen, besonderen Leute kennen, die hinter der WWF Jugend stehen, und erfahrt, was sie tagtäglich antreibt, sich für die Umwelt einzusetzen.
    Heute lernen wir Johanna kennen, die bereits mit 13 der WWF Jugend beigetreten ist!

    Wenn du weitere Fragen an Johanna hast kannst du sie einfach anschreiben, oder deine Frage(n) in den Kommentaren stellen!

     

    Wann ging das bei dir los in der WWF Jugend? Und wie kamst du überhaupt auf die WWF Jugend?
    Meine Mutter war schon seit ich denken kann Fördermitglied beim WWF. Da habe ich mir glaub ich schon immer die Tierbilder in den Heften angeschaut und dann war ich irgendwann mit 7 oder so bei YoungPanda (heute WWF Junior) und hab selbst einmal im Monat das Magazin bekommen. Als ich 13 war, bin ich dann zur WWF Jugend gewechselt. Da habe ich weiter das Magazin gelesen, aber mehr auch nicht.
    In der 9. Klasse sollten wir in einer Stunde mal irgendetwas rund um das Thema Wasser recherchieren und dann einen spontanen Vortrag halten. Da habe ich inspiriert vom Magazin über Plastikmüll im Meer geredet. Damals war das Thema noch nicht so in den Medien aufgegriffen worden und deshalb war es für meine Klasse so ein Aha-Effekt, weil sie noch nie davon gehört hatten. (Und es hat ziemlich gut gepasst, weil wir den Lehrer sowohl in Chemie als auch in Politik hatten und Plastik passt gut zu beidem. )
    Ich wusste, dass es auch eine Community gibt, aber hatte nicht so Lust mich da anzumelden.

    Dass ich dann doch noch aktiver geworden bin, lag tatsächlich an Stickern. In der Oberstufe saß nämlich plötzlich neben mir ein Mädchen mit WWF Jugend Stickern auf dem Ordner. Darüber kamen wir ins Gespräch und es hat sich herausgestellt, dass wir beide Mitglieder waren und ihre Schwester Aktionen organisiert. Also habe ich mir dann auch mal ein Profil in der Community angelegt und bin mit zu einer Astrein-Baumpflanzaktion gegangen. Im nächsten Jahr habe ich dann bei der Earth Hour und Müllsammelaktionen in Frankfurt geholfen, einen Infostand im Zoo organisiert und mich fürs Redaktions- und Aktionsteam beworben.
    Da bin ich jetzt seit 2017 Mitglied.

     

    Was würdest du sagen, ist der Hauptgrund, weshalb du dich in der WWF Jugend engagierst?
    Die tollen Menschen! Nein, natürlich auch noch das Gefühl, etwas tun zu können und nicht komplett hilflos zuzuschauen

     

    Für welche Themen möchtest Du Dich in der WWF Jugend vor allem engagieren? Was interessiert Dich besonders?
    Puh, das ist echt eine schwierige Frage, weil es mir schon im Studium so schwer fällt mich auf wenige Themen zu begrenzen und auch immer wieder neue dazukommen.
    Also einmal natürlich das Thema Plastikmüll, weil mich das in der Schulzeit interessiert und traurig gemacht hat, aber dann irgendwie auch zur WWF Jugend gebracht hat über die Müllsammelaktionen. Wenn man mein 9-jähriges Ich fragen würde, wäre es auf jeden Fall Artenschutz, ganz besonders Tigerschutz. Aber das kommt auch immer wieder zurück.
    Als ich ein Freiwilligenjahr an der Nordsee gemacht habe, kamen dann plötzlich Ornithologie, Vogelschutz und der Lebensraum Wattenmeer dazu. Im Studium waren es dann auch immer mal wieder andere Arten, je nachdem, was für Bestimmungskurse und Vorlesungen ich gerade hatte. Und auch sonst war das Studium, was das angeht, sehr prägend. Ich habe im Bachelor Geoökologie gemacht und da wir uns da vor allem mit Zusammenhängen zwischen den verschiedenen Erdsphären beschäftigt haben und irgendwie immer alles mit allem zusammenhängt, interessiert mich dann auch meist alles, was an einem Thema noch dranhängt. Also zum Beispiel hatte ich sehr viele Kurse in der Bodenökologie und hab auch meine Bachelorarbeit über Kohlenstoffmineralisierung im Boden geschrieben und deswegen interessiert mich jetzt alles rund um das Thema Boden.
    Das ist aber mega viel: Ökologische Landwirtschaft, Schadstoffe im Boden, Mikroplastik im Boden, Bodenerosion, Kohlenstoffspeicherung, Moorböden… Und an jedem dieser Themen hängen dann wieder ganz viele andere, aber das ist ja auch das Tolle. Jetzt bin ich im Master und es geht munter weiter. Gerade finde ich zum Beispiel Süßgewässer spannend, aber auch praktischen Naturschutz, Nationalparks und durch mein Praktikum im Bayerischen Wald das erst mal etwas „eklig“ erscheinende Thema Aasökologie.

     

    Bei welchen Aktionen/Berichtereihen hast du schon mitgemacht und was hat dir besonders gefallen?
    Ich schreibe zusammen mit einigen anderen aus dem Team das Plastik-Update. Das ist sehr cool, weil ich manchmal durch Unistress gar keine Lust habe anzufangen, aber wenn ich dann mal losgelegt habe, tut es mega gut, bewusst nur nach positiven Nachrichten zu einem Thema zu suchen. Ansonsten habe ich seit 2017 jedes Jahr mindestens ein Adventskalendertürchen übernommen, was immer cool ist. Ein Lieblingsprojekt von mir war auch der Waldfrühling 2021, den wir dieses Jahr wiederholt haben. 2018 durfte ich mal für die WWF Jugend zwei Kinofilme vor dem Start anschauen und eine Rezension schreiben („Welcome to Sodom – dein Smartphone ist schon hier“ und „Ailos Reise“). Das war auch sehr cool, vor allem der zweite Film wurde dann auch in Berlin in einem Kino gezeigt und es waren nur Journalisten da – und ich.
    Unseren Podcast zur Earth Hour 2021 fand ich auch sehr cool. Da habe ich eine Traumreise für geschrieben, was mal etwas ganz anderes war.

    An Aktionen waren natürlich die ersten, bei denen ich dabei war, sehr einprägsam: Die Astreinaktion, Müllsammelaktionen in Frankfurt am Mainufer und Infostände über das Thema Luchse. Dann waren noch verschiedene Earth Hour Aktionen in Frankfurt sehr cool. Zum Beispiel 2017, das war das Jahr mit den grünen und blauen LED-Kerzen, aus denen wir eine Weltkugel gestellt haben. So in letzter Zeit waren vor allem die Naturschutzeinsätze, bei denen ich dabei war, sehr schön. Letztes Jahr an der Windach und dieses Jahr in Nordhessen. Da hoffe ich, dass ich es nächstes Jahr auch zu einigen schaffe. Ansonsten war ich noch auf verschiedenen Demos: Die TTIP-Demo in Frankfurt, eine große Antikohle-Demo in Berlin und verschiedene Klimastreiks. Leider habe ich es noch nie zur Wir-haben-es-satt-Demo geschafft und beim Clean up Walk hatte ich irgendwie auch immer ein Terminproblem, was mega schade ist, weil ich beim Treffen dabei war, als wir die Idee dazu hatten. Ach ja, die Treffen des Redaktions- und Aktionsteams (egal ob wegen Corona online oder vor Ort) waren auch immer wieder schön. Leider habe ich da aus Termingründen auch einige verpasst. Aber gleich mein erstes war am Wattenmeer und hat sich deshalb besonders gut eingeprägt.

     

    Was gefällt dir besonders daran, bei der WWF Jugend aktiv zu sein?

    • dass man viele tolle Menschen kennenlernt, die sich mit teilweise ganz unterschiedlichen Themen beschäftigen.
    • dass man sich dadurch weniger allein fühlt und weiß, es gibt viele andere, die auch Dinge ändern wollen.
    • dass wir auch kreativ sein können und zusammen immer wieder neue Ideen haben. Dadurch kann man auch viele verschiedene Sachen ausprobieren.
    • dass ich auch sehr viel dazu gelernt habe über die Jahre.
    • dass die Aktionen und Berichtreihen zwar manchmal viel Arbeit sind und Zeit beanspruchen, aber auch super viel Spaß machen.
    • Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber es gibt bestimmt noch was.

     

    Wenn ihr auch noch aktiver werden wollt, erfahrt ihr hier, was für Möglichkeiten es gibt. Die Naturschutzeinsätze werden im Team "Pandas packen an" geplant - für die nächste Saison ab Frühjahr sind jetzt schon Vorschläge herzlich Willkommen.