Wie ökologisch ist der Online-Handel?

Published on January 21, 2024

Online-Shops haben vor allem während der vergangenen Corona-Lockdowns viele neue Kund:innen dazugewonnen.
Ende 2020 ermittelte das Umweltbundesamt (UBA), wie die Klimabilanz von Online-Handel sich zu Käufen im Laden unterscheidet.

Kaufst du lieber online oder offline?

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Was kam bei der Studie heraus?
Vor allem WAS wir kaufen entscheidet über die Klimabilanz und weniger, wo wir es kaufen. Bis zu drei Viertel der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus eines Produkts entstehen ganz klar bei der Herstellung.
Der Anteil von Handel und Transport macht nur zwischen 1-10% aus.
Eine Analyse vom April 2021 kam außerdem zum Schluss, dass der Online-Handel besser abschneidet als der stationäre Handel. Der berechnete CO2-Ausstoß sei beim stationären Handel pro verkauftem Produkt durchschnittlich um den Faktor 2,3 höher als beim Online-Handel

 

Ob wir online oder im Geschäft einkaufen, ist nicht entscheidend für die Klimabilanz
Die größte Stellenschraube für einen ökologischen Einkauf sind langlebige Produkte, die umweltfreundlich hergestellt sind.
Ein wichtiger Faktor für die Treibhausgasemission ist außerdem der Weg zum Einkauf im Unterschied zur Lieferung des Produkts:
Eine Einkaufsfahrt von 5 Kilometern mit dem Auto verursacht 600 bis 1100 Gramm CO2. Die gleiche Fahrt mit dem Fahrrad erzeugt gar keine CO2-Emissionen.
Für eine Lieferung aus den Online-Shop fallen im Durchschnitt 200 und 400 Gramm CO2 an.

Das Umweltbundesamt erklärt den niedrigeren Ausstoß dadurch, dass die Autos der Lieferdienste besser ausgelastet sind, die Lieferrouten effizient gestaltet sind und der Einsatz von Elektrofahrzeugen zunimmt.

 

Punkte, die stationärer und Online-Handel besser machen könnten

im stationären Handel können Läden ihre Klimabilanz vor allem verbessern, indem sie ihren Energieverbrauch reduzieren.

Der Online-Handel dagegen müsste, um noch umweltfreundlicher zu werden, WENIGER Verpackungsmüll produzieren. Zum Beispiel durch weniger Umverpackungen und das Nutzen von Mehrwegverpackungen. So könnten jährlich bis zu 370.000 Tonnen Verpackungsabfall eingespart werden.

 

Das kannst DU machen

  • Die Umweltbilanz können wir als Verbraucher:innen vor allem verbessern, indem wir umweltverträgliche und möglichst langlebige Produkte kaufen.
  • Fahre mit dem Fahrrad oder gehe zu Fuß einkaufen, dadurch kannst du viele Emissionen einsparen.
  • Vermeide unnötige Retouren.
  • Wo wir einkaufen hat auch gesellschaftlich-soziale Dimensionen! Leere Innenstädte möchte niemand haben.
  • Es muss nicht immer ein Neukauf sein!
  • Wir sollte immer darauf achten, WEN wir mit unserem Geld unterstützen möchten, das gilt sowohl für Online- als auch Offline-Handel. Wir sollten immer eher ökologisch und/oder sozial ausgerichtete und regionale Shops unterstützen gegenüber internationalen Konzernen mit unübersichtlichen Lieferketten.

 

Quellen
Handelsblatt - Neue Studie: E-Commerce hat eine bessere Klimabilanz als stationärer Handel

Utopia - Onlineshopping oder Ladenkauf: Was hat die bessere Klimabilanz?