Fantastische Fakten: Zwei besonders aussehende Fische

Published on December 20, 2023

Heute stelle ich euch zwei Meeresbewohner vor, die ganz besonders aussehen: Den Glaskopffisch und den Fetzenfisch.
 

Das Foto zeigt einen Fisch. Er hat einen durchsichtigen Kopf.
Der Glaskopffisch / © Kim Reisenbichler, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons


Der Glaskopffisch

Der Glaskopffisch lebt in der Tiefsee im Nordpazifik und gehört zur Familie der Gespensterfische. Woher sein Name kommt, lässt sich leicht erkennen: Sein Kopf ist von einer transparenten, glasartigen Schutzhaube umgeben. Unter der Schutzhaube ist ein Raum, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Holt man den Glaskopffisch an die Oberfläche, wird dieser Raum zerstört.

Unter Wasser schützt er jedoch sehr effektiv die Augen des Fisches, die besonders empfindlich sind – und die selbst in der dunklen Tiefsee Lichteinstrahlungen von der Meeresoberfläche wahrnehmen können. Mit diesen Silhouetten kann der Glaskopffisch mögliche Beute erkennen.

Außerdem kann der Glaskopffisch seine Augen nach vorne und nach oben ausrichten und so auch Beute wahrnehmen, die sich über ihm befindet. Zwischen den Augen befinden sich zwei rundliche Gruben, mit denen der Glaskopffisch Gerüche im Wasser wahrnehmen kann.

Der Glaskopffisch wird bis zu 15 cm groß, die meisten Tiere sind jedoch zwischen 8-10 cm groß. Er lebt als Einzelgänger in bis zu 3.600 Metern Tiefe. Seine Nahrung besteht im Wesentlichen aus Zooplankton, Nesseltieren und Quallen. Seine natürlichen Feinde sind Meeresraubfische. Für Menschen ist der Glaskopffisch ungefährlich.

Der lateinische Name des Glaskopffisches ist Macropinna microstoma.

Wer in Frankfurt/Main wohnt oder zu Besuch ist, kann den Glaskopffisch übrigens im dortigen Senckenberg-Museum bewundern.

Alle anderen können sich den Glaskopffisch auf dieser Videoaufnahme anschauen.

 

Das Foto zeigt einen Fisch, von dem lauter Fetzen herunterhängen.
Der Fetzenfisch / © barbaraaaa / iStock / GettyImages


Der Fetzenfisch

Der Fetzenfisch lebt vor der Küste Süd- und Westaustraliens, häufig in der Nähe von Riffen, Seegraswiesen, Tang und Kelpwäldern. Er ist in Tiefen von 3 bis 50 Metern anzutreffen.

Und auch beim Fetzenfisch lässt sich leicht erkennen, wie sein Name zustande kam: Denn überall an diesem Fisch hängen Fetzen herunter. Die Fetzen dienen dem Fisch übrigens als Tarnung. Sie sehen wie „Blätter“ aus, also mehr nach einer Pflanze, und weniger nach einem Fisch. Besonders, wenn er sich noch im Seegras etc. versteckt. Auch die Farbe hilft ihm, unentdeckt zu bleiben. Je nach Lebensraum sind Fetzenfische grün-gelblich oder eher dunkelbraun bis dunkelrot.

Fetzenfische leben einzeln oder in kleinen Gruppen und sind sehr friedfertig. Sie ernähren sich von kleinen Krebsen, Fischlarven, kleinen Garnelen und Plankton. Sehr schwimmfreudig sind sie nicht: Sie bewegen sich sehr langsam fort, maximal 10 Meter pro Stunde. Und er kann auch sehr lange ruhen, ohne sich zu bewegen, nämlich bis zu drei Tagen.

Bei den Fetzenfischen wird zwischen dem Großen und dem Kleinen Fetzenfisch unterschieden. Beide Arten sind mit den Seepferdchen verwandt und gehören zur Familie der Seenadeln.

Die Bezeichnung Großer und Kleiner Fetzenfisch ist etwas irreführend, wenn man sich die Größe anschaut: Denn der Kleine Fetzenfisch wird bis zu 45 cm groß, der Große Fetzenfisch kommt auf eine Größe von rund 35 cm. Der Große Fetzenfisch ist also kleiner als der Kleine Fetzenfisch.

Beide Arten werden etwa 3-6 Jahre alt. In Aquarien können sie bis zu 10 Jahren alt werden.

Leider ist der Große Fetzenfisch vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste. Das liegt vorallem daran, dass sein Lebensraum immer kleiner und durch Abwässer zerstört wird. Anders als der Glaskopffisch ist der Fetzenfisch auch durch die Fischerei bedroht (er geht als Beifang in die Netze).

 



Quellen:

 


 

Die Autorin Stephanie

 


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.