
Plastikupdate- neue Recyclingverfahren
Hallo, hallo und willkommen zurück zu einem neuen Plastikupdate!
Heute geht es um Kunsstoff. Genauer gesagt, Nylon. Nylon ist ein Kunststoff, der heutzutage zur Herstellung von Kleidung oder auch Fischernetzen genutzt wird. Im Jahr 1935 vom in Harvard Studierenden Wallace Hume Carothers fertigentwickelte Nylonstrumpfhose kennzeichnete den Beginn einer über ein Jahrhundert gehende Modehistorie. Als 1940 das Material das erste Mal auf einem Laufsteg gezeigt wurde, verfiel die Strumpfhose in eine der größten Beliebtheiten der Modeindustrie. Denn Nylon stand für mehr. Es stand für die Revolution im gesellschaftlichen Bild der Frauen, es stand für eine Art Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung.
Während in Zeiten des 2. Weltkrieges die Frauen präsenter in Arbeits,-und Gesellschaftsrolle waren, stand die Nylonstrumpfhose in der Nachkriegsepoche für eine rückwärtsentwickelte Rolle der Frau in der Gesellschaft, die sich fortan wieder den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten widmen musste.
Von Epoche zu Epoche blickend, Nylon ist allpräsent, jung und aktueller denn je in Zeiten der folgenreichsten menschengemachten Krise unserer Welt. Nylon entwickelt sich modepräsentativ zu einem Recyclingprodukt. Denn man erkennt, das man den aus Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff damalig produzierten Stoff wiederverwenden kann. Somit bestehen gegenwärtig Kleidungsstücke teilweise schon aus recyctem Nylon. Auch ein Verfahren, welches erforscht, wie man Nylon effizienter und ressourcenschonender zersetzten lässt. Ideen und Forschungsansätze dieser Art sind wichtiger denn je, denn ein großer Teil der Kunstfasern finden ihren Weg am Ende des Getragenwerdens im Meer. Dort sind Meeresbewohner einer all präsenten Gefahr ausgesetzt, die Kunstfasern in ihrer Nahrungskette aufzunehmen. Gerade Vogelarten verwenden Kunsstoffe immer mehr fälschlicherweise für Baumaterial ihrer Brutneste. Vögel, die gerade das Licht erblicken möchten, verheddern sich in den für Algen gehaltene Neste, die eigentlich für Wärme sorgen sollen. Für Sicherheit in einer für Vögel immer gefährlicher werdenen Erde.
Genau deshalb ist ein genauer Blick in der Mode,-aber auch Fischereiindustrie veränderungsreich. Technisch-wissenschaftliche Fortschritte führen zu einer Reduktion der Müllmenge von Nylon. Recyceltes Nylon verbraucht im Vergleich zu konventionell hergestelltem Material 28% weniger CO2. Ein Kunsstoff, der sich recyclen lässt, der sich effizienter zersetzten lässt. Genau dort müssen wir anfangen.