
Fantastische Fakten: Die kleinste und die größte Wildbiene Deutschlands
In Deutschland sind über 560 verschiedene Wildbienenarten zu Hause. Sie können ganz unterschiedlich aussehen. Manche sind größer, andere kleiner. In dieser Story stelle ich euch zwei davon vor – nämlich die größte und die kleinste Wildbiene.
Die kleinste Wildbiene in Deutschland
Die Dünen-Steppenbiene ist mit 3-5 Millimetern die kleinste Wildbiene, die in Deutschland vorkommt. Wie ihr Name bereits verrät, nistet sie in Sand bzw. sandigem Untergrund wie Lehm mit hohem Sandanteil. In Deutschland kommt sie daher in großen Sandgebieten in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen vor. In Südeuropa ist die Dünen-Steppenbiene sehr häufig. In Deutschland liegt die nördliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes.
Dünen-Steppenbienen sind kaum behaart, der Hinterleib ist blass- bzw. dottergelb und hat schmale braune Streifen. Kopf und Rumpf schillern grün-metallisch. Fühler und Beine sind ebenfalls gelb. Die Weibchen sind etwas heller, die Männchen etwas dunkler gefärbt.
Die Dünen-Steppenbiene nistet nur auf kahlen Flächen. Dazu legt jedes Weibchen ein eigenes Nest im Boden an und versorgt nur den eigenen Nachwuchs mit Pollen – denn die Dünen-Steppenbienen leben solitär und nur manchmal in kleinen Gruppen von 2-5 Weibchen, die ihre Nester um den gleichen Eingang im Sand anlegen. Dort graben sie bis zu 45 cm tiefe Gänge. Von diesen senkrechten Gängen zweigen die 8 cm langen, waagrechten Gänge zu den Brutkammern ab.
Bei den Pollen sind sie nicht wählerisch und können ganz verschiedenartige Pflanzen für die Nahrung nutzen.
Dünen-Steppenbienen fliegen zwischen Juni und August und können am besten dicht über dem Boden oder in Blütenpflanzen beobachtet werden.
Sie gelten als „stark gefährdet“ und sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.
Eine kleine Galerie mit Fotos der Dünen-Steppenbiene findet ihr z.B. auf der Seite wildbienen.de oder naturspaziergang.de

Die größte Wildbiene in Deutschland
Auf den ersten Blick wird sie von vielen Menschen für eine Hummel oder ein Insekt gehalten: Die blaue Holzbiene. Sie ist die größte Wildbienenart in Deutschland. Ihre Größe und ihre äußerlichen Merkmale machen sie zu einer ganz besonderen Biene.
Die blaue Holzbiene wird bis zu 3 cm groß. Damit ist sie größer als eine Hummel. Sie ist tiefschwarz, der Körper schimmert metallisch, ihre Flügel sind blau bis blau-violett, die Brust blau-schwarz und der Rücken grau gefärbt.
Den Namen Holzbiene verdankt sie ihrer Angewohnheit, kleine Höhlen in morsches Holz zu bohren. Dort zieht sie ihre Brut auf. Besonders beliebt sind dabei abgestorbene Bäume, Äste, morsches Gebälk oder altes Brennholz – am liebsten aber in der freien, etwas wilderen Natur. Die Gänge, die die blaue Holzbiene in das Holz bohrt, werden bis zu 30cm lang. Dort werden im Frühling dann die Eier, zusammen mit Nahrungsvorräten, platziert. Bereits im Sommer fressen sich die geschlüpften Bienen aus dem Nest heraus. Sie überwintern später in geschützten Hohlräumen.
Die blaue Holzbiene bevorzugt wärmere Regionen. Neben Deutschland kommt sie insbesondere auch in Süd- und anderen Ländern Mitteleuropas vor. Früher galt sie in Deutschland und Mitteleuropa als Seltenheit – doch durch den Klimawandel breitet sie sich immer weiter nördlich aus.
Die blaue Holzbiene kann sich hervorragend orientieren. Und sie kann stechen – das tut sie jedoch nicht gegenüber Menschen, es sei denn, sie wird bedroht.
Die blaue Holzbiene lebt ebenfalls solitär, d.h. sie bildet keine Staaten und baut ihre Nester alleine.
Quellen:
- Serumwerk Bernburg: „Die blaue Holzbiene – eine Wildbiene der besonderen Art“, unter https://www.bienengesundheit.com/die-blaue-holzbiene/ (Zugriff am 14.11.2023)
- Deutsche WildtierStiftung: „Wildbiene des Monats September 2021: Die Blauschwarze Holzbiene“, unter https://www.wildbiene.org/2021/09/29/wildbienedes-monats-oktober-2021-die-blauschwarze-holzbiene/ (Zugriff am 14.11.2023)
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): „Wildbienen, Honigbienen und Co.“, unter https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/artenvielfalt/bienenfuettern/wildbienen-honigbienen-und-co.html (Zugriff am 14.11.2023)
- Wir für Bienen: „Die DünenSteppenbiene“, unter https://www.wirfuer-bienen.at/duenen-steppenbiene (Zugriff am 14.11.2023)
- Andreas Haselböck: „Nomioides minutissimus Dünen-Steppenbiene“, unter https://www.naturspaziergang.de/Wildbienen/Halictinae/Nomioides_minutissimus.htm (Zugriff am 14.11.2023)

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.