
Geht es in der Politik im Thema Plastik voran?
Plastik ist ein Material, das nicht nur uns in der Community ständig beschäftigt. Mittlerweile haben viele die Probleme erkannt, die mit Kunststoffen zusammenhängen: Auf der ganzen Welt setzen sich Leute dafür ein, die Umweltverschmutzung durch Plastik zu verringern. Ständig gibt es neue Erkenntnisse und Möglichkeiten, die Welt ein kleines bisschen plastikfreier zu gestalten.
Das gibt es diesen Monat:
- Verbot von Mikroplastik in der EU
- Plastikabgabe für Hersteller:innen
- Das größte Recyclingdorf der Welt
- Werde aktiv im Mehrweg-Herbst

Verbot von Mikroplastik in der EU:
Mikroplastik ist ein organisch unlöslich und schwerabbaubares synthetisches Polymerpartikel mit einer Größe von weniger als 5mm.
So gelangt es unkontrolliert in die Umwelt. Es lagert sich auch in Tieren an und kann so auch in unsere Lebensmittel gelangen. Letztes Jahr wurde Mikroplastik sogar schon im Blut des Menschens gefunden.
Ab dem 15. Oktober ist nun ein Verbot von Mikroplastik in Kraft getreten. Dabei geht es um den Verkauf von Mikroplastik und Produkte, die es enthalten und bei der Verwendung freisetzen.
Bei Kosmetik mit losem Glitzer und Mikroperlen ist die Verordnung mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. Bei anderen Kosmetikartikeln wird den Unternehmen aber vier bis zwölf Jahre Zeit gegeben, um auf eine Herstellung ohne Mikroplastik umzustellen. Das Gleiche gilt für Granulatmaterial von Sportanlagen ( hier sind es 8 Jahre), Spielzeug, Pflanzenschutz, Düngemittel, Arzneimitteln und weiteren Produkten mit Mikroplastik.
Mit der Verordnung soll bis 2030 die Verschmutzung von Mikroplastik um 30% reduziert sein. Pro Jahr sind das 42 Tonnen Mikroplastik, die eingespart werden.
Plastikabgabe für Hersteller:innen:
Ab 2024 soll es eine Plastikabgabe für Unternehmen geben, indem sie pro Produkt aus Einwegplastik einen gewissen Betrag zahlen müssen.
Die Sonderabgabe wurde schon vor einem halben Jahr beschlossen. Nun gibt es konkrete Zahlen:
- 1,24 Euro pro Kilo für Getränkebecher
- 3,80 Euro pro Kilo für Plastiktüten
- 8,97 Euro pro Kilo für Zigarettenkippen
- 17,7 Cent für To-Go Behälter
Die Beträge wurden vom Umweltbundesamt berechnet und beziehen sich auf die Kosten für die Sammlung und Entsorgung der jeweiligen Verpackungen. Das Geld fließt in ein Fond. Dabei kommen nach Schätzungen jährlich etwa 436 Millionen Euro zusammen. Diese Gelder gehen an Städte und Gemeinden als finanzielle Unterstützung bei der Reinigung.

Das größte Recyclingdorf der Welt:
In Indonesien am Rande des zweitwichtigsten Regenwald, dem Gunung Leuser Nationalpark liegt das größte Recyclingdorf der Welt.
Wie an vielen Ecken der Welt gibt es auch dort ein großes Müllproblem. Der Müll verschmutzt die dortige Natur. In den Flüssen, in den Regenwäldern, überall ist dort Plastik zu finden. Die deutsche Hilfsorganisation Wings machte dies 2019 zu einem Projekt. Seit dem gilt Plastik dort als ein Wertstoff.
Um den Regenwald von Plastikmüll zu befreien, entwickelten sie dort eine Art Pfandsystem, welches wie folgt funktioniert:
Die Bewohner:innen der Gegend sammeln dort den Plastikmüll und verwandeln ihn in sogenannte ,,Ecobricks”.
Ecobricks sind PET-Flaschen, die mit nicht recycelbaren Plastik gestopft werden. Dafür erhalten die Sammler:innen 30 bis 40 Cent pro Flasche.
Diese Ecobricks werden als Baumaterial genutzt. Sie werden für Wände gestapelt und mit Lehm aufgefüllt und mit Bambus stabilisiert.
So ist ein ganzes Dorf entstanden, welches noch größer wird. Zusätzlich ist es auch eine Bildungsstätte für Universitäten aus ganz Indonesien, denn das Dorf verfügt sogar über eine Bibliothek, Klassenräume und Sportplätze.
Insgesamt wurden schon über 50 Tonnen Plastikmüll verbaut, welches sonst die Umwelt verschmutzen würde!
Schaut euch gerne das Video vom Recyclingdorf an, um noch nähere Eindrücke zu bekommen:
https://www.youtube.com/watch?v=BKIg7rDHSRA
Werde aktiv im Mehrweg-Herbst!
Jetzt im Oktober hat der WWF eine Aktion zum Thema der Mehrwegpflicht.
Du kannst unter diesem Link: https://mitmachen.wwf.de/mehrweg-materialpaket dein Botschafter:innen Paket komplett kostenlos bestellen. In dem Paket enthalten sind Aufsteller, Sticker und Informationsflyer für Cafés, Restaurants etc.. So hilfst du allen Beteiligten an die Mehrwegpflicht zu erinnern und diese Option mehr an die Bürger:innen zu tragen.
Der Grund dafür ist, dass obwohl die Pflicht schon seit Januar gilt, sie noch viel zu wenig verbreitet ist. Viele Gastronom:innen zeigen ihr Mehrwegangebot kaum sichtbar, so dass es bei den Käufer:innen nur selten ankommt oder Andere bieten es so gut wie gar nicht an.
Das wollen wir ändern! Also bestell jetzt dein Paket! Es ist so einfach.
Zusätzlich kannst du unter diesem Link: https://mehrwegmap.wwf.de schauen, wo überall die Mehrwegpflicht schon gut angeboten wird oder erstelle selbst einen Eintrag zu deinem Lieblingscafé, -imbiss oder -restaurant.

Quellen:
https://nur-positive-nachrichten.de/positive-nachrichten/beteiligung-der-hersteller-konkret
https://www.bmuv.de/faqs/erstes-mikroplastik-verbot-ab-2023
https://www.wwf-jugend.de/networks/events/121561
https://www.project-wings.de/recyclingdorf/
Quellen der Bilder Recyclingdorf: https://youtu.be/WJrygiIyEEc