
Good News: Schutzgebiete für Koalas sollen wachsen
Die flauschigen, grauen Beuteltiere kennt fast jeder: Die Koalas. Bei den verheerenden Buschbränden in Australien 2019/2020 kamen leider viele der Tiere ums Leben. Auch durch menschliche Aktivitäten sind sie bedroht. Dich es gibt Hoffnung: In Australien werden nun Nationalparks erweitert, die den Koalas ein Zuhause geben.
Koalas – eine ganz besondere Art
Koalas leben in Australien und sind dort ein fester Bestandteil des Busches. In anderen Teilen der Welt kommen sie nicht vor – das macht sie besonders. Leider gelten Koalas als „gefährdet“ und stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Das hat mehrere Gründe: Zum einen wurden Koalas bis in die 1920er Jahre gejagt, um ihr Fell zu verwenden. Heute sind es dagegen Buschfeuer, lange Dürren und Krankheiten, die den Beuteltieren zusetzen und ihren Bestand verringern. Hinzu kommt, dass ihr Lebensraum durch uns Menschen zerstört wird. Ganze Wälder werden abgeholzt, um Felder für die Landwirtschaft oder Siedlungsräume anzulegen.
Bei den großen Buschfeuern 2019/2020 kamen über 60.000 Koalas um, wurden verletzt oder aus ihrem Lebensraum vertrieben.
Aktuell wird die Anzahl der Koalas auf etwa 45.000 – 80.000 Tiere geschätzt, die hauptsächlich entlang der australischen Ostküste vorkommen.

Anders als oft angenommen, zählen Koalas nicht zu den Bären. Koalas sind Beuteltiere. Nach der Geburt halten sich Jungtiere zunächst im Beutel der Mutter auf und verbleiben dort für 6 Monate. In dieser Zeit wachsen sie und entwickeln sich weiter. Danach wechseln sie auf den Rücken der Mutter oder klammern sich an ihren Bauch. Im Beutel halten sie sich dann nur noch auf, um Milch zu säugen. Übrigens – der Beutel ist bei Koalas nach unten geöffnet, im Gegensatz zu den Kängurus.
Koalas leben auf Bäumen und halten sich nicht gern auf dem Boden auf. An ihren Greifhänden haben sie scharfe Krallen – damit können sie gut klettern und nach Ästen greifen. Sie werden etwa 61 bis 85 cm groß und wiegen 4 bis 14 kg. Wie groß ein erwachsener Koala wird, hängt vom Geschlecht, der Ernährung und der Region ab, in der das Tier lebt. Männchen sind meist etwas schwerer als Weibchen
An der großen Nase und den großen Ohren erkennt man bereits: Riechen und Hören spielt für Koalas eine wichtige Rolle. Koalas sind nachtaktiv und verfügen über ein sehr gutes Hörvermögen. Dafür können sie nicht so gut sehen.
Übrigens schlafen Koalas bis zu 20 Stunden am Tag – mehr als Faultiere. Natürliche Feinde haben Koalas in Dingos, großen Eulen, Adlern oder Pythons. Weitere Gefahren kommen von streunenden Hunden, Autos, Buschbränden, Insektiziden, Zäune, Entwässerung oder Straßenbau. Koalas überqueren die Straße in der Regel nicht und verbleiben auf der Seite der Straße, in der sie sich gerade befinden. Das verkleinert den Lebensraum und trennt Koalapopulationen voneinander.
Die Ernährung der Koalas ist sehr speziell: Ihre Lieblingsspeise sind Eukalyptusblätter. Davon verspeisen sie pro Tag etwa 600 – 800 Gramm. Das ist besonders: Für die meisten anderen Tiere ist Eukalyptus giftig, für Koalas dagegen nicht. Sie wählen gezielt diejenigen Blätter aus, die weniger Giftstoffe enthalten. Neben den Blättern essen Koalas auch die Rinde oder Früchte der Eukalyptusbäume.
Neben Eukalyptusbäumen muss der Lebensraum der Koalas über ausreichend Niederschlag verfügen und es müssen weitere Koalas in der Nähe leben. Das bedeutet, dass sich Koalas in lichten Eukalyptuswäldern niederlassen, in denen nur wenig andere Baumarten vorkommen. Aber auch in Steppenlandschaften mit nur wenigen Bäumen oder sogar in Städten mit Grünflächen mit Eukalyptusbäumen sind Koalas anzutreffen – das ist jedoch durch Waldrodungen und Verlust ihres natürlichen Lebensraumes bedingt und die Koalas sind dort sehr gefährdet.

Das geschieht in Australien zum Schutz der Koalas
Um Koalas und andere Tierarten des Buschlandes zu schützen, erweitert die Regierung die Schutzgebiete. Dadurch soll die Anzahl der Koalas bis 2050 verdoppelt werden. Buschland wird schrittweise in Schutzgebiete umgewandelt. Insgesamt sollen so zusätzlich 2000 Hektar Buschland in die bestehenden Nationalparks aufgenommen werden. Die Gebiete liegen hauptsächlich an der Ostküste Australiens in den Regionen Monaro, Yamba und Taree im Bundesstaat New South Wales und wurden von der Regierung gekauft.
Doch nicht nur den Koalas hilft die Umwandlung der Buschgebiete in Nationalparks: Auch das Langschnauzen-Kaninchenkänguru oder Eulen und viele weitere Arten profitieren davon.
In den Bundesstaaten New South Wales, Queensland sowie dem Australian Capital Territory hat die Regierung den Status der Koalas zudem von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ geändert. Das ermöglicht den Behörden, die Tiere noch besser zu schützen.
Das gibt Hoffnung für eine Trendwende und einen besseren Schutz der Koalas und anderer bedrohter Arten im Buschland Australiens.

Das macht der WWF
Auch der WWF ist in Australien zum Schutz der Koalas tätig. So werden unter anderem Stationen zur Pflege und späteren Auswilderung verletzter Tiere betrieben, ein mobiles Wildtierkrankenhaus finanziert, zerstörte Buschgebiete wiederaufgeforstet und intakte Landschaften durch Korridore miteinander vernetzt oder Schutzgebiete eingerichtet und betreut.
Quellen:
- WWF Deutschland: „Koalas – die bedrohten Beutler“ vom 14.02.2022, unter https://www.wwf.de/themenprojekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/koala/ (Zugriff am 28.09.2023)
- RND: „Schutz der Koalas: Nationalparks werden um 2000 Hektar Buschland erweitert“ vom 09.05.2022, unter https://www.rnd.de/wissen/koalasin-australien-nationalparks-werden-erweitert-koalapopulation-soll-bis-2050-verdoppelt-werden-7TISP3RS2PESPE236I252D7T7U.html (Zugriff am 28.09.2023)
- WWF Deutschland: „Neuer Lebensraum für bedrohte Koalas“ vom 15.07.2022, unter https://www.wwf.de/themenprojekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/koala/neuer-lebensraum-fuer-bedrohte-koalas (Zugriff am 28.09.2023)
- Wikipedia: „Koala“, unter https://de.wikipedia.org/wiki/Koala (Zugriff am 28.09.2023)

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.