
Plastikfrei und nachhaltig– auch in Schule, Uni und Büro! (Teil 2)
In einigen Bundesländern sind die Sommerferien noch in vollem Gange, in anderen steht der Schulstart schon vor der Türe.
Beim Einkauf der neuen Schulmaterialien stellt ihr euch vielleicht die Frage: Was kann ich dabei für die Umwelt tun? Geht das alles auch in „nachhaltiger“, vielleicht ganz ohne Plastik?
Die gute Nachricht: Ja, es geht! Und wenn man es einmal ausprobiert hat und weiß, auf was man achten kann und wo man seine Materialien bekommt, läuft es wie von selbst! Am Anfang braucht es vielleicht eine kleine Umstellung und manche Dinge findet man vielleicht nicht auf Anhieb – doch es lohnt sich! – Denn der einmalige Aufwand, andere Produkte und Alternativen zu suchen, zahlt sich sehr schnell aus. Du wirst auch langfristig kein oder weniger Plastik in deinem Schul-, Uni- oder Büroalltag haben und bei einigen Alternativen kommst du sogar preisgünstiger weg!
Also: Mach die Plastikschlacht zu Schuljahresbeginn nicht mit und zeige deinen Klassenkamerad:innen, dass es auch ziemlich einfach anders geht. Vielleicht kannst du sie ja sogar motivieren, ihr Schul-/Büromaterial in Zukunft ebenfalls bewusster auszuwählen?
Was also gibt es an Möglichkeiten und Alternativen, um (Plastik-)Müll bei den Schulsachen zu reduzieren und sein Lern- und Arbeitsmaterial möglichst nachhaltig auszuwählen?
In Teil 1 haben wir bereits gesehen, welche Alternativen es bei den Schulheften und Blöcken und Stiften etc. gibt. In Teil 2 geht es dann nun um Ordner und weiteres Schulmaterial und die Verpflegung.
Hier also einige Tipps und Anregungen – schau einfach, was für dich gut passt und auf was du Lust bekommst! Viel Spaß beim Ausprobieren! In den Kommentaren könnt ihr gerne weitere Ideen teilen und von euren Erfahrungen berichten!

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Was du sonst noch so in der Schule, Uni oder im Büro brauchst:
- Ordner und Schnellhefter – meist wird zu der Variante aus Plastik gegriffen. Doch warum eigentlich? Nimm einfach beim nächsten Einkauf die Variante aus Papier bzw. Pappe. Die gibt es ebenfalls in allen gewünschten Farben. Aber schau erst einmal nach, was du vom letzten Schuljahr, dem letzten Semester noch da hast und weiter benutzen kannst.
- Ordnungsregister für den schnellen Überblick – die gibt es ebenfalls aus Pappe. Manche Hersteller bieten sie auch unverpackt an, da wird das Set dann lediglich mit einem dünnen Papierstreifen zusammen gehalten. Aber schau auch hier zuerst, was du schon zu Hause hast.
- Deine Lehrer:innen möchten, dass die Schulhefte in bunte Umschläge eingeschlagen werden? – Dann nimm Papierumschläge! Alternativ kannst du auch die Ecken und den Heftrücken mit der entsprechenden Farbe anmalen (es gibt auch entsprechende Streifen zum Aufkleben zu kaufen) – das braucht noch weniger Material.
- Schulbücher einbinden? Die meisten tun das wohl in Plastikfolien. Doch da wir Plastikmüll vermeiden wollen, kannst du genauso gut zu Packpapier greifen (das gibt es auch farbig oder mit Muster, schau einmal im Schreibwarengeschäft) und deine Bücher damit einbinden. Oder du nimmst Poster, große Kalenderblätter oder Zeitungspapier!
- Lineale – statt eines aus Plastik zu wählen, das immer wieder kaputt geht, könntest du beim nächsten Ersatz eines aus Metall oder Holz wählen. Das hält garantiert jahrelang!
- Spitzer – auch die gibt es aus Metall oder Holz (ich persönlich finde die aus Metall am besten) – sie halten ebenfalls jahrelang und sich nach mehreren Jahren immer noch wie neu! Wenn das Messer einmal stumpf wird, lässt es sich bei den meisten Modellen austauschen. Wählt am besten einen Spitzer, der unverpackt verkauft wird.
- Radiergummi – die meisten Radiergummis bestehen leider aus Plastik. Doch es gibt auch welche aus (Natur)Kautschuk. Die bekommt man übrigens oft unverpackt!
- Kleber – für die Schule sind kleine Flaschen bzw. Klebestifte am praktischsten. Wie wäre es, für deinen Kleber eine Nachfüllflasche zu nutzen? Das spart im Vergleich zu vielen kleinen Klebeflaschen etwas Plastikmüll ein. Hier muss man in Geschäften oft gezielt nachfragen.
- Dein Mäppchen – bestimmt kannst du deines noch weiter nutzen. Falls du mal ein neues brauchst, gibt es gute plastikfreie Alternativen: Federmäppchen aus Leder halten sehr, sehr lange. Oder du wählst eines aus Stoff. Hier kannst du zwischen bunten oder weißen auswählen – das kannst du dann mit deinen eigenen Ideen gestalten. Oder wie wäre es, dir ein Upcycling-Mäppchen zu nähen, z.B. aus einer alten Jeans? Sieht super stylisch aus!
- Karteikästen – Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Stabile Karteikästen aus Plastik findest du meist sehr gut auch gebraucht. Oder du besorgst dir einen fertigen aus Pappe im Geschäft. Oder du wirst selbst kreativ. Aus dünnen Sperrholzplatten kannst du z.B. relativ einfach selber Karteikästen bauen in der Größe, die du gerne möchtest, z.B. 2 Reihen nebeneinander. (Falls du handwerklich nicht so begabt bist: Vielleicht kannst du deinen Opa für dieses Projekt gewinnen oder ihr baut welche im Werkunterricht?) Am Ende kannst du die Holz-Karteikästen nach deinen Vorstellungen bemalen oder bekleben. In einzelnen Geschäften findest du auch Karteikästen aus Holz zu kaufen. Sie halten garantiert lange!
Vielleicht hast du auch einige dickere Pappreste zu Hause – daraus lassen sich ebenfalls wunderbar Karteikästen bauen. Überziehen kannst du sie z.B. mit einem Stoffrest oder einer alten Landkarte/Stadtplan. Sieht toll aus!
Vielleicht ist auch ein digitaler Karteikasten für dich ideal – da hast du deine Vokabeln auf dem PC/Smartphone und brauchst gar keinen Kasten dazu J - Taschenrechner – die meisten sind mit Batterien betrieben, doch es gibt auch welche, die haben Solarzellen. Falls du einen neuen Taschenrechner brauchst oder deine ganze Klasse welche anschaffen soll – überlege zusammen mit deinem Lehrer, ob ein Modell mit integrierten Solarzellen in Frage kommt. Dafür reicht normales Raumlicht aus!
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Lektürehilfen, Lernhilfen, usw. – Bücher, die ihr nicht mehr braucht, könnt ihr für einen kleinen Betrag an die Klassen unter euch weiter geben. Und ihr könnt sie von den Klassen über euch übernehmen. Wie wäre es mit einer kleinen Bücherbörse zu Beginn des Schuljahres, wo gebrauchte, nicht mehr benötigte Lernbücher etc. weitergegeben werden? Das spart euch einiges an Geld und ist viel nachhaltiger, als alle Bücher neu zu kaufen! Alternativ könnt ihr eure Bücher über einen Aushang anbieten und danach suchen, oder, falls vorhanden, über eine schulinterne Platform. Wenn ihr vor Ort nicht fündig werdet, gibt es natürlich auch Angebote für gebrauchte Bücher im Internet.
Schaue bei Lernmaterial und Büchern unbedingt, ob du sie gebraucht bekommen kannst. / © Kimpberly Farmer, unplash.com
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Vesper etc.
- Die Klassiker hierzu kennst du bestimmt: Dein Vesper kannst du wunderbar ein einer Edelstahl-Dose oder einer anderen wiederverwendbaren Dose mitnehmen. Da bleibt es bis zur Pause frisch und es fällt kein Müll an. Außerdem eignen sich Schraubgläser, z.B. für selbstgemachten Pudding, Milchreis, Salate, Reste vom Mittagessen etc. Denk ggf. auch an Besteck von zu Hause. Auch Kekse, Kuchen und andere Snacks kannst du von zu Hause mitnehmen – das spart dir den Gang zum Süßigkeitenautomaten und den Plastikabfall danach.
- Deine Getränke kannst du ebenfalls wunderbar in einer wiederverwendbaren Flasche aus Edelstahl oder Glas mitnehmen. Wenn deine Flasche leer ist, einfach am Wasserhahn auffüllen, statt ein teures Getränk in der Einweg-Plastikflasche am Kiosk zu kaufen.

Eine Fundgrube für Schulmaterial und Stifte sind übrigens auch Eltern, Geschwister etc. – oft findet ihr da noch jede Menge Ordner, nicht benutzte Stifte usw., die nur rumliegen und darauf warten, benutzt zu werden. Fragt einmal nach oder geht im Keller auf die Suche!
Ich wünsche allen einen guten Schul- und Unistart - und viel Spaß dabei, euren Lernalltag ein kleines bischen nachhaltiger und plastikfreier zu gestalten!
Welche weiteren Ideen und Tipps habt ihr? Schreibt sie gerne in die Kommentare!

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.