Die „Babysprache“ der Delfine

Published on July 1, 2023

Vor kurzem haben Forscher eine spannende Entdeckung gemacht: Delfine sprechen eine Art „Babysprache“ mit ihrem Nachwuchs.

„Babysprache“ kennt ihr von uns Menschen: Kaum sehen wir ein Baby, sprechen viele von uns in einer höheren Tonlage, verwenden andere Wörter, setzen Sätze anders zusammen, sprechen langsamer und in einem anderen Rhythmus. Das unterstützt Kleinkinder, Sprache zu verstehen und sprechen zu lernen.

Meeresbiologen haben nun herausgefunden: Bei Delfinen gibt es etwas ganz ähnliches! Dass die Tiere miteinander kommunizieren, war bereits seit längerem bekannt. Neu entdeckt wurde nun, dass sie mit ihrem Nachwuchs anders kommunizieren als mit ausgewachsenen Artgenossen. Zur Kommunikation verwenden Delfine Pfiffe, die jeweils eine bestimmte Bedeutung haben. Sprechen sie mit ihren Kälbern, verändern sie diese Pfiffe teils sehr deutlich – indem sie z.B. die Frequenz verändern. Ganz ähnlich, wie wir Menschen es tun.
 

Delfine unterscheiden, ob sie mit ihrem Nachwuchs oder erwachsenen Artgenossen kommunizieren. / © Rudney Uezo, unplash.com


Die Forscher:innen gehen davon aus, dass die Mütter dies tun, damit ihr Nachwuchs aufmerksamer ist. Außerdem wird vermutlich die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kalb gestärkt und die Kälber werden stärker angeregt, die „Delfinsprache“ mit ihren Pfiffen zu lernen.

Untersucht wurde das übrigens an einer Delfin-Population vor der Westküste der USA bei Florida. Geschaut wurde, wie Mütter mit ihren Kälbern kommunizieren und wie sie es mit erwachsenen Artgenossen tun: Während sie mit ihren Kälbern fast ununterbrochen Pfiffe mit höheren Frequenzen austauschen, hört sich die Kommunikation zwischen erwachsenen Delfinen deutlich anders an und ist von anderen Frequenzen und häufigeren Pausen geprägt.

Delfine geben laute Geräusche von sich, um zu kommunizieren. Sie vertreiben damit Haie, warnen sich, erziehen ihre Jungen, und sie geben sich sogar Namen. Dazu haben sie eine ganze Vielfalt an Tönen, Pfiffen und Geräuschen. Mit speziellen Aufnahmegeräten kann die Kommunikation unter Wasser aufgenommen werden.

Delfine sind sehr intelligent – ihr Gehirn ist eines der größten unter Tieren. Sie verstehen auch Gesten von Menschen und können sprachliche Kommandos ausführen. Dabei unterscheiden sie sogar den Satzbau. Die Augen von Delfinen arbeiten übrigens unabhängig voneinander – sie können also zwei Bilder gleichzeitig verarbeiten. Und wenn sie schlafen, schläft nur ein Teil des Gehirns, der andere Teil ist wach und aktiv.

Interessante Tiere, es lohnt sich, mehr über Delfine und ihre Sprache herauszufinden!
 

Delfine sind sehr intelligent. / © NOAA, unplash.com

 


 

Quellenangabe:


 

Die Autorin Stephanie


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.