Von Steuern, einem globalen Plastikabkommen und Mehrwegheld:innen

Published on May 28, 2023

Plastik ist ein Material, das nicht nur uns in der Community ständig beschäftigt. Mittlerweile haben viele die Probleme erkannt, die mit Kunststoffen zusammenhängen: Auf der ganzen Welt setzen sich Leute dafür ein, die Umweltverschmutzung durch Plastik zu verringern. Ständig gibt es neue Erkenntnisse und Möglichkeiten, die Welt ein kleines bisschen plastikfreier zu gestalten. Einige davon möchte ich Euch hier kurz vorstellen.

Das gibt es diesen Monat:

 

  • Tübingen gewinnt gegen Mc Donald’s
  • Auf dem Weg zu einem globalen Plastikvertrag
  • Mehrwegheld:innen in Berlin
  • Community gegen Plastik: Werde aktiv
     
Tübingen führt eine Steuer auf Einwegverpackungen ein. / © Klemens Knöpfle, unplash.com

 

Tübingen gewinnt gegen Mc Donald’s

Mc Donald’s ist einer der größten Einzelverursacher von Einwegverpackungen aus Plastik und Papier. Die Stadt Tübingen, vertreten durch Oberbürgermeister Boris Palmer, versucht schon einiger Zeit, dagegen vorzugehen. Nun hat das Bundesverwaltungsgericht ein Urteil gefällt: Tübingen hat die Klage gegen Mc Donald’s gewonnen! Die Stadt darf nun eine Steuer auf Einweggeschirr und Einwegverpackungen erheben.

In der vorigen Instanz hatte der Verwaltungsgerichtshof noch im Sinne von Mc Donald’s entschieden. Umso erfreulicher, dass das Bundesverwaltungsgericht nun der Stadt Tübingen Recht gegeben hat. Das Gericht sah das Ziel der Stadt, Abfälle zu vermeiden.

In Zukunft müssen 440 Unternehmen in Tübingen Steuern bezahlen, wenn sie Einwegverpackungen in Umlauf bringen. Betroffen sind z.B. To-Go-Becher, Schalen, Einwegbesteck etc.

Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits andere Städte dazu aufgerufen, dem „Tübinger Modell“ zu folgen.
 

Die UN verhandelt über ein Plastikabkommen. / © Matthew TenBruggencate, unplash.com

 

Auf dem Weg zu einem globalen Plastikvertrag

Die Versammlung der Vereinten Nationen in Nairobi hat 2022 die Weichen für einen globalen Plastikvertrag gestellt. Inzwischen sind die Verhandlungen über ein weltweit gültiges Abkommen gegen die Plastikverschmutzung in die nächste Runde gegangen: Genau heute, am 28.5.2023, beginnt in Paris die 2. Verhandlungsrunde mit Vertreter:innen von Regierungen, internationalen Organisationen und Umweltverbänden. Aktuell gibt es noch viel zu diskutieren – doch bis Ende 2024 soll die Konvention zur Eindämmung der Verschmutzung durch Einwegplastik, Geisternetze oder Mikroplastik vereinbart und durch die UN-Staaten beschlossen sein. Leider nimmt auch die Plastikindustrie an den Verhandlungen in Paris teil.

Du  möchtest deine Stimme für ein starkes Plastikabkommen der UN abgeben? Dann schließe dich noch der Petition von Greenpeace an Steffi Lemke an, die für Deutschland in Paris sein wird!
 

Berlin sucht Mehrwegheld:innen / © Markus Spiske, unplash.com

 

Mehrwegheld:innen in Berlin

Die Mehrwegrevolution braucht Held:innen, dachte man sich in Berlin – und hat eine Kampagne gestartet. Denn es gibt sie bereits, man muss sie nur sichtbar machen. Die Kampagne porträtiert Menschen aus Berlin: Menschen, die in ihren Geschäften Kund:innen ermuntern, eigene Behälter zu befüllen. Das kann über Flyer, Poster, Aufsteller im Laden oder auf der Theke der direkte Ansprache der Kund:innen sein. Auch Rabattaktionen für eigene Behälter gehören dazu.

Bekannt gemacht werden die Mehrwegheld:innen über große Plakatflächen und digital über die „Einmal ohne, bitte“- Kanäle. Zu Beginn wurden 4 Held:innen ausgewählt – aber es können und sollen immer mehr werden! Kennst du ein:en Held:inoder bist vielleicht selbst ein:e Mehrwegheld:in? Dann melde dich bei der Kampagne, damit davon erzählt werden kann!

Ziel der Kampagne ist es, Vorbilder und best-practice-Beispiele aufzuzeigen. Sie möchte die Umsetzung der Mehrweg-Angebotspflicht, die seit Anfang 2023 gilt, fördern.
 

Werde aktiv! / © Elyssa Fahndrich, unplash.com

 

Community gegen Plastik: Werde aktiv!

Auch in anderen Formen kannst du aktiv werden und dich für die neue Mehrweg-Pflicht einsetzen:

  • Werde Mehrweg-Reporter:in: Der WWF baut die erste Mehrweg-Map für Deutschland auf und braucht fleißige Unterstützer:innen. Sammle Infos, wo es in deiner Stadt/Gemeinde Mehrwegangebote bei Imbissen, Cafés, Restaurants, Frischetheken etc. gibt und trage die Daten auf der Map ein. Teile die Map weiter, damit sie von vielen Menschen mit Infos befüllt und abgefragt wird!
  • Einen anderen Weg beschreitet Greenpeace mit dem Single-Use-Meldeportal: Dort kannst du eintragen, wenn ein Imbiss, Restaurant, Lieferdienste etc. Einwegverpackungen im To-Go-Bereich verwendet. Über das Portal werden die Verstöße gegen die Mehrweg-Angebotspflicht bei der zuständigen Behörde gemeldet. – Denn zu viele Unternehmen halten sich (noch) nicht an die neue Pflicht und kommen bisher ohne Strafe davon.

Viel Spaß bei deinem Einsatz für das Mehrwegsystem! Wenn viele mitmachen, können wir einiges erreichen!

 


 

 

Quellenangabe:


 

Die Autorin Stephanie


Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.