Türchen 13

Published on December 14, 2022

Frohen 13. Dezember dir! Schon ist die Hälfte der diesjährigen Adventszeit erlebt worden, und hoffentlich hast du die Möglichkeit sie so zu verbringen, wie du es dir wünschst. Vielleicht hattest du ja ein paar schöne Begegnungen mit lieben Menschen und ihr habt euch angenehm unterhalten. Aber manchmal können Konversationen auch nicht so schön verlaufen, und das ist meistens frustrierend für alle Beteiligten. Deshalb möchte ich euch heute ein Konzept vorstellen, das nicht nur hilfreich sein kann, um sich achtsamer auszudrücken, sondern auch um eine Situation besser zu verstehen und gemeinsam konstruktiver damit umzugehen. Ich finde, es unterstützt auch das Bewusstsein hinsichtlich der eigenen Position in einem Konflikt und hat damit großes Potential, das eigentliche Problem zu identifizieren und zu vermitteln.

Die Gewaltfreie Kommunikation nach dem Psychologen Marshall Rosenberg umfasst vier Schritte:

  1. Beobachtung (Ich teile meinem Gegenüber wertfrei mit, wie ich die Situation wahrnehme)
  2. Gefühle (Ich beschreibe, was die Situation bei mir auslöst)
  3. Bedürfnis (Ich erkläre, was sich ändern sollte oder was mir helfen kann, damit es mir besser geht)
  4. Bitte (Ich füge eine konkrete Bitte hinzu, wie mein Gegenüber sich verhalten kann)

Ein Beispiel könnte demnach so aussehen:

  1. ``Als ich auf dem Weihnachtsmarkt nach einer pflanzlichen Alternative zum heißen Kakao  gefragt habe, hast du einen Kommentar gemacht, der sich für mich abfällig angehört hat.
  2. Das hat mich traurig und wütend gemacht, weil meine Lebensweisen meine Entscheidungen sind und ich deine Entscheidungen auch als deine anerkenne.
  3. Ich wünsche mir, dass wir uns wegen unserer verschiedenen Vorstellungen nicht gegenseitig angreifen und
  4. bitte dich darum, meine Präferenzen zu respektieren.``

Genauso wichtig wie die Erklärung des eigenen Erlebens ist jedoch auch das Zuhören! Nur wenn der Austausch auf Augenhöhe stattfindet kann die Situation für alle Beteiligten gelöst werden.

Natürlich ist es manchmal einfacher und manchmal schwieriger, solch einer Anleitung zu folgen, und bestimmt gibt es auch Momente, in denen was ganz anderes gebraucht wird. Aber die Grundstruktur ist sehr unkompliziert anwendbar, in allein möglichen kleinen oder großen Situationen im Alltag. Mich hat das Konzept auf jeden Fall inspiriert und es hilft mir sowohl dabei, achtsamere Sprache zu verwenden, als auch ein stärkeres Bewusstsein dafür zu entwickeln, worum es mir eigentlich geht.

Was denkst du darüber? Vielleicht kanntest du das Modell ja schon und hast schon ein wenig Erfahrung darin? Teile diene Gedanken gerne in den Kommentaren J

 

Falls dir mein Bespiel ein bisschen zu gestelzt klingt, findest du hier noch andere lebensnahe Beispiele in alltäglicherem Deutsch :`D https://insights.gostudent.org/gewaltfreie-kommunikation

Und hier ist noch mehr Hintergrund, in Englisch, falls du noch mehr zu gewaltfreier Kommunikation lesen möchtest:  https://www.cnvc.org/about/marshall  https://www.nonviolentcommunication.com/

 


Eine Story von: Mareike

Mareike schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.