Hoffnung für bedrohte Haie und Rochen

Published on July 13, 2022

    Sie sind doppelt so alt wie die Dinosaurier und doch ist heute über ein Drittel der mehr als 1.200 Hai- und Rochenarten vom Aussterben bedroht. Die Bestände von immer mehr Arten schrumpfen drastisch, ihre Lebensräume sind gefährdet. Doch wir können sie retten. Aber nur, wenn wir schnell handeln. Der WWF geht dabei einen nächsten Schritt. Die neue Shark and Ray Recovery Initiative (SARRI), die der WWF gemeinsam mit weiteren Parnter:innen gegründet hat, gibt Haien und Rochen neue Hoffnung.

    Jedes Jahr werden schätzungsweise 100 Millionen Haie getötet. © Paul Mckenzie / WWF HK

     

    In Zusammenarbeit mit Elasmo Project, der James-Cook-Universität und der Wildlife Conservation Society (WCS) hat der WWF eine neue Initiative ins Leben gerufen, die das Ziel hat, bis zum Jahr 2030 mindestens acht Populationen einiger der am stärksten bedrohten Hai- und Rochenarten in ihren letzten verbliebenen Refugien zu retten. Die Bestände sollen sich erholen.

    Dabei steht der Schutz wichtiger Lebensräume im Fokus. So wird SARRI dazu beitragen, zum Beispiel die Kinderstuben von einigen der mehr als 200 am stärksten bedrohten Arten zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, stellt der WWF in enger Zusammenarbeit mit Küstengemeinden, lokalen Partner:innen und Expert:innen umfassende Pläne zur Wiederherstellung der Populationen von Haien und Rochen auf. Diese Pläne und die mit der Initiative gewonnenen Erkenntnisse sollen dann eine Blaupause werden, zum Schutz anderer gefährdeter Haie und Rochen auf der ganzen Welt.

    Es wird nicht einfach sein, den dramatischen Rückgang der Hai- und Rochenpopulationen umzukehren. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen von Einzelpersonen sowie von Regierungen, Expert:innen, dem Privatsektor und den Gemeinden, um erfolgreich zu sein. Aber solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung.

    Viele Haie sterben als Beifang © Shutterstock / VisionDive / WWF-Sweden

     

    Die Überfischung ist die Hauptursache, weshalb immer mehr Haie und Rochen verschwinden. Es landen einfach zu viele als Beifang im Netz oder werden gezielt wegen ihres Fleisches und ihrer Flossen gefangen. So viele und so schnell, dass sich die Tiere nicht schnell genug vermehren können. In der Folge können sich die Bestände nicht mehr erholen.
    Warum sind Haie und Rochen so wichtig?

    Haie und Rochen sind für die Gesundheit der Meere und damit für das Wohlergehen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt unverzichtbar. Lebendig sind diese Tiere viel wertvoller als tot, denn sie helfen uns, die Auswirkungen der Klimakrise abzufedern, unterstützen eine florierende Meereswelt und sie schaffen Einkommensmöglichkeiten für Küstengemeinden.
    Tigerhaie beispielsweise spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise, denn sie verhindern, dass Meeresschildkröten und Seekühe Seegraswiesen überfressen – ein für viele Meeresarten wichtiger Lebensraum von Salzwasserpflanzen, die das klimaschädlichen Kohlendioxid bis zu 35-mal schneller binden als tropische Wälder. Gleichzeitig tragen tief tauchende Haie und Rochen dazu bei, die Ozeane produktiv zu machen, indem sie Nährstoffe an die Oberfläche bringen, die mikroskopisch kleine Algen, das so genannte Phytoplankton – das erste Glied der marinen Nahrungskette – zum Wachstum benötigen.

     

     

    Wir alle können etwas tun

    Ganz gleich, wo auf der Welt wir uns befinden: Wir alle können einen Beitrag zur Rettung von Haien und Rochen leisten. Die Art und Weise wie wir essen, einkaufen, reisen, ja sogar unsere Freizeit verbringen, kann einen großen Einfluss haben. Hier sind fünf Ideen für den Anfang:
    - Vermeide den Kauf oder Verzehr von Hai- und Rochenprodukten.
    - Verzichte wenn möglich auf Fisch, und entscheide dich ansonsten für nachhaltige Fischereierzeugnisse, bei denen Beifang vermieden wird.
    - Sprich mit Freunden über das Thema und informiere deine Familie.
    - Wenn du tauchen oder schnorcheln gehst, achte darauf, dass du mit einem verantwortungsbewussten Tourismusanbieter unterwegs bist, der die Tierwelt schützt.
    - Starte in unserem Team Arten schützen eine Aktion zum Thema Haie und sammle hzum Beispiel Spenden für das WWF Haiprojekt.

     

     


     


    Der Autor Marcel

    Eine Story von: Marcel

    Marcel ist Community Manager für die WWF Jugend Community.

    Dann schreib sie hier in die Kommentare - wir freuen uns!