Tipp der Woche: Natürliche Luftreiniger

Published on February 15, 2019

Die derzeitige Debatte um unsere saubere Luft tobt. Wenn an den Messpunkten in den Städten der EU-weit gültige Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO₂) pro Kubikmeter Luft dauerhaft überschritten wird, müssen die Bundesländer aktiv werden und die Einhaltung der Grenzwerte durchsetzen. Und wirklich bergauf scheint es mit unserer sauberen Luft nicht zu gehen.

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Diese Stadtkarten von Greenpeace zeigen euch, wie dreckig die Straßen eurer Stadt sind.

Daraufhin wurden in den letzten Monaten immer wieder Fahrverbote diskutiert und eingeführt. Viele Lungenärzte kritisieren die Aussagekraft der Feinstaubwerte.  Unser Bundesverkehrsminister  stellt die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide ebenfalls in Frage: Der Aufruf der Lungenärzte müsse dazu führen, „dass die Umsetzung der Grenzwerte hinterfragt und gegebenenfalls verändert wird“. Als erstes müsse aber „die masochistische Debatte beendet werden, wie wir uns in Deutschland mit immer schärferen Grenzwerten selbst schaden und belasten können. Vor allem werden jetzt die Messstellen überprüft.“ Während Andy Scheuer einen GroKo – Streit auslöst, versucht Fraktionsvorsitzender der Grünen, Toni Hofreiter,  die Zusammenhänge von Stickoxiden und Krankheiten zu erklären: „Wenn es heißt, dass es zwar Tote durch Lungenkrebs gebe, jedoch nicht durch Feinstaub oder Stickoxid, dann ist das irreführend: Auch ein Raucher stirbt nicht am Rauch selbst, sondern an den Folgen, ob das Lungenkrebs oder Herzinfarkt ist.“ Während der Einzelne sich bewusst gegen das Rauchen entscheiden könne, sei er den schädlichen Stoffen an Straßen schutzlos ausgeliefert, so Hofreiter. Die Politik habe die Aufgabe, Risiken zu minimieren und die Bürger vor Gefahren zu schützen. Die Gefahr treffe besonders Kinder, Schwangere und Ältere an viel befahrenen Straßen. „Wer das nicht ernstnimmt, handelt fahrlässig.“ (Quelle)

Fakt ist aber auch, dass wir 80 bis 90% Prozent unseres Alltags in geschlossenen Räumen verbringen. Um wenigstens dort saubere Luft atmen zu können, gibt es viele Tipps. Eine effiziente und dabei noch ästhetische Variante ist das Begrünen des Zimmers.
Farben, Lacke, Plastik, Wandfarben, Druckerpatronen, Waschmittel, Kleber, Teppiche oder elektrische Geräte sondern giftige Dämpfe an unsere Raumluft ab und können Auslöser für Unkonzentriertheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Allergien und andere Krankheiten sein.
Einige Pflanzen wandeln nicht nur Kohlestoffdioxid in Sauerstoff um und sorgen so für frische Luft, sondern reinigen die Luft auch von Schadstoffen, sodass sich die Raumluft verbessert. Diese Pflanzen sind hierbei besonders luftreinigend:

1.    Grünlilie: Diese Pflanze braucht nicht viel, um zu überleben und ist daher sehr beliebt.
2.    Friedenslilie: Auch als Scheidenblatt bezeichnet. Friedenlilien bindet die meisten Giftstoffe aus der Luft. Sie ist pflegeleicht und benötigt lediglich einen warmen Platz mit indirekter Sonneneinstrahlung. Aber Vorsicht: Für Hunde und Katzen ist die Pflanze giftig und auch Allergiker können empfindlich reagieren.
3.    Chrysantheme: Die Chrysantheme ist ebenfalls ein Alleskönner, aber leider auch giftig für Hunde und Katzen. Die Zimmerpflanze mag es sonnig und regelmäßig gegossen zu werden. Im Wasser stehen sollte sie aber auf keinen Fall.
4.    Drachenbaum: Drachenbaum, Bogenhanf und Efeu bereinigen die Luft von sehr vielen Schadstoffen. Der schön anzusehende, immergrüne Südländer bevorzugt einen hellen Standort und sparsames Gießen.
5.    Bogenhanf: Die exotische Pflanze gehört wohl zu den pflegeleichtesten, natürlichen Luftreinigern. Sie freut sich über viel Sonne und gelegentliches Düngen.
6.    Gemeiner Efeu: Der Efeu gedeiht am besten an hellen Plätzen ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wärmer als 20° C sollte es auf Dauer jedoch nicht werden. Deshalb in den Flur oder Eingangsbereich stellen. Auch beim Gießen ist die Pflanze genügsam. Efeu kommt mit wenig Wasser aus, möchte aber regelmäßig gegossen werden.

Die Grünlilie - sorgt auch im WWF Büro für ein angenehmes Klima

 

(Quelle) Damit die Pflanzen ihre luftreinigende Wirkung entfalten können, empfehlen die Forscher mindestens eine Pflanze pro neun Quadratmeter. Dabei gilt: Je größer die Pflanze, desto größer der Effekt. Aber lieber Hände weg von Billig-Blumen aus dem Baumarkt, Möbelhäusern oder Supermärkten. Die dort verkauften Pflanzen werden während der Aufzucht oft mit Pestiziden behandelt – für das Raumklima und die Gesundheit ist das schädlich. Am besten kauft man Pflanzen bei einer lokalen Bio-Gärtnerei, oder fragt im Freundes- und Bekanntenkreis nach Ablegern, um sie selber zu züchten.
Zimmerpflanzen sind nicht nur Luftreiniger, sie sind auch Schalldämpfer, Luftbefeuchter und außerdem schön anzusehen. Vor allem im Winter können die natürlichen Schadstofffilter zu einer angenehmen, frischen Atmosphäre beitragen und gegen die trockene Heizungsluft helfen.
Achtet außerdem darauf, dass ihr richtig lüftet. Regelmäßiges Stoßlüften spart nicht nur Heizkosten, sondern sorgt auch für frische Luft. Vor allem, wenn der Wäscheständer im Raum steht oder das Zimmer sehr klein ist, ist Lüften wichtig.


 


Die Autorin Lena

Eine Story von: Lena

Lena schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.

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