
Tipp der Woche: Comeback Tretroller
Hello! (Good to be back)
Der Scooter ist wieder da!
Viele erinnert er an die Grundschüler der 2000er, doch der damals so beliebte Cityroller hat sich in den letzten Jahren sehr innovativ weiterentwickelt. In anderen Ländern ist man schon viel weiter als wir. Während in Deutschland die ersten mutigen Großstädter wieder anfangen, das Bein zu schwingen, rollen in Frankreich, Russland oder Großbritannien schon seit Jahren selbst Geschäftsmänner auf Tretrollern zu ihren Meetings. Im tschechischen Pilsen gibt es jetzt sogar Tretroller-Sharing und in Prag eröffnete neulich ein Tretroller-Museum. Die Beliebtheit der Roller ist nachzuvollziehen. Man fährt einfach drauf los, braucht keine lange Übung, muss nicht neben stinkenden Autos fahren sondern darf ganz legal den Bürgersteig nutzen, kann ihn einfach zusammenklappen, an einem Tragegurt um die Schulter werfen und mit in die S-Bahn nehmen ohne einen Extrafahrausweis kaufen zu müssen und braucht kein Schloss, weil man es einfach mit ins Büro- oder Schulgebäude nehmen kann.
Diese Vorteile werden wieder bekannter und Hersteller bieten die Roller in allerlei Farben und Formen, mit integriertem Zahlenschloss und Getränkehalter, an. Ein Roller ist längst nicht mehr einfach nur ein Roller. Es wird zwischen zwei Arten unterschieden:

Tretroller sind inzwischen mehr als ein Fortbewegungsmittel. Tretroller Fahren zählt als Sport. Wenn ihr also auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit seid, euch nach Schule, Uni oder Arbeit auszutoben, lest euch doch mal diesen Artikel durch. Dort erfahrt ihr, welche Fahrtechniken es gibt, wie der perfekte Trainingsplan aussieht, wie hoch der Kalorienverbrauch ist und welche Muskeln beim Tretrollerfahren trainiert werden. Wer viel mit dem Tretroller unterwegs ist, stärkt z.B. auch seine Rückenmuskulatur. Dadurch können Rückenschmerzen gelindert werden.
Auch ganze Touren können mit dem Tretroller unternommen werden. Der Blogger Peter Kagerer fuhr vor einigen Jahren von Berlin über Paris entlang der französischen Atlantikküste, über die Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela. Und weil es so schön war auch gleich wieder zurück über den Somportpass, den Aubrac, das französische Zentralmassiv, entland des Rheins und über seine Heimatstadt Würzburg und den Thüringer Wald nach Berlin. Dabei hat er insgesamt 7.220 km ausschließlich mit dem Tretroller hingelegt. Einen kurzen Reisebericht findet ihr hier.

Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für die Sportlichkeit der Tretroller von unternehmungslustigen Mitglieder eines tschechoslowakischen Jugendverbands gelegt. Auf Kindertretrollern fuhren sie von von Bratislava über Brünn nach Prag. Diesem ersten Rennen auf Tretrollern folgte die Gründung der "Rollo Liga". (Spiegel Online)

Heute gibt es sogar einen Tretroller-Weltverband (IKSA - International Kicksled and Scooter Association). Dieser trägt unter anderem ein Europacup und auch Weltmeisterschaften aus. Die diesjährige Tretroller-WM fand in den Niederlanden statt. Dieses Video gibt einen interessanten Einblick, wie es da läuft.
Je beliebter Tretroller werden, desto größer wird das Angebot. Egal, welche speziellen Vorteile einem am wichtigsten sind, man findet garantiert ein passendes Angebot. Geht es z.B. um die Handlichkeit, sind die bereits bekannten Scooter geeignet, weil sie klein und leicht sind und man sie zusammenklappen kann. Die Räder sind aus Polyurethan (PU) - deshalb ist das Fahrgefühl ein deutlich anderes als bei modernen Tretrollern, die eher Fahrräder ohne Pedale sind. Diese haben Reifen, die aufgepumpt werden, das Gestell ist deutlich massiver und robuster. Der Vorteil ist, dass man nicht nur lautlos und ohne große Erschütterungen über Kopfsteinpflaster fahren kann, sondern auch bei Regenwetter flott unterwegs ist. Gebremst wird nicht mehr, indem man auf das Hinterrad tritt. Wie beim Fahhrad hat man es ganu bequem mit Felgenbremsen zu tun. Den Tretroller kann man dann nur natürlich nicht so einfach zusammenklappen und hinter der Tür oder in der Gepäckablage im Zug verstauen.
Die Preisspanne für Tretroller ist gewaltig. Während man einen Scooter ganz einfach unter 100€ bekommt, kann man für einen Profi-Elektro-Tretroller auch über 2000€ ausgeben. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat in einem Artikel verschiedene Tretroller miteinander verglichen und diese Übersicht erstellt.
Der Roller entwickelt sich stetig. Immer öfter sieht man auch Tretroller mit Sitz. Also quasi Laufräder für Erwachsene. Vor allem Personen mit Handicap wird zusätzlicher Komfort und Bewegungsfreiheit geboten.
Feststeht, dass wir eine Verkehrswende brauchen. Für jeden, dem das Fahrradfahren nichts ist und der keine Zeit hat, die kurzen Strecken zwischendurch zu laufen, kann ja zum Trendsetter, bzw. Trendwiederbeleber, werden und mit dem Roller durch die Stadt fahren. Es muss ja kein neuer, teurer Tretroller sein, es reicht der alte Scooter, der entweder gebraucht gekauft oder aus den Tiefen des Kellers gefischt wird. Scooter Forever!

Die Autorin Lena
Eine Story von: Lena
Lena schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.
Wann seid ihr das letzte Mal Tretroller gefahren? Schreibt`s in die Kommentare!