Die Unterwasserwelt der Nordsee entdecken

Published on December 6, 2019

Moin, mein Name ist Laura und ich möchte euch in diesem Beitrag zu einem kleinen „Tauchgang“ in die Nordsee mitnehmen. Einen faszinierenden Einblick in die dortige Unterwasserwelt, bei dem man sogar komplett trocken bleibt, bekommt man im Multimar Wattforum in Tönning. Das Multimar, an dem auch der WWF als Gesellschafter beteiligt ist, ist das größte Besucherzentrum für den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer in Schleswig-Holstein. Dort gibt es 37 Aquarienbecken und eine interaktive Ausstellung, in der man das einzigartige Ökosystem Wattenmeer auch „drinnen“ entdecken kann.

Aktuell ist das Multimar allerdings auf Grund der COVID-19 Situation geschlossen. Durch mein Praktikum beim WWF Wattenmeerbüro in Husum bekam ich jedoch am letzten Freitag die Gelegenheit, dort bei einem Pressetermin für ein schon traditionelles Event dabei zu sein, und zwar bei der „Bescherung der Fische“. Die Fische im Großaquarium, dem größten Becken im Multimar, werden zweimal in der Woche von einem Taucher und einer Taucherin per Hand gefüttert. In normalen Zeiten finden die Tauchfütterungen als öffentliche Veranstaltungen statt, bei der die Zuschauenden sich über ein Kommunikationssystem mit der Person im Becken unterhalten können. Doch einmal im Jahr übernimmt diese Aufgabe der Nikolaus :-)

Der Nikolaus auf Tauchstation © Laura Neulitz

 

Das Großaquarium ist auch schon ohne Taucher mit Zipfelmütze echt beeindruckend. Die Panoramascheibe hat eine Fläche von sechs mal sechs Metern und ist 31 cm dick. Gefüllt ist das Becken mit 250.000 Litern Meerwasser und es leben hier zehn verschiedene Fischarten, Dorsch, Pollack, Katzenhai, Seelachs, Stör, Nagelrochen, Seewolf, Gefleckter Lippfisch, Steinbutt und Meerforelle, mit insgesamt rund 70 Tieren. Bei der Fütterung wird zwar auch Futter von oben ins Wasser gegeben, aber das wird überwiegend von den eher freischwimmenden Fischen, wie z.B. Seelachs, gefressen und deshalb müssen die Fische, die sich eher am Boden des Beckens aufhalten, wie z.B. Steinbutt und Nagelrochen, per Hand gefüttert werden.

Hier füttert der Nikolaus einen der Seewölfe © Laura Neulitz
Und auch dem Nagelrochen hat er eine Leckerei mitgebracht © Laura Neulitz

 

Als der Nikolaus dann in voller Montur ins Becken abgetaucht ist, wird er gleich von den Fischen umschwärmt. Er erzählt uns was er Leckeres für die Fische dabei hat: Nordseegarnelen, Kalmare, Sprotten und Hering. Diese Leckerbissen locken auch die Seewölfe hervor, die sich bin dahin in Felshöhlen versteckt haben. Und auch die im Sand gut getarnten Steinbutte werden „sichtbar“ als der Nikolaus ihnen einen Happen vor die Nase hält. Auch der Stör, mit einer Länge von 1,40 m der größte Fisch im Becken, bekommt seinen Anteil. Als dann alle Leckereien verteilt sind, wink der Nikolaus noch einmal in die Runde und macht sich wieder ans Auftauchen.

Die Steinbutte sind im Sand fast unsichtbar © Laura Neulitz
Bis zum nächsten Jahr! © Laura Neulitz

Die Vielfalt der Arten in der Unterwasserwelt der Nordsee ist wirklich spannend und auch das Nationalpark-Themenjahr in diesem Jahr hat sich der „Unterwasserwelt“ gewidmet. Neben Watt, Salzwiesen und Dünen gehört sehr viel Meer zum Wattenmeer. Die Unterwasserwelt dort ist bislang selbst im Nationalpark kaum geschützt und wird fast überall befischt. Fische wie Katzenhaie und Rochen gibt es bei uns nur noch im Aquarium und auch Unterwasserriffe wie die Sandkorallen sind verschwunden. Mehr Infos dazu hier.

Um das Gleichgewicht und die Vielfalt der Unterwasserwelt, nicht nur in der Nordsee, zu erhalten kann jeder von uns einen Beitrag leisten, in dem man auf einen verantwortungsbewussten Konsum von Fisch achtet. Vom WWF gibt es den Einkaufsratgeber: Fische und Meeresfrüchte in dem ihr Infos darüber findet, welche Fischprodukte eine gute Wahl sind und von welchen man besser die Finger lassen sollte.

Habt alle noch einen gemütlichen Nikolaus-Sonntag!


 

Eine Story von: Laura

Laura schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community.

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