
Wie der Treibhauseffekt unsere Korallen zerstört
Dieses Thema mache ich momentan als meine MSA Präsentation, und weil ich es sehr interessant finde, wollte ich hier auch einen Eintrag darüber posten. Im Original mache ich die Präsentation auf Englisch, weil ich auf eine bilinguale Schule gehe. Meine Leitfrage ist: "Coral bleaching in the Great Barrier Reef, Australia - How far can rising sea temperatures be held responsible?“ Auf Deutsch bedeutet das ungefähr, dass ich analysiere, inwieweit steigende Meerestemperaturen für die Korallenbleiche verantwortlich sind.
Nun zum Thema: In den letzten Jahren hat das Great Barrier Reef zahlreiche Verluste hinnehmen müssen. Im Jahr 2015 - 2017 gab es das größte Ereignis an Korallenbleiche, das jemals verzeichnet wurde. Bisher sind schon 50 Prozent der Korallen gebleicht - eine wirkliche Katastrophe!!! Hier werde ich erklären, warum.
Erst mal zu den allgemeinen Infos - Korallenbleiche entsteht, wenn die Algen, die in den Korallen leben, von den Korallen abgestoßen werden. Diese Algen nennen sich Zooxanthellen. Ein Korallenriff besteht aus vielen winzigen Tieren, die sich Polypen nennen. Diese sind wirklich Tiere, die mit Schwämmen oder Quallen verwandt sind. Polypen haben kleine Fangarme, mit denen sie kleine Krebstiere fressen. Tote Polypen bilden über Jahre das sogenannte Skelett der Koralle.
Die Zooxanthellen leben quasi in den Polypen, denn diese Art Alge, die eigentlich zum Königreich der Protisten gehört, ist etwas ganz Besonderes. Sie sorgt nicht nur dafür, dass die Korallen ihre leuchtenden Farben haben, sondern versorgt sie auch mit Sauerstoff und Glukose. Dies geschieht durch die sonderbare Beziehung zwischen Zooxanthellen und Polypen, durch die beide profitieren. So funktioniert es: Tagsüber betreiben die Zooxanthellen Photosynthese, also sie wandeln mithilfe des Sonnenlichts Kohlendioxid in Sauerstoff und Glukose um. Die Polypen profitieren davon, da sie wie alle Tiere Sauerstoff brauchen, um zu überleben. Sie nutzen den Sauerstoff und verursachen dadurch widerum, dass es CO2 gibt. Dies ist ein Vorteil für die Zooxanthellen, da sie Kohlendioxid brauchen, um zu überleben. Dadurch entsteht ein natürlicher Kreislauf, der sich unendlich wiederholen kann - bis etwas dazwischen kommt, wie zum Beispiel Korallenbleiche.
Wenn die Korallen zu viele Zooxanthellen in sich haben, haben die Polypen irgendwann die Fähigkeit, die Algen auszustoßen, die sie nicht brauchen. Dies ist normal. Aber wenn die Polypen gestresst sind, kann es passieren, dass sie Zooxanthellen austoßen, obwohl sie sie brauchen. Dies ist der Prozess, den wir Korallenbleiche nennen. Weil Korallen nur wegen den Zooxanthellen ihre schönen Farben haben, bleichen sie dann und werden weiß, wenn die Zooxanthellen weg sind.
Hier eine kleine Graphik, die gut erklärt, wie Korallenbleiche funktioniert:
Korallen, die bereits gebleicht sind, sind keinesfalls tot. Sie sind ‚schwach‘, verletzlicher und anfälliger für Krankheiten, doch wenn sie sich wieder erholen, können sie Zooxanthellen wieder aufnehmen.
Wissenschaftler haben schon lange daran geforscht, was Korallenbleiche auslöst. Es gibt viele verschiedene Ursachen, darunter:
· Umweltverschmutzung durch Chemikalien, die ins Wasser gelangen
· Treibhauseffekt, der Wassertemperaturen erhöht
· Klimawandel, dadurch, dass mehr Kohlendioxid ins Wasser gelangt und in Kohlensäure umgewandelt wird (also CO2 + H2O = H2CO3)
· Veränderungen im Saltgehalt des Meeres - also entweder mehr oder weniger Salz im Meer
· Wenn die Zooxanthellen zu viel direktes Sonnenlicht abbekommen, werden sie ‚lichtgeschädigt‘ und können keine Photosynthese mehr betreiben
Da nicht alle diese Sachen mit der Erderwärmung und dem Klimawandel zu tun haben, werde ich mich auf die ersten drei Stichpunkte konzentrieren, die uns beim WWF Jugend (nehme ich mal an) mehr interessieren.
Zuerst zum Treibhauseffekt. Ich nehme mal an, dass allen relativ klar ist, wie dieser funktioniert, trotzdem werde ich kurz etwas dazu sagen. Hier noch ein kleines Diagramm/Graphik dazu:
Nur mal ganz kurz: Durch Autos, Fabriken und andere Sachen werden Treibhausgase ausgestoßen, die in der Atmosphäre festgesetzt werden und dadurch eine Art ‚Decke‘ bilden, durch die die reflektierten Sonnenstrahlen nicht durchdringen können. Ganz ohne den Treibhauseffekt würden wir vor Kälte sterben, doch der menschengemachte Treibhauseffekt macht die Erde wärmer, als sie es jemals zuvor war. Dies wirkt sich auch auf Korallen aus.
Statistiken zeigen, dass die Durchschnittstemperatur im Schnitt wärmer geworden ist. Korallen sind sehr empfindliche oder sensible Tiere, sie reagieren schon auf die kleinsten Veränderungen. Wenn die Temperatur sich lediglich um ein Grad oder noch weniger erhöht (oder senkt), können die Polypen schon anfangen zu bleichen.
Nun zur Versäuerung. Wenn das Kohlendioxid mit dem Wasser im Meer reagiert, entsteht eine Säure, die für Korallen sehr schädlich ist. Dadurch wird das Meer im Durchschnitt langsam säuerlicher. Viele der Zooxanthellen oder auch andere Organismen können, soweit ich weiß, teilweise die Säure verarbeiten, doch weil das Meer von Natur aus neutral ist (also weder eine Säure noch eine Base), ist dies für viele Meeresbewohner eine riesige Umstellung und eine große Gefährdung.
Es gibt einige Ansätze, wie man die Korallenbleiche stoppen kann. Es wird versucht, durch sogenannte „Korallengärten“ sie zu retten, indem dort kranke Korallen hingebracht werden und sie dort wider „heilen“. Viele Korallenriffe sind auch zu Nationalparks umgewandelt worden, was die Korallen schützt.
Ohne Korallen wäre unsere Erde nämlich nicht wiederzuerkennen. Nicht nur, weil Korallen ein riesiges Ökosystem hervorbringen, sondern auch, weil sie unsere Küsten vor Erosion schützen und noch viel mehr. Ohne Korallen würden viele Tierarten aussterben, viele Menschen würden verhungern und viele Tourismus und Ökonomie Einrichtungen würden darunter leiden.
So sieht eine geblichene Koralle aus:
Doch die einzige Art, wie wir unsere Korallen langfristig retten können, ist nur, indem wir den Treibhauseffekt verlangsamen und den Klimaschutz voranbringen. Dies ist im Endeffekt nur noch ein weiterer Grund, warum wir weiter kämpfen müssen: Warum es so wichtig ist, dass es uns, den WWF Jugend gibt - damit keine weiteren Meeresbewohner sterben und wir unsere Ozeane retten können!!!
Eine Story von: Victoria
Victoria schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community.
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